Eine "schrecklich" schöne Leidenschaft

Tausendsassa: Berufsfotograf und Hobbykrampus Klaus Pressberger hat mittlerweile auch eine eigene Werkstatt, in der er Lederarbeiten ausführt. | Foto: Pressberger
7Bilder
  • Tausendsassa: Berufsfotograf und Hobbykrampus Klaus Pressberger hat mittlerweile auch eine eigene Werkstatt, in der er Lederarbeiten ausführt.
  • Foto: Pressberger
  • hochgeladen von Verena Riegler

Berufsfotograf Klaus Pressberger ist seit Jahren begeisterter Anhänger des Krampusbrauchtums.

LEOBEN. Der 5. Dezember ist Krampustag – ob alt oder jung, viele Menschen begegnen diesem Tag und den schaurigen Gestalten jedes Jahr aufs Neue mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Klaus Pressberger ist da keine Ausnahme: "Als Kind hatte ich große Angst vor dem Krampus. Irgendwann ist aber die Idee entstanden, die Seite zu wechseln und mich selbst als Krampus zu maskieren." Und aus dieser Idee ist mittlerweile eine ganz besondere Leidenschaft geworden.

Mitglied der "Dibbuk Pass"

In den Anfängen noch mit einer einfachen "Gummilarve" ausgestattet, trat der hauptberufliche Fotograf vor ungefähr neun Jahren seiner ersten Krampusgruppe bei. Heute ist er Teil der "Dibbuk Pass", einer Krampusgruppe aus St. Michael, die sechs aktive Mitglieder zählt. Auf das Wort "Krampus" legt Pressberger dabei ganz besonderen Wert: "Viele sprechen fälschlicherweise von Perchten. Nach alter Tradition finden Perchtenläufe aber nur zu den Raunächten im alpenländischen Gebiet statt. Die Veranstaltungen wie wir sie kennen, sind daher eigentlich Krampusumzüge."

Jährlich neue Masken

Rund 16 solcher Umzüge absolviert die "Dibbuk Pass" in einer Saison. Auf Sponsoren wird dabei bewusst verzichtet, um das Brauchtum und die eigenen Freiheiten zu wahren. Dementsprechend teuer gestaltet sich dieses Hobby: "Der Kopf alleine liegt bei rund 600 Euro. Je nach Art der Hörner – im Falle der "Dibbuk Pass" ausschließlich Echthörner – kann noch einmal einiges dazukommen." Und das jährlich, investiert die Gruppe doch jede Saison in neue Masken. Allgemein können diese schon einmal über zehn Kilo wiegen, da anstelle von Holz immer öfter Aluminium- oder Bronzegüsse zum Einsatz kommen.

Ganzjahresbeschäftigung

Die Vorbereitungen beginnen bereits im Jänner: "Wir überlegen uns eine Grundidee und präsentieren diese einem Schnitzer, der dann freie Hand bei der Gestaltung hat. Danach folgt die Auswahl des Fells bzw. Leders." Pressberger war das allerdings irgendwann zu wenig: "Ich wollte selbst etwas zur Maskierung beitragen. Vor zwei Jahren habe ich daher einen Kurs für Lederarbeiten belegt." Mittlerweile hat er sich eine eigene Werkstatt eingerichtet, in der er auch für andere Gruppen u.a. Krampusgürtel und Handgamaschen anfertigt. Wie Pressberger es schafft, all das unter einen Hut zu bekommen? "Die Nächte sind lang, der Schlaf ist kurz. Für mich ist es ein schönes Hobby zu meinem Hauptberuf als Fotograf. Eigentlich ist es fast schon eine Lebenseinstellung, da investiert man gerne viel Zeit."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.