Historisches Puch Motorrad ziert Sondermarke der Post
Die Österreichische Post AG und der ASV Puch, Sektion Philatelie luden am 23. März 2016 zur Präsentation einer Sondermarke über das Modell Puch LM 125 ins Johann-Puch-Museum nach Graz ein.
Wer am Mittwoch, dem 23. März 2016 im Johann-Puch-Museum in der Puchstraße vorbeigeschaut hat, konnte dort nicht nur die Ersttags-Ausgabe einer Sondermarke der Puch 125 LM käuflich erwerben. Zu diesem Zweck hatte die Österreichische Post ein Sonderpostamt in den historischen Puch-Hallen eingerichtet.
Die seit 1963 bestehende Sektion Philatelie des ASV Puch zeigte im Rahmen einer Briefmarkenwerbeausstellung ferner auch noch einige weitere prächtige Postwertzeichen zum Thema Puch und Graz. Aber nicht nur der Sonder- und Erstagsstempel lockte die Puch-Freunde in das Museum, sondern auch die Möglichkeit, die zahlreichen Exponate des Puch-Museums bei freiem Eintritt zu bestaunen.
Zu diesem historischen Ereignis fand sich im einstigen Einser-Werk in der Puchstraße eine Schar echter Puchianer ein, um den Ersttag der Puch-Marke natürlich auch für Benzingespräche zu nutzen.
Motorrad mit Geschichte
Von der Puch Typ LM 125, dem ersten Motorrad der Grazer Puch-Werke, das nach dem Ersten Weltkrieg produziert wurde, entstanden von 1923 bis 1927 insgesamt 2.500 Stück. Das wegen des zeppelinförmigen unter dem Rahmen hängenden Treibstofftanks unter dem Spitznamen Zeppelin-Puch bekannte Leichtmotorrad (LM) war ein typisches Produkt der von Mangel und Not geprägten Nachkriegszeit. Trotzdem gab es das Leichtmotorrad in drei Ausführungen: Als Tourenmodell mit geschlossenem oder offenen Rahmen (LM-Damenmodell) sowie als Sportmodell.
Der Neupreis lag damals bei 800 Schilling. Die Besonderheit ist, das das 42 kg leichte Zweirad von einem Einzylinder-Doppelkolben-Motor mit 122 ccm Hubraum und 2 Pferdestärken angetrieben wird. Die Puch 125 LM hatte allerdings noch keine Startvorrichtung. Zum Starten musste der Pilot daher mit der Maschine noch "anrennen".
Puch auf Marke verewigt
Wolfgang Pacher von der Sektion Philatelie des traditionsreichen, gleich 14 Sektionen zählenden Arbeitersportverein Puch, war als Obmann von der Post eingeladen worden, sich um einen Ersttag zu bewerben. Nun ist die Freude natürlich groß, dass man mit der Marke Puch auf einer Marke verewigt wird.
Warum ausgerechnet das Modell Puch LM 125 zur Ehre gekommen ist, auf einer österreichischen Sondermarke verewigt zu werden, konnten weder die freundlichen Herren am Stand der Post noch die Herren des Philateliestandes des ASV Puch beantworten und bleibt daher im Dunkeln. Nach dem Grund gefragt, wurde man als Pressevertreter auf den jeweils anderen verwiesen. Aber vielleicht bringt ja die Post dazu noch irgendwann einmal Licht ins Dunkel.
Einmal Puch, immer Puch
Obmann Pacher ist durch und durch ein Puchianer, war er doch 45 Jahre lang im Grazer Puch-Werk beschäftigt un erinnert sich: "Ich habe als KFZ-Schlosser begonnen und habe dann die Werkmeisterschule besucht und bin in der Folge zum Werkmeister aufgestiegen. Danach war ich in der Entwicklung tätig, vor allem am Motorprüfstand und beim Haflinger bis herauf zum Puch G.
Die zurzeit nur mehr 31 Briefmarkensammler der Sektion Philatelie teffen sich regelmäßig am ersten Montag im Monat zwischen 16 und 18 Uhr zu den monatlichen Clubabenden in der Liebenauer Hauptstraße, wo ursprünglich der Puch-Betriebsarzt seine Ordination hatte. "Ja, die Jugend interessiert sich heute leider nicht mehr für Briefmarken und so werden wir in der Sektion Philatelie leider immer weniger", meint Obmann Pacher wehmütig.
Heimlicher Star Stangl-Puch
Vor der Haustür war etwas unbemerkt außerdem die exklusive, geschichtsträchtige Stangl-Puch des bekannten TV-Kochs und Steiermark-Botschafters Johann Lafer in Augenschein zu nehmen.
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