August Musger
Zeitlupentechnik-Pionier dreht sich wieder in Eisenerz

Ab sofort ist die neue Skulptur zu Ehren von August Musger, dem Erfinder der Technik der Zeitlupe, am Bergmannplatz Eisenerz zu sehen.  | Foto: KiöR/J. Haselsteiner-Scharner
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  • Ab sofort ist die neue Skulptur zu Ehren von August Musger, dem Erfinder der Technik der Zeitlupe, am Bergmannplatz Eisenerz zu sehen.
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Die Arbeit „SlowMotion HighSpeed“ des Künstlers Clemens Luser ist ab sofort wieder am Eisenerzer Bergmannsplatz zu sehen. 2018 wurde die Büste erstmals installiert. Ein technisches Gebrechen machte es jedoch notwendig, sie zu ersetzen. Die neue Aluminiumbüste wurde mittels eines innovativen 3D-Druck-Verfahrens hergestellt.

EISENERZ. Die August-Musger-Büste am Eisenerzer Bergmannplatz hat ein Update bekommen. Am Mittwoch wurde das Projekt des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark gemeinsam mit Leiterin Gabriele Mackert, Künstler Clemens Luser, Bürgermeister Thomas Rauninger und Albert Wiltsche von der Technischen Universität Graz wiedereröffnet.

Hintergrund und Entstehung

Schon 1904 reichte der 1868 in Eisenerz geborene Priester und Physiker August Musger ein Patent für einen „Serienapparat mit Spiegelrad“ ein. Diese weltweite Neuheit konnte in Zeitlupe aufnehmen. Der Bau eines Prototyps verzögerte sich aufgrund von Musgers Finanznot, sodass er sein Patent 1912 aufgeben musste. Heute gilt deshalb Hans Lehmann (Firma Ernemann, Dresden) als Erfinder der Zeitlupentechnologie, der Musgers Patent aufgriff.

Am Mittwoch wurde die Skulptur am Bergmannplatz in Eisenerz wiedereröffnet (v. l.): Albert Wiltsche (TU Graz), Hannes Fuchshofer (Firma Fuchshofer Präzisionstechnik), Bürgermeister Thomas Rauninger, Gabriele Mackert (Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark), Künstler Clemens Luser und Stefan Ritzer (Stefan Ritzer’s Vd Gmbh) waren mit dabei. | Foto: KioeR/J. Haselsteiner-Scharner
  • Am Mittwoch wurde die Skulptur am Bergmannplatz in Eisenerz wiedereröffnet (v. l.): Albert Wiltsche (TU Graz), Hannes Fuchshofer (Firma Fuchshofer Präzisionstechnik), Bürgermeister Thomas Rauninger, Gabriele Mackert (Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark), Künstler Clemens Luser und Stefan Ritzer (Stefan Ritzer’s Vd Gmbh) waren mit dabei.
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2016 gewann der Grazer Architekt und Künstler Clemens Luser den Wettbewerb für ein zeitgenössisches Denkmal zu Ehren des ursprünglichen Pioniers der Technik der Zeitlupe. In seinem 150. Geburtsjahr, 2018, präsentierte Luser eine lebensgroße 3D-Replik der Porträtbüste Musgers, die seit 1959 Teil der „Steirischen Ehrengalerie“ im Grazer Burghof ist. Die Reproduktion inszeniert er wiederum traditionell auf einem Sockel unter Glas. Sie entpuppt sich allerdings als ein wahrhaftes Denkmal der Geschwindigkeit, denn sie kann per Knopfdruck so sehr beschleunigt werden, dass der rotierende Kopf unter einem Wahrnehmungsschleier nicht mehr wirklich zu sehen ist. 2018 konnte die Büste anlässlich des 70. Jubiläums zur Stadterhebung von Eisenerz feierlich eröffnet werden.

Notwendigkeit einer Erneuerung

"Kunst macht Geschichte für Menschen erlebbar – das beweist die Arbeit von Clemens Luser zu Ehren des Pioniers August Musger. Gerade Rückschläge zeigen, wie wichtig es ist, innovative Ideen im Team mit Hartnäckigkeit zu verfolgen und schließlich zu realisieren – auch wenn es lange dauert. Die Skulptur im Zentrum von Eisenerz würdigt einen großen Sohn der Gemeinde und erinnert daran, dass Kreatives überall entsteht und seinen Ort zum Wirken findet", so Gabriele Mackert, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark.

Aufgrund von Materialermüdung entschloss sich das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark (KiöR), in Kooperation mit der Stadtgemeinde Eisenerz, die Installation rundum zu erneuern. 2025 wird nun der Kopf durch eine Aluminiumbüste ersetzt. Die Firma Fuchshofer Präzisionstechnik, Eibiswald, erneuerte die Büste kosten- und materialsparend mit einem 3D-Verfahren, das per Laser geschmolzenes Metallpulver Schicht für Schicht aufträgt. Mit einer 3D-Software berechnete Albert Wiltsche vom Institut für Architektur und Medien der TU Graz die exakte Wuchtung des Porträtkopfes.

Die Stadtgemeinde Eisenerz unterstützt das Kunstprojekt im öffentlichen Raum. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Zum Künstler

Clemens Luser (* 1973 in Schwarzach im Pongau) studierte Architektur in Graz, Montpellier und Barcelona. 2002 erhielt er das Tische-Stipendium des Bundeskanzleramts für einen einjährigen Aufenthalt in Santiago de Chile. Seit 2006 ist er als selbstständiger Architekt in Graz tätig und leitete bis 2020 das Büro HoG architektur. Zudem unterrichtet er am Institut für Konstruieren und Entwerfen der TU Graz. Seit 2020 führt er das Studio Clemens Luser.

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Die Stadtgemeinde Eisenerz unterstützt das Kunstprojekt im öffentlichen Raum. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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