Ein Kaufangebot mit fragwürdigem Inhalt

Zur Schweinefarm in Podgrad gibt es von österreichischer Seite klare Positionen.	 Foto: KK
  • Zur Schweinefarm in Podgrad gibt es von österreichischer Seite klare Positionen. Foto: KK
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Die Landwirtschaftsmesse in Gornja Radgona war Treffpunkt zu einer Besprechung, bei der der umstrittene Schweinestall in Podgrad auf der Tagesordnung stand. Erstmals setzten sich alle Beteiligten an einen Tisch. Von österreichischer Seite waren die Bürgermeister Josef Sommer und Heinrich Schmidlechner, Josef Jausovec vom Tourismusverband und Michael Damitner als Vertreter der Gruppe Mare bei den Gesprächen dabei. Anton Kampus als Ortschef von Gornja Radgona und Vertreter der Betreibergesellschaft ergänzten die Runde.
Wie schon bekannt und in der WOCHE berichtet, kaufte diese Betreibergesellschaft den 2010 wegen eines Konkurses aufgelassenen Schweinestall in Podgrad, nahe der österreichischen Grenze. Der Kaufpreis wird mit etwa 500.000 Euro kolportiert. Ziel der Gruppe ist es, einen Betrieb mit 750 Muttersauen zu errichten und jährlich 15.000 Ferkel für den slowenischen Markt zu produzieren. Da wieder Geruchsbelästigungen wie zu alten Betriebszeiten und auch Auswirkungen auf das Grundwasser befürchtet werden, formierte sich Widerstand. Vertreter der Gemeinden und des Tourismus sowie eine Bürgerinitiative liefen Sturm.

Unmoralisches Angebot

Ein erstes Kaufangebot der Betreibergesellschaft an die Gemeinden hatte einen rechtlich kuriosen Zusatz: Erfolgt bis zu einer gewissen Frist kein Kauf, würde dies als eine Zustimmung zu einer Inbetriebnahme angesehen.
Beim Treffen in Gornja Radgona wurde nun auch ein Kaufpreis beziffert. 2,6 Millionen Euro wollen die Betreiber, was natürlich auf taube Ohren stieß. Man will in Kürze ein neues Angebot legen. Die Projektgegner pochen darauf, dass ein Betrieb nur bei Erfüllung aller Auflagen erfolgen könne. „Das Gespräch war ein Abgleich der Interessen. Uns geht es darum, dass nicht wieder jener Schaden der 80er Jahre für uns entsteht“, gibt Sommer eine gemeinsame Linie der Gegner vor. Tourismus-Obmann Josef Jausovec meint: „Touristisch wäre die Farm eine Katastrophe. Unsere Strategie muss eine gemeinsame Sprache sein.“ Heinrich Schmidlechner sieht vor allem beim Nachbarn Handlungsbedarf: „Es ist ein zentrales Anliegen von Gornja Radgona und kann nicht nur über unsere Gemeinden abgewickelt werden.“ Er sieht bei einer Suche nach gemeinsamen Lösungen auch Schwierigkeiten im rechtlichen Bereich. Jausovec möchte alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen.

„Wir unternehmen und sondieren alles, um keinen Schaden aufkommen zu lassen.“
J. Sommer, Bad Radkersburg
„Wir suchen gemeinsame Lösungen. Schwierig ist für uns der rechtliche Bereich.“
H. Schmidlechner, Radk. Umg.

walter.schmidbauer@aon.at

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