Fußballschiedsrichter im Unterhaus
Eine ganze Familie im Fußballfieber
Fußballschiedsrichter Franz Leitinger feierte einen runden Geburtstag. Seine 17-jährige Tochter Heike leitet bereits Partien der Kampfmannschaften Herren.
Es ist das Spiel der Runde in der Gebietsliga Süd. Der SV Siebing trifft im Derby vor 250 Fans auf Murfeld und will im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden. Schiedsrichter des Derbys ist Franz Leitinger, der in dieser turbulenten Partie (Endstand: 3:1) insgesamt sieben gelbe Karten zückt. Der erfahrene Referee trifft in diesem Spiel gemäß Regelwerk auch unpopuläre Entscheidungen. War der Ball noch auf der Linie? War das gerade ein Foul? Gibt es dafür eine Verwarnung? Eine einzige Fehlentscheidung kann den Spielverlauf und damit auch das Ergebnis komplett verändern.
Der Linie treu bleiben
Leitinger, der kürzlich seinen 60. Geburtstag feierte, ist sich dessen stets bewusst und meint: „Jedes Spiel ist anders, die Diskussionen gehören natürlich immer dazu. Als Schiri muss man aber seiner Linie immer treu bleiben“.
Der Familienvater aus Bad Schwanberg, der nebenbei auch die Agenden des Gebietsleiters wahrnimmt, wurde innerhalb der letzten 25 Jahre bereits 2.500 Mal vom Steirischen Fußballverband als Schiedsrichter oder Assistent im Unterhaus besetzt. „Franz Leitinger ist eine Persönlichkeit und ein Organisationstalent mit großem Charakter, wie kaum ein Zweiter. Man kann ihn zwei Stunden vor einer Partie anrufen und er macht sich auf dem Weg zur nächsten Aufgabe“, erzählt der steirische Schiri-Boss und Frauenreferent Wolfgang Eckhardt.
Talent aufblitzen lassen
Stichwort Frauen: Auch Tochter Heike hat sich nach Stationen als Spielerin bei den Damen des DSC und der Kötz Haus Ladies für eine pfiffige Karriere entschieden. Die 17-jährige Schülerin des BORG Deutschlandsberg hat im Oktober des Vorjahres ihr Prüfungsspiel für Kampfmannschaften (Herren) absolviert und wurde dabei von niemand Geringerem als Eckhardt beobachtet und bewertet. „Heike hat großes Potenzial und unglaubliches Talent. Wenn sie ihre Ziele akribisch verfolgt, kann sie es als erste Frau bis zur Herren-Bundesliga schaffen.
Im Juli wird die Maturantin nach New York reisen und dort für ein Jahr als Au-Pair tätig sein. „Dieser Lebensabschnitt ist mir enorm wichtig, danach möchte ich wieder voll durchstarten“, freut sich Leitinger auf Westchester County.
Benefizfrühschoppen im Juli
Ergänzt wird die sportliche Familie neben Mutter und Ruhepol Maria durch die Söhne Christoph (19) und Philip (34). Letzterer entschied sich nach erfolgreichen Jahren als Kapitän des DSC für eine Fortsetzung der aktiven Karriere bei TuS Groß St. Florian. Goalie des Unterligisten ist übrigens Bruder Christoph, der auch schon Einsätze in der Regionalliga (DSC) hatte.
Am 3. Juli veranstalten die Schiedsrichter des Gebiets Süd ab 10 Uhr am Ing. Kurt Bauer-Platz in Groß St. Florian ein Benefizfrühschoppen. Der Reinerlös dieser Veranstaltung kommt behinderten Kindern aus dem Bezirk Deutschlandsberg zugute. Neben dem Hauptpreis, einem Hyundai i20, warten zahlreiche Sach- und Warenpreise. Für tolle Stimmung sorgt das Trio „Die Steirerkanonen“.
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