GROSSKLEIN IM ZEICHEN DES GEDENKENS – INNEHALTENS UND LOSLASSENS
Am Allersselentag fand im GÄZ (Gemeinde und Ärztezentrum) Großklein eine stimmungsvolle Lesung der Kustodin des Hallstattzeitliches Museums Mag. Susanne Niebler statt.
Einfülsam und auch zum Tag passend präsentierte sie ihr neues Buch „ÜberLeben“.
Die Autorin sagt selbt über dieses Buch welches das Letzte einer Trilogie ist:
Nach „DichterKlang“, meinem lyrischen Seelenbuch, und „WunderWarten“, dem eher geistigen Werk, folgt nun das Herzensbuch „ÜberLeben“. Texte über Leben und das Überleben sammeln sich hier und spannen einen Bogen vom Damals ins Jetzt gleich einem Regenbogen, der oft nach Gewittern gerade am schwarzen Himmel besonders klar zu erkennen ist. Und das, was erlebt und auch überlebt wurde, erscheint nicht mehr so dunkel, und die Worte verleihen den Erfahrungen einen besonderen Schimmer, vergrößern Freude und mildern Schmerz. Wie ein Gang durch das Herz fühlen sich für mich die gedichteten Worte an, leichte See- und Waldspaziergänge manchmal, bisweilen aber auch mühsame Wanderungen über Gebirge, durch Wüsten und Moore, Täler und Schluchten, am Meer entlang in sanfter Brise oder in Sturm, Donner und Blitz. Es ist ein Wandeln durch verschiedenste Räume der Vergangenheit und Gegenwart – ein Eintreten in heilige Hallen, licht oder dunkel, einfach oder edel ausgestattet, ein Aufsuchen von Keller- und Dachbodenorten, in denen viel gespeichert und aufbewahrt ist. Es finden sich Museumssäle beschaulicher und schmerzhafter Erinnerungen, Kirchenräume und Tempel sakraler Lebensmomente, Bibliotheken als Archive des Herzens. Und die Erkenntnis, daß auch in Traurigem und Dunklem Schönheit ruht, da es durch das Schreiben in die Höhe gezogen, in Tiefe getaucht oder in die Weite verströmt wird. Das Gewesene wird an etwas Göttliches, dem es entstammt, zurückgegeben und dort verwandelt. Gefühls- und Bilderinnerungen verweben sich mit heutigen Eindrücken und Erlebnissen zu einem Teppich, den ich auslege in diesen heiligen Hallen und über den ich schreite in neue Herzensräume. Im Wort der Dichtung liegt oft etwas Berührendes, Heilsames, und nicht nur Lesen, auch Schreiben wird zum Schatz, es treten Hoffnung und Freude zum Vorschein. Wunderliches ereignet sich: durch Ausdrücken von Worten über das Leben geschieht Überleben.
Begleitet wurde sie von Juan Carlos Sungurlian an der der Bouzouki, der Oud und der Gitarre. Juan Carlos verstand es meisterlich das jeweilige Instrument an die Texte anzupassen und umrahmte damit einen stimmigen Allerseelentag, welcher in einem gemütlichen Beisammensein im angeschlossenen Café seinen Ausklang mit der Autorin fand.
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