Über 100 Anzeigen in einer Woche
Viel Verkehr vor Leibnitzer Schulen

Durch die Baustelle im Schulzentrum Wagnastraße in Leibnitz ist der Gehsteig gesperrt. | Foto: Kerstin Reinprecht
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  • Durch die Baustelle im Schulzentrum Wagnastraße in Leibnitz ist der Gehsteig gesperrt.
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Stau, Verkehrsbehinderungen und starke Frequenz zu Stoßzeiten: Im Schulzentrum Leibnitz in der Wagnastraße kommt es seit Jahren regelmäßig zu Verkehrsüberlastungen. Viele Verkehrsteilnehmer kommen hier zusammen, ebensoviele Verantwortlichkeiten, die bislang immer weitergereicht wurden. 

LEIBNITZ. Im Schulzentrum in der Wagnastraße in Leibnitz kommt derzeit alles zusammen: Busse, Autos, Baustellen, Gehsteigsperrungen und zahlreiche Schülerinnen und Schüler mitsamt deren Eltern, die jeden Tag auf dem Weg zu Schule sind. Manchen Eltern, deren Kinder gerade erst in der Volksschule angefangen haben, bereitet der Schulweg Sorgen. Grund dafür ist das erhöhte Verkehrsaufkommen im Bereich Wagnastraße und Lastenstraße sowie an der Ecke Wagnastraße/Kolpingweg.

Ein betroffener Elternteil schildert die Situation im Schulzentrum wie folgt: "Wir haben keinen langen Schulweg, trotzdem traue ich mich nicht, mein Kind alleine in die Schule gehen zu lassen, weil viel Verkehr ist und die die Gehsteige zum Teil gesperrt sind (Anmerkung der Redaktion: eine davon in Höhe des Gymnasiums wurde diese Woche wieder aufgehoben), und aufgrund der Baustellen ist es schwer möglich, sicher über die Straße zu gelangen." Durch den Bau der Musikschule in der Wagnastraße sind teilweise Sperrung und Baustellen eingerichtet, was gerade zu Stoßzeiten zu Verkehrsbehinderungen und Rückstau aufgrund der wartenden Busse und Autos führt, weil Fußgängerinnen und Fußgänger die Straße überqueren müssen.


Verkehrsbehinderungen bei Schulzentrum 

Die "Woche" war vor Ort und hat sich die Situation insbesondere zu den Stoßzeiten angesehen und mit einigen Entscheidungsträgern gesprochen. Im Schulcluster haben mehrere Schulgebäude ihren Standort von der Volksschule hin bis zum Gymnasium, was dazu führt, dass Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Eltern und andere öffentliche Verkehrsmittel die Straße passieren. Durch das Zufahren kann es zu längeren Wartezeiten und Stau kommen, der bis in die Kreuzung Lastenstraße reicht und den Fließverkehr blockiert.  

Die Eltern verweisen auf die fehlende Polizeipräsenz, die für Sicherheit am Schulweg sorgen soll. Die Schulen gibt die Verantwortung an die Eltern weiter, nicht direkt vor den Gebäuden zu halten und zu parken. An der Ecke zum Kolping-Weg ebenso beim Kreisverkehr Ecke Kadagasse/Lastenstraße sowie in der Marburger Straße lassen viele Eltern ihre Kinder aus den Autos aussteigen, was wiederum dort zu Stau und Behinderungen führt. 

An Schultagen gibt es ein temporäres Fahrverbot ausgenommen sind Busse, Radfahrer und Berechtigte.  | Foto: Kerstin Reinprecht
  • An Schultagen gibt es ein temporäres Fahrverbot ausgenommen sind Busse, Radfahrer und Berechtigte.
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Viele Stimmen, keine Einigung in Sicht

Die Schwierigkeiten sieht auch Mittelschuldirektor Bernd Habjanic. Zwar gibt es seiner Auskunft nach keine Beschwerden von Eltern, allerdings hat das Kollegium die derzeitige Verkehrssituation vor allem zu Stoßzeiten kritisiert. Aus seiner sei das Sicherheitsproblem für die Schülerinnen und Schüler vor Ort die Ampelschaltung, da zu kurze Grünphasen gibt, sodass die Kinder nicht gefahrlos über die Straße kommen, wenn sie zur Nachmittagsbetreuung gehen. Die Ampelschaltung ist allerdings an den Verkehr angepasst.
Direktor Habjanic verweist auf die Zuständigkeiten: "Betreffend der überlasteten Verkehrssituation haben wir seitens der Schule noch keine Interventionen gestartet, dies ist auch nicht unsere Aufgabe."

