Ein Brett für den Kopf schnitzen: Zwei Maskenschnitzer im Interview

In der Schnitzschule Naschenweng lernt Michael den perfekten Umgang mit Holz, Motorsäge und Schnitzmesser. | Foto: Naschenweng
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  • In der Schnitzschule Naschenweng lernt Michael den perfekten Umgang mit Holz, Motorsäge und Schnitzmesser.
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ST. MICHAEL. Holz kann nicht nur Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln, sondern auch "normale Menschen" in Perchten verwandeln. Von Gruselig bis schaurig-schön reicht die Faszination der Perchtenmasken. Doch wie aus dem Baum so eine echte Maske wird, das wissen nur ganz wenige. Michael Harrer und sein Opa Franz Prem Senior sind solche Maskenschnitzer.

Wie seid ihr zum Maskenschnitzen gekommen?
MICHAEL HARRER: (lacht) Durch'n Opa.
FRANZ PREM SENIOR: Ich bin schon immer ein Holzwurm gewesen. 1998 habe ich mit dem Maskenschnitzen angefangen und mit den Buben das Schnitzen probiert. Damals hat es nur Gummimasken gegeben und die Kinder haben noch Angst gehabt."

Was ist der Unterschied zwischen damals und heute?
Franz: Wir sind damals mit dem Motorrad nach Tirol gefahren, um Schnitzmesser zu kaufen, wir haben nichts gehabt. Heute haben wir über 100 Messer.
Michael: Früher waren die Masken viel schwerer und dicker. Sie wogen etwa sechs Kilo, heute wiegt so eine Maske nur mehr zwei Kilo, fertig ausstaffiert, mit Hörnern und Fell.

Wie wird man Schnitzer?
Michael: Ich habe Tischler gelernt und dann mit dem Schnitzen der Krampusmasken begonnen. Jetzt mache ich gerade meinen zweiten Lehrberuf mit der Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer in Kärnten.

Gibt es viele davon?
Michael: Es gibt nur zwei in Österreich, einer davon ist Hannes Naschenweng.

Was ist das Schwierige daran?
Michael: Du musst vorher schon wissen, was du machen willst. Es ist viel Zeichenarbeit und Spielerei. Ein guter Bildhauer ist 260 Jahre alt und noch immer nicht ausgelernt. Aber im Prinzip gibt es nichts, was man nicht aus Holz schnitzen kann.

Zum Beispiel?
Beide: Figuren, Trophäenbretter, Kugelschreiber, Blumentröge, Teelichter, Brückengeländer, Krippen, ...

Und warum genau aus Holz?
Michael: Holz lebt. Es riecht gut, macht nicht dreckig und ist einfach zu verarbeiten. Wir verwenden für die Masken Zirbenholz, das mit seinen ätherischen Ölen sogar Schweiß desinfiziert.

Infos zur Schnitzschule.

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