50-jährige Partnerschaft

Für Kammern und Amtzell kennt Musik keine Grenzen

Der Musikverein Kammern im Liesingtal und Umgebung feiert seine 50-jährige Partnerschaft mit der deutschen Musikkapelle Amtzell im Allgäu. Neben dem gemeinsamen Musizieren entstanden aus dieser Partnerschaft auch schon enge Freundschaften.

KAMMERN IM LIESINGTAL. Für den Musikverein Kammern im Liesingtal und Umgebung ist das Jahr 2022 ein ganz besonderes, und es gibt gleich einen doppelten Grund zum Feiern: Einerseits kann sich der Verein über sein 150-jähriges Bestehen freuen,andererseits kann auf eine 50-jährige Partnerschaft mit der Musikkapelle Amtzell aus dem deutschen Baden-Württemberg zurückgeblickt werden. Die beiden Musikvereine beweisen ausdrücklich, dass Musik und Freundschaft keine (Staats-)Grenzen kennt.

Ursprung liegt bereits knapp 100 Jahre zurück

Wenn man knapp 100 Jahre in der Zeit zurückgeht, in das Jahr 1924, dann gelangt man zum Ursprung dieser Partnerschaft: Anton Zötsch, zu dieser Zeit Bassflügelhornist der Musikkapelle Kammern, war als Praktikant auf einem großen Besitz in Amtzell im Allgäu tätig. Da die Musik für ihn eine große Bedeutung hatte und er sich seiner Heimat fern fühlte, entschloss er sich, bei der örtlichen Musikkapelle mitzuspielen.

Erste gegenseitige Besuche im Jahr 1972

Die Verbindung zwischen Kammern und Amtzell wurde einige Jahre später wieder aufgenommen und vom 19. bis 22. Mai 1972 war der Musikverein Kammern zum ersten Mal bei ihren Amtzeller Freundinnen und Freunden zu Gast. Die Kammerner Musikerinnen und Musiker wirkten dort bei einer feierlichen Prozession mit und spielten ein Frühschoppenkonzert, bei dem die österreichische Musik und die alten Militärmärsche beim deutschen Publikum Anklang fanden.

Im Juni des gleichen Jahres stattete die Musikkapelle Amtzell ihren österreichischen Kolleginnen und Kollegen in Kammern einen Gegenbesuch ab und trugen eine Teil zur dreitägigen Jubiläumsfeier des Musikvereins Kammern zum 100-jährigen Bestehen bei. „Die enge Partnerschaft der beiden Musikkapellen wurde von den zwei vergangenen Generationen geschaffen und wird nun von der gegenwertigen weitergeführt“, erklärt Martin Kaiser, Kapellmeister des Musikvereins Kammern.

Aus Musik entstanden tiefe Freundschaften

Seither hat sich neben der musikalischen Verbundenheit auch eine echte Freundschaft zwischen den beiden Kapellen entwickelt. Das sieht auch der Kammerner Kapellmeister so: „Musik kennt keine Grenzen und schafft eine Verbindung zwischen zwei Ländern.“ Diese freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Musikvereinen wird immer wieder mit gegenseitigen Besuchen alle drei bis vier Jahre, aber auch im Rahmen von privaten Kontakten gelebt und gepflegt. Bei diesen Treffen wird nicht nur musiziert und gefeiert, sondern es werden auch gemeinsame Ausflüge veranstaltet.

„Wenn die Amtzeller zu Besuch sind, dann schauen wir immer, dass wir ein Programm machen, wo wir was gemeinsam erleben. Heuer beispielsweise machen wir eine Brauereibesichtigung in Göß“, erzählt Kaiser.

„Es gibt witzigerweise noch immer eine Wette, die damals die Bürgermeister vor zwanzig oder dreißig Jahren ausgemacht haben. Und zwar, wenn eine eine Musikerin oder ein Musiker von Kammern eine Musikerin oder einen Musiker von Amtzell heiratet, dann gibt es zehn Fässer Bier von beiden Gemeinden und Musikvereinen gesponsert. Es ist noch nie soweit gekommen, aber fast.“
Martin Kaiser, Kapellmeister des Musikvereins Kammern

Große Jubiläumsfeier am 6. August

Anlässlich der beiden Jubiläen veranstaltet der Musikverein Kammern im Liesingtal und Umgebung am Samstag, 6. August, im Heimatsaal Kammern ein „Blasmusikfest der Superlative“, bei dem auch die Partnerkapelle Amtzell vertreten sein wird. Der Eintritt beläuft sich auf eine freie Spende.

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