ÖDK III: Besorgte Bürger machen Aufmerksam
Tourismus in der Region braucht intakte Umwelt“ war die Aufschrift eines Transparents, mit dem sich Bürger des Bezirks auf den Weg zum Büro von Bgm. Ernst Meixner in Voitsberg aufmachten.
Es war ein Besuch ohne Voranmeldung, trotzdem unterbrachen der Bürgermeister und Vizebgm. Gerti Sattler eine Besprechung, um die Abordnung zu empfangen. Auf weiteren Tafeln von „zukunft bezirk voitsberg“ war „NEIN zu ÖDK 3, unseren Kindern zuliebe“ und „höchste Krebssterblichkeit“ zu lesen.
Bernhard Popp überreichte Bgm. Ernst Meixner ein Schreiben, in dem die Sorgen vieler Menschen zum Ausdruck kam: „Es ist für große Teile der Bevölkerung unverständlich, dass an einem Projekt mit Uralttechnologie, der Wiederinbetriebnahme von ÖDK III, festgehalten wird. Die Schaffung von Arbeitsplätzen (optimistisch geschätzt ca. 50) allein kann es nicht sein, denn mit dem Hochfahren des Kraftwerkes werden hunderte Arbeitsplätze in Tourismusbetrieben in der gesamten Region gefährdet und eine Weiterentwicklung des Tourismus konterkariert. Denn wer möchte schon in einer Region seinen Wellnessurlaub verbringen, deren ohnehin belastete Luft durch die Emissionen der ÖDK weiter verschmutzt wird?
Wenn mit der gleichen Beharrlichkeit Strategien für die Ansiedelung von Betrieben im Bereich der erneuerbaren Energien gesucht würden, wären 50 Arbeitsplätze (langfristig ein Vielfaches mehr) längst schon Wirklichkeit geworden“.
Der Bürgermeister meinte zu den Anfragen der Menschen: „Alle Rechtsmittel werden ausgeschöpft, ich lebe ebenfalls da und ich werde dafür sorgen, dass es zu keiner Verschlechterung kommt. Ich bin in einer Zwittersituation als Politiker und Beamter und muss mich an die Gesetze halten“.
Feinstaubwerte steigen
Die Bürger verwiesen auf die hohe Feinstaubbelastung im Bezirk, die durch die Wiederinbetriebnahme verschlechtert werde. Außerdem gaben sie zur Logistik zu bedenken, wenn so große Mengen an Steinkohle in den Bezirk befördert wird, wo diese gelagert wird. Karl Jung von Zukunft Voitsberg war in Wien bei der Verhandlung des Umweltsenates und kritisierte die negative Vorgehensweise: „Ich habe den Glauben an die Obrigkeit verloren“ war sein Kommentar.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.