"Ich will die regionalen Betriebe vor Ort kennen"
In ihrer neuen Funktion als Landesrätin absolvierte Barbara Eibinger-Miedl mit einer Wirtschaftsabordnung die erste Bezirkstour in Leibnitz.
Die erste Bezirkstour in Leibnitz stand am Freitag am Terminplan von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Begleitet von WK-Regionalstellenobmann Johann Lampl, WK-Regionalstellenleiter Josef Majcan sowie Regionalstellenobmann-Stv. Dietmar Schweiggl, LAbg. Peter Tschernko und ÖVP-Bezirksobmann Bgm. Joachim Schnabel wurde die Bezirkstour im Impulszentrum in Lebring begonnen. Ein weiterer Betriebsbesuch stand bei der Firma Kamper Handwerk und Bau GmbH im Gewerbepark Tillmitsch auf dem Programm. Nach dem Standortwechsel von Graz nach Tillmitsch zählt die Firma Kamper mit derzeit rund 110 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in der Region. Das freut natürlich auch Tillmitsch-Bgm. Erich Macher.
Mangel an Fachkräften und Lehrlingen
Im Rahmen der Firmenpräsentation in Tillmitsch verwies WK-Regionalstellenobmann Johann Lampl auf den vorherrschenden Fachkräftemangel, der den Betrieben spürbar zu schaffen macht. "Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor sehr hoch und trotzdem jammern die Betriebe, dass es keine Arbeitskräfte gibt. Wir müssen mehr Gas geben und Möglichkeiten finden, um diesem Trend entgegenwirken. Es gibt alljährlich viele Schulabbrecher. Wo sind sie bitte?", stellte Lampl in den Raum.
"Mir ist es wichtig, dass man die regionalen Gegebenheiten vor Ort kennt, um zu wissen, wo der Schuh drückt", betont LR Barbara Eibinger-Miedl. Mit einer Forschungsquote von fünf Prozent gilt die Steiermark als Forschungsland Nummer 1. Auch der Bezirk Leibnitz zählt zu den innovativsten Regionen. "Das Thema Regionen stärken steht bei mir ganz oben", verweist LR Eibinger-Miedl auf die aktuelle Nahversorgerförderung, die zu 80 Prozent außerhalb von Graz ankommt. Leibnitz befindet sich laut Auskunft der Landesrätin im starken Mittelfeld.
Mit gezielten Maßnahmen will LR Barbara Eibinger-Miedl dem Fachkräftemangel den Kampf ansagen: "Wir haben im Rahmen der Bezirkstour in Leibnitz schon erste Maßnahmen überlegt, die bereits bei einer besseren Vernetzung mit Schulen und Gemeinden beginnen müssen." Als hervorragende Einrichtung lobte die Landesrätin das Talentcenter der Wirtschaftskammer, dass von der Jugend erfolgreich angenommen wird.
Lehre stärken
Hautnah betroffen vom Fachkräftemangel ist auch die Firma Kamper. "Der Lehrberuf muss wieder mehr gestärkt werden und nicht immer ist eine Matura zwingend notwendig. Schade, dass die Lehre nicht diesen Stellenwert hat, denn sie verdient", betont Firmenchef Martin Kamper. "Ein Betrieb braucht nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer." Kamper hat allerdings die Erfahrung gemacht, dass sich die Suche nach Lehrlingen am Land allerdings leichter gestaltet als in der Stadt.
Digitalisierung und Breitbandausbau
Als weitere große Hausaufgaben, die es zu meistern gilt, nannte die Landesrätin die Digitalisierung und den Breitbandausbau, um den Standort international wettbewerbsfähig zu machen. Dafür wurden zwei Maßnahmen beschlossen, die Masterpläne für die Regionen und die Gründung einer eigenen Breitbandausbaugesellschaft zur Umsetzung von Projekten umfassen.
Abschluss der Bezirkstour in Leibnitz bildete ein Vernetzungstreffen mit Unternehmern. "Ich möchte kleine und große Betriebe im Rahmen meiner Arbeit kennenlernen", so LR Eibinger-Miedl.
Auf den wichtigen Breitbandausbau in der Region verwies auch Bgm. Joachim Schnabel, der froh ist, dass vorab für Investitionen bereits Förderungen zur Verfügung stellen.
Firma Kamper Handwerk und Bau GmbH
Als internationaler Komplettanbieter in den Gewerken Tischler, Metallbau, Trockenbau, Maurer, Maler, Bodenleger, Fliesenleger, HKLS und Elektrotechnik hat sich KAMPER Handwerk+Bau auf Neu-, Um- und Ausbauten erstklassiger Hotels und Privatresidenzen spezialisiert. Zudem setzt KAMPER seine langjährige Erfahrung im Baumanagement bei ausgewählten Projekten in Casinos, Büros und öffentlichen Gebäuden ein. Handwerkskunst auf höchstem Niveau beweist Kamper bei der Restaurierung historischer und denkmalgeschützter Objekte.
Rafaela und Martin Kämper übernahmen in dritter Generationen die Geschäftsführung zum 50-Jahr-Firmenjubiläum im Jahr 2014.
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