SEEG-Sanierung ist gescheitert
Bemühungen um
Nachfolger waren
erfolglos. Eine
Ära geht zu Ende.
Wie die WOCHE berichtet hat, musste das Energie-Unternehmen SEEG in Mureck im August Insolvenz anmelden. Auslöser des finanziellen Schwankens der Energiepioniere, die sich seit der Gründung 1989 vor allem auf die Produktion von Ökodiesel spezialisiert haben, waren vor allem die bislang zollfreien Billigimporte von Biodiesel aus Südostasien und Südamerika, die es den Steirern unmöglich machten, den eigenen Biodiesel kostendeckend zu verkaufen.
Nach zweimonatiger intensiver Suche nach einem Nachfolger, ist das Sanierungsverfahren nun gescheitert. "Eine Ära geht zu Ende. Nach 24 Jahren wird der Betrieb geschlossen – das ist ganz bitter", so Senior-Manager Karl Totter. "Die restlichen acht Arbeitsplätze gehen verloren. Rund 530 Mitglieder verlieren ihre Anlage", bedauert er. In den vergangenen zwei Monaten wurden 32 potenzielle Interessenten, darunter Didi Mateschitz und Frank Stronach kontaktiert, es kam aber zu keinem positiven Ergebnis.
Totter betont, dass die Bioenergiebetriebe Nahwärme, Ökostrom und SEBA nicht betroffen sind und uneingeschränkt weitergeführt werden. Die Altspeiseölsammlung wird laut Totter ab sofort von "Arge Ölwert-Greenway" übernommen.
Alles versucht
"Ich habe in meiner Position als Bürgermeisterin alles Mögliche versucht, die SEEG zu unterstützen. Mehr kann ich nicht machen", erklärt Murecks Bürgermeisterin Waltraud Sudy, die unter anderem durch ein Schreiben an die zuständigen politischen Stellen versucht hat, auf die schwierige Marktsituation des heimischen Biodiesels aufmerksam zu machen.
Auch Totter nimmt die Politik in die Verantwortung: "Die aus unserer Sicht falsche europäische Energie- und Wirtschaftspolitik erschwert jede regionale Erzeugung. Seit der Wirtschaftskrise wurden 11 von 14 österreichischen Biodieselunternehmen geschlossen."
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