Josef Wieser, Direktor des Bundesrealgymnasium Leibnitz, sieht weniger das Problem an den Baustellen, da der Gehsteig auf Höhe des Gymnasiums wieder passierbar ist, sondern eher die Verkehrsbehinderung durch die haltenden Fahrzeuge. "Wir kennen die Situation seit Jahren. Eltern halten direkt vor dem Schulgebäude, um die Kinder aussteigen zu lassen. Dies führt zu Stau vor den Schulgebäude. Die Parkplätze fehlen. Wir wissen, dass es schwierig ist, allerdings sehen wir hier die Eltern in der Verantwortung und verweisen auch darauf", so der Schuldirektor. Bei Elternabenden werde die Thematik angesprochen, mehr können die Schulen nicht tun. 

An der Ecke Kolping-Weg und Wagnastraße hallten die Fahrzeuge, um die Schülerinnen und Schüler aussteigen zu lassen. | Foto: Kerstin Reinprecht
  • An der Ecke Kolping-Weg und Wagnastraße hallten die Fahrzeuge, um die Schülerinnen und Schüler aussteigen zu lassen.
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Polizeipräsenz vor Ort

Chefinspektor Bernhard Schwarz von der Dienststelle Leibnitz weiß um die Schwierigkeiten beim Schulzentrum. "Im Rahmen der Schulwegsicherung gibt es regelmäßig Kontrollen. Sind die Kolleginnen und Kollegen präsent, wird das temporäre Fahrverbot eingehalten. Unsere Präsenz ist eine Frage der Ressourcen, wir kümmern uns um insgesamt neun Schulen in Leibnitz und können nicht überall gleichzeitig stehen. Oft sind Zivilstreifen vor Ort, diese Strafen die Autofahrerinnen und Autofahrer regelmäßig, die die Straßenverkehrsordnung missachten, ab." Laut Chefinspektor Schwarz sei man dann für die Bevölkerung nicht "öffentlichwirksam" genug. Trotzdem hagelt es Anzeigen und Unmut.

"Es kostet was, auch wenn man die Polizei nicht sieht."
Chefinspektor Bernhard Schwarz über das temporäre Fahrverbot im Schulzentrum.

Verkehrsberuhigung und Appell an Eltern 

Zukünftig werde man sich den Verkehrsbrennpunkt im Schulzentrum laut Polizei wieder genauer ansehen, auch die Installation von Schülerlotsen wäre eine mögliche Lösung. Dazu verweist der Leibnitzer Polizist darauf, dass es bereits vor Jahren den Versuch gab, mit Schülerlotsen den Verkehr zu sichern. Sein Fazit: "Es gab in dieser Zeit zahlreiche Anzeigen, weil Eltern das Fahrverbot nicht einhielten. Umgekehrt wieder viele Beschwerden, worauf man nach drei Wochen die damalige Schülerlotsin deinstallierte." 

Seitens der Gemeinde arbeite man schon an einem Verkehrskonzept, das man demnächst präsentieren möchte. "Im Rahmen eines Gesamtverkehrskonzepts für die Stadt Leibnitz fordern wir für das Schulzentrum eine 30er-Zone zu Schulspitzen im Bereich der Lastenstraße. Wir können den Verkehr nicht regulieren, sondern nur drosseln", so Bürgermeister Michael Schumacher. Peter Paulitsch, Abteilungsleiter für Technik und Verkehr, in der Stadtgemeinde Leibnitz, sagt dazu: "Es ist baulich alles da." Das bereits vorhandene Fahrverbot und die geplante Errichtung der 30er-Zone soll eine Geschwindigkeitsreduktion und Verkehrsberuhigung im Schulcluster bringen.
Man appelliere von mehreren Seiten an die Eltern, dies auch einzuhalten.

Polizeipräsenz vor Ort löst nicht das Problem. | Foto: KK
  • Polizeipräsenz vor Ort löst nicht das Problem.
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Aktion Scharf in der Wagnastraße

In der letzten Woche gingen bei der Polizei in Leibnitz weit über 100 Anzeigen innerhalb einer Woche ein, weil Fahrzeuglenker das Fahrverbot in der Wagnastraße weiterhin massiv missachten. Laut Chefinspektor Bernhard Schwarz habe es an einem Tag über 40 Anzeigen bis Mittag gegeben, die Polizei war hauptsächlich in Zivil vor Ort, Spitzenzeiten waren in der Früh und zur Mittagszeit. Vorwiegend - wenn auch nicht nur - waren es Eltern, die das Fahrverbot zu Bring- und Abholzeiten der Schülerinnen und Schüler nicht berücksichtigen. Einige von ihnen wurden mehrfach zur Kassa gebeten. "Es kostet auch, wenn die Polizei nicht offensichtlich präsent ist", betont Chefinspektor Bernhard Schwarz. Gerade zu Stoßzeiten sei die Verkehrssituation im Schulzentrum nach wie vor unübersichtlich, und auch dann wird am meisten abgestraft. Man verweist hier an die Schulen, diese Thematik an die Eltern weiterzutragen. Aufklärungsarbeit ist wichtig, das temporäre Fahrverbot gilt weiterhin. 

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