Leserbrief: "Der Kirchenbeitrag ist keine Steuer"
Zum WOCHE-Artikel "Ideen aus Kitzeck gegen Kirchenaustritte"
Rudolf Pauli aus Wagendorf, St. Veit am Vogau, schreibt:
Der Kirchenbetrag ist keine Steuer, daher wird dieser Beitrag von den Kirchenbeitragsstellen der Diözesen in Österreich vorgeschrieben und eingehoben und ist ein Teil des kirchlichen Budgets.
Wenn sich nun der im Ruhestand befindliche Herr Univ.-Prof. Rudolf Höfer so gut in der Materie Kirchenbeitrag auskennt, dann müsste er wissen, dass im Zusammenhang der kath. Kirche Österreich ca. 158.000 Beschäftigte stehen, das sind 3,75 Prozent der Arbeitsplätze in Österreich. 2,36 Prozent – so lautet die Gesamtziffer des Anteils an der Wirtschaftsleistung Österreichs durch die katholische Kirche. Die direkte, indirekte und induzierte Wertschöpfung beträgt 6,65 Milliarden Euro. Die umfangreichen Leistungen der Kirche für die Öffentlichkeit: 37.000 betreute Kinder, 71.000 Schülerinnen und Schüler, 47.000 Spitalsbetten, 13.500 denkmalgeschützte Objekte. Darunter fallen alle Pfarrkirchen und Pfarrhöfe, die bei den Renovierungen und Restaurierungen aus den Mitteln des Kirchenbeitrages mitfinanziert werden. Durch die hochqualifizierten Aufträge, die vor allem an heimische Betriebe der Pfarren ergehen, werden Arbeitsplätze vor Ort gefördert und der Vater-Staat bekommt die Mehrwertsteuer. Allein aus diesen Beispielen lässt sich ersehen, dass der Kirchenbeitrag als Gesamtes der Diözesen zu sehen ist und die Pfarren bei größeren Investitionen aus diesem Topf finanzielle Mittel lukrieren können. Wichtig ist es, die Pfarren wirtschaftlich und ordnungsgemäß zu führen.
Für den Kirchenbeitragsbezahler besteht die Möglichkeit, jährlich 400 Euro durch die Arbeitnehmerveranlagung beim Finanzamt abzusetzen.
Im Glaubensbekenntnis bejaht der Christ unter anderem seinem Glauben an die heilige katholische Kirche, also an die Gemeinschaft der Gesamtkirche. Der Kirchenbetrag ist ein Teil der österreichischen katholischen Kirche.
Die Meinung des Leserbriefschreibers muss sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.
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