Gralla
"Verein gegen Tierfabriken" veranlasst Befreiung eingesperrter Fasane

Die Fasanenhähne und - hennen rannten verschreckt herum - die Haltung war deutlich viel zu eng. | Foto: VTG
4Bilder
  • Die Fasanenhähne und - hennen rannten verschreckt herum - die Haltung war deutlich viel zu eng.
  • Foto: VTG
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

In einem Waldstück bei Gralla wurden vom "Verein gegen Tierfabriken" (VTG) etwa 30 bis 40 in einer kleinen Voliere eingesperrte Fasane entdeckt. Polizei und Amtstierarzt kontrollierten vor Ort. Die Tiere wurden befreit.

Vor wenigen Tagen erhielt der VGT eine anonyme Meldung über etliche Fasane, die in der Nähe der Autobahn A9 in einem Waldstück bei Gralla versteckt gewesen sein sollen. Kampagnenleiter David Richter fand die Tiere in der misslichen Lage vor: „Innerhalb einer Umzäunung fanden wir eine weitere völlig geschlossene Voliere. Darin liefen etwa 30 Fasane und einige Hühner nervös herum. Wir vermuten eine illegale Haltung für Jagdzwecke.“

Die Unterbringung der Fasane widerspreche den Anforderungen des Tierschutzgesetzes und der Tierhaltungsverordnung. Richter erklärt: „Ausgewachsene Fasane müssen auf mindestens 8m² pro Tier gehalten werden. Vorgefunden haben wir gut 30 Fasane und einige Hühner auf gerade einmal weniger als 50m² eingesperrt.“ Weiters schreibe die Tierhaltungsverordnung genaue Anforderungen an Bepflanzung und Ausstattung vor, die vor Ort nicht gegeben waren.

Der vermeintliche Halter der Tiere gab im Gespräch an, dass er die Tiere nur nachts einsperrte und die Voliere tagsüber geöffnet sei. Richter schenkt dieser Angabe keinen Glauben: „Wilde Fasane lassen sich nicht einfach wieder in einen Käfig einsperren. Außerdem haben wir die Tiere vormittags eingesperrt vorgefunden und wissen durch die Meldeperson, dass die Tiere auch nachmittags eingesperrt waren.“

Fasane sind wieder frei

Die herbeigerufene Polizei nahm sich dem Fall engagiert an und zog den zuständigen Amtstierarzt hinzu. Der Halter hatte die Tiere in der Zwischenzeit aus der Voliere entlassen. VGT Kampagnenleiter Richter wie auch der Halter der Tiere wurden befragt. Nun müssen die Konsequenzen geklärt werden. Richter: „Wir vermuten hier einen starken Zusammenhang zur Fasanenjagd in der Steiermark. Warum sollte man sonst Fasane mitten im Wald versteckt ohne Rücksicht auf die Tierhalteverordnung einsperren? Wir sind sicher, dass diese Tiere ab 15. Oktober bejagt werden sollen. Soll es sich hier um die ,naturnahe' Bestandstütze und Jagd handeln?“

Seit Ende 2016 ist in der Steiermark die Fasan- und Rebhuhnverordnung, die dem Jagdgesetz untersteht, in Kraft. In ihr wird das Auswildern von Fasanen und Rebhühnern genauer geregelt. Offensichtliche Übertretungen der Vergangenheit sorgten für die gesetzliche Präzisierung. Nach der Verordnung und dem Jagdgesetz müssen Fasane bis spätestens 31. Juli ausgewildert werden.

Die Tierschützer sind mit dieser Lösung aber nicht zufrieden. „Es bleiben viele Fragen offen – z.B. wie viele Tiere ausgewildert werden dürfen, wenn schon viele Tiere im Lebensraum vorhanden sind oder welchen Zweck das Bejagen vor der Brutzeit der Fasane hat. Darüber hinaus bleiben aber selbst solche offensichtlichen Illegalitäten scheinbar unentdeckt von den Jagdverantwortlichen“, ärgert sich Richter.

Der VGT bereitet nun eine erneute Petition an den Steiermärkischen Landtag vor. Das Aussetzen von Tieren für die Jagd müsse endlich verboten werden.

Die Jägerschaft wehrt sich gegen die Anschuldigungen

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Traditionelles Grillen über Holzkohle | Foto: panthermedia
3

Genießen unter freien Himmel
Neue Grillmethoden hoch im Kurs

Fürs Grillen gibt es im Sommer immer einen geeigneten Platz: im eigenen Garten und auf der Terrasse, im Park und am Badesee. Am häufigsten  wird jedoch im Garten oder auf der Terrasse gebrutzelt, wobei die Grillsaison immer früher, meist schon im April, beginnt. Sommerzeit ist Grillzeit. Wenn die Temperaturen wärmer werden, ist es Zeit, Outdoorküche und Co. zu aktivieren. Grillmethoden aus anderen Ländern werden hierzulande immer beliebter, Gas- und Holzkohleöfen haben Konkurrenz bekommen, hier...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Anzeige

Baureportage E.N.G.E.L. in Arnfels
Elektro Lang setzt Meilenstein auf dem Weg in die Energieautarkie

Nach knapp einem Jahr Bauzeit eröffnet Elektro Lang am 27. April den neuen Firmenstandort in Arnfels. Das Energiegebäude Lang - kurz E.N.G.E.L. - setzt einen neuen  Weg in die Energieautarkie. ARNFELS. Erst knapp vor einem Jahr erfolgte inmitten einer Gemeinschaft engagierter Gäste und Pioniere aus der Green-Tech-Branche in Arnfels die feierliche Grundsteinlegung für das neue Energiegebäude von Elektro Lang. Dieser Tag markierte nicht nur einen weiteren historischen Meilenstein in der bewegten...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Patricia Reiterer
Anzeige
Die Wallfahrtskirche in St. Veit am Vogau ist ein Wahrzeichen des Ortes und wird gerade saniert.  | Foto: Gemeinde
7

Orsreportage
Wachstum und Begegnung in St. Veit in der Südsteiermark

Die Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark wächst und damit geht viel Potential für die Bevölkerung einher. ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Ein großes Bauprojekt ist die Erweiterung des Bauhofes in St. Veit und der zweiten Kinderkrippengruppe, die im Herbst eröffnet wird. "Es ist wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten und achten darauf, dass keine zusätzliche Fläche verbaut wird. Für den Bau der Kinderkrippengruppe nutzen wir dafür die Synergien, um keine weiteren Flächen zu versiegeln",...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.