„Land of Xeis“ in der Simon Mühle
Fotografische Entschleunigung entlang der Enns

- Für die Serie „Land of Xeis“ kam eine besondere Kamera zum Einsatz. Bevor ein einzelnes Bild entstehen konnte, waren zahlreiche Handgriffe notwendig.
- Foto: Verena Koch
- hochgeladen von Laura Jung
Der in Trofaiach aufgewachsene Fotograf Alex Koch präsentiert in der Simon Mühle eindrucksvolle Aufnahmen entlang der Enns im Nationalpark Gesäuse. Entstanden im Rahmen des Medienstipendiums der Nationalparks Austria 2024, verbinden seine Werke analoge Großformatfotografie mit modernen digitalen Techniken. Die Ausstellung lädt dazu ein, Natur und Landschaft in ihrer stillen Kraft neu zu entdecken.
TROFAIACH. Es ist eine Einladung zum Entschleunigen: Ein besonderes Highlight der Ausstellung von Alex Koch bilden die analog aufgenommenen Großformatbilder, die digital bearbeitet wurden. Ihre intensive, entschleunigte Entstehung prägt den ruhigen, reflektierten Charakter der gesamten Serie. Auch die digital entstandenen Arbeiten sind von dieser Haltung durchzogen – nie frei von der Gelassenheit, die das Arbeiten mit dem Großformat mit sich bringt.

- Der in Trofaiach aufgewachsene Fotograf Alex Koch präsentiert eindrucksvolle Aufnahmen entlang der Enns bis zu den Füßen der Berge.
- Foto: Verena Koch
- hochgeladen von Laura Jung
Die Kunst der Verlangsamung
Die Fotografie auf großformatigem Filmmaterial gilt als Ursprung einer Praxis, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren hat. Sie erfordert ein Arbeiten mit Bedacht, in dem jeder Schritt bewusst gesetzt wird. Großformatfotografie ist das Gegenteil einer schnellen Abfolge von Bildern – sie ist die Kunst der Verlangsamung: Jedes Foto entsteht als eigenständiger Prozess, getragen von Genauigkeit, Geduld und Präsenz im Augenblick.

- Bei der Vernissage am Donnerstagabend kam es zu einem lebhaften Austausch.
- Foto: Verena Koch
- hochgeladen von Laura Jung
Für die Serie „Land of Xeis“ kam unter anderem eine Intrepid VI 4x5"-Kamera zum Einsatz, die mit 120er-Rollfilm im Format 6 x 7 cm belichtet wurde. Bevor ein einzelnes Bild entstehen konnte, waren zahlreiche Handgriffe notwendig: das Scharfstellen durch die Lupe, das präzise Vermessen des Lichts, das Berechnen der Auszugsverlängerung. "Erst danach durfte der Auslöser den Moment fixieren – ein Vorgang, der mindestens dreißig Minuten beanspruchte, oft länger", berichtet der in Trofaiach aufgewachsene Fotograf Alex Koch.
Bewusste Auswahl der Motive
"Diese Langsamkeit zwang zur bewussten Auswahl der Motive. Manches Bild konnte nicht mehr entstehen, weil die Sonne bereits verschwunden war. Doch wo ein Ort im Schatten lag, wartete vielleicht schon wenige Schritte weiter ein Sonnenstrahl – und mit ihm ein neuer Moment der stillen Begegnung."
Mehr Informationen und Werke online unter: www.alexkoch.at/landofxeis/
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