Projekt als wichtige soziale Stütze

Ein Projekt für den Mitmenschen etabliert sich derzeit in Bad Radkersburg. Unter dem Motto „Menschen helfen sich gegenseitig" wurde von Vizebürgermeisterin Anna Mir das „Zeit-Hilfs-Netz" in der Kurstadt installiert. Das Projekt des Landes Steiermark mit Unterstützung der EU hat die Gemeinden Bad Radkersburg, Radkersburg Umgebung sowie die Katholische und Evangelische Kirche als Partner.
„In unserer ,Zeit-Hilfs-Gruppe' tauschen Mitglieder Zeit statt Geld. Jeder macht einfach das, was er gut kann, und kann sich im Gegenzug in einem anderen Bereich Unterstützung holen", so Anna Mir. Helfen kann man etwa beim Einkaufen, aber auch geselliges Beisammensein zählt zu den Aktivitäten. Unterstützt werden unter anderem ältere Menschen, die Gesellschaft oder Hilfe brauchen. Eine bestimmte Zielgruppe ist allerdings nicht definiert.

Ort der Begegnung

Treffpunkt sind die Räumlichkeiten im Nebengebäude der ehemaligen Kaserne, die auch vom Hospizteam für das Hospiz-Café genutzt werden. Die Öffnungszeiten sind freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr. „Es soll ein Kommunikationszentrum für alle Bürger der Stadt Bad Radkersburg und Radkersburg Umgebung werden", betont Mir, deren Team bislang zehn Mitglieder zählt. Der "Zeit-Hilfs-Netz"-Standort soll auch als Depot für Spenden dienen. Gerne angenommen werden etwa saubere Kleidung und gut erhaltene Kinderspielsachen. Gerät eine Familie in finanzielle Notlage, versucht Anna Mir mit Hilfe der Netzwerkpartner von Rotary Club und Lions Club eine Stütze zu bieten.

Völlig anonym

Wer sich dem Netzwerk anschließen möchte, sollte dafür vier bis fünf Stunden Zeit monatlich zur Verfügung haben. Gegen einen Beitrag von zehn Euro werden Mitglieder des Netzwerks auch versichert.
Gesucht werden nicht nur helfende Hände, sondern auch Menschen, die sich helfen lassen wollen. Die Scheu davor ist bei den Bürgern oft groß. Anna Mir möchte diese nehmen: "Alles was im Rahmen des ,Zeit-Hilfs-Netzes' passiert, bleibt auch dort."