Trofaiacher Stimmungsbilder
Johann Boris Ivanc: "Ich bin einfach leer gepumpt"

Johann Boris Ivanc macht die aktuelle Situation nach drei Wochen Ausgangsbeschränkungen zu schaffen.  | Foto: KK
  • Johann Boris Ivanc macht die aktuelle Situation nach drei Wochen Ausgangsbeschränkungen zu schaffen.
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Der dritte Teil des Projektes "Trofaiacher Stimmungsbilder" von Jacqueline Juri zeigt, wie sich das Leben der Trofaiacher in der dritten Woche der Ausgangsbeschränkungen verändert hat. 

TROFAIACH. Das Projekt von Jacqueline Juri, der Obfrau des Museumsvereins Trofaiach, geht bereits in die dritte Runde. Das Ziel: Das Stimmungsbild einiger Menschen in einer kleinen Stadt in einer Krisenzeit zu archivieren. Nachdem Johann Boris Ivanc seine Gedanken und Erfahrungen bereits nach den ersten beiden Wochen der Ausgangsbeschränkungen geteilt hat, folgt nun ein weiteres Fazit nach Woche drei.

Fällt Ihnen zu dieser Situation, in der wir uns nun seit geraumer Zeit befinden, ein Zitat, eine Geschichte, ein Bild, ein Satz oder vielleicht eine Textzeile von einem Lied ein, das Ihre Gefühlslage oder Ihre Gedanken gut beschreiben könnte? 
JOHANN BORIS IVANC: 
Nein, es gibt keine Geschichte, kein Zitat, gar nichts, ich kann gar nichts sagen. Ich bin einfach leer gepumpt, muss ich ihnen ehrlich sagen. Leer, leer, leer – es ist schon eine lange Zeit jetzt, diese drei Wochen. Ich kann mich gar nicht daran gewöhnen. Ich habe mich nicht daran gewöhnt, an diese Ausgangsbeschränkungen. Ich glaube, es ist ärger als die Pest im Mittelalter, es ist fürchterlich. Aber ich habe gestern am Abend die Nachrichten gesehen, und scheinbar zeigt sich ein zart rosa Streifen am Horizont, aber ganz zart, für die Zukunft. Aber da müssen wir halt abwarten. Warten wir noch drei, vier, fünf Wochen ab, dann wird es sich zeigen.

Hat sich der Umgang mit der für Sie zur Verfügung stehenden Zeit in irgendeiner Form, sei es nun im privaten Bereich, als auch auf beruflicher Ebene, verändert? Bezogenen auf die Qualität der Zeit in Ihrem Alltag.
JOHANN BORIS IVANC:
Ja, alles hat sich verändert. Ich bin gerne ins Kaffeehaus gegangen. Das kann ich derzeit nicht machen, weil es geschlossen ist. Ich sitze halt die längste Zeit am Vormittag am Balkon, wenn es schön ist, in der Sonne. Hie und da lese ich, aber da tue ich mir schwer, weil ich Probleme mit den Augen habe. Am linken Auge bin ich fast blind, meine Augen sind zu schwach, samt Brille. So probiere ich halt Kreuzworträtsel zu lösen, aber mehr als ein Kreuzworträtsel geht auch nicht.

Was wollen Sie mir in der dritten Woche erzählen?
JOHANN BORIS IVANC:
Das Einzige was ich zu erzählen habe, ist, dass sich die Pandemie hoffentlich bald in Luft auflöst. Das wäre es.

Sie haben die Möglichkeit Ihren Mitmenschen eine Frage zu stellen, welche wäre das?
JOHANN BORIS IVANC:
Wie geht es Ihnen oder dir im Umgang mit dieser Krankheit? Diese Frage wird mir auch gestellt, aber ich muss ehrlich sagen, mir geht es nicht gut. Ich fühle mich der Situation gegenüber hilflos. Aber ich versuche das einzuhalten, was uns unsere Regierung empfiehlt oder sogar diktiert. Mehr kann ich in dieser Situation nicht machen. Daran sollen sich alle Leute halten. Als negatives Beispiel nehme ich ein großes Land her, das so fortschrittliche Schweden. Die haben noch die Lokale offen, da sitzen sie zuhauf beisammen, obwohl sie auch Corona- Kranke haben. Ich habe das gestern im Fernsehen gesehen. Das kann ich nicht verstehen. Sie dürften scheinbar eine eigene Philosophie haben. Zum Schluss möchte ich noch sagen: Bleibt‘s gesund!

Interview: Jacqueline Juri

>>Hier gibt‘s weitere Stimmungsbilder und die Interviews der vergangenen Wochen<<

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