Studie des VCÖ
Das sind die Verkehrs-Gefahrenstellen im Bezirk Leoben
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bot Steirerinnen und Steirern die Möglichkeit, Straßen zu nennen, wo es ihrer Ansicht nach Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung braucht. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger machten mit. Im Bezirk Leoben kristallisierte sich dabei die Bezirkshauptstadt als Verkehrs-Hotspot heraus.
BEZIRK LEOBEN. Wer regelmäßig mit dem Auto unterwegs ist, der weiß, wo es sich zu Stoßzeiten staut, wo sich in der Vergangenheit bereits Unfälle ereignet haben oder wo besondere Vorsicht geboten ist. Dieses "lokale" Wissen ist nicht nur für Lenkerinnen und Lenker selbst von großem Wert, sondern auch für Städte und Gemeinden. Vor diesem Hintergrund bot der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Bürgerinnen und Bürgern eineinhalb Monate lang die Möglichkeit, auf einer Online-Karte jene Straßenstellen zu markieren, an denen es ihrer Ansicht nach Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung braucht. In kurzen Kommentaren konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem beschreiben, was das genaue Problem ist oder auch ein Bild anhängen.
"Wir freuen uns, dass so viele diese Möglichkeit der Partizipation genutzt haben. Wir leiten die Einträge an die jeweils zuständige Gemeinde weiter", sagt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer über die rege Beteiligung. Die Userinnen und User wiesen auf Gefahrenstellen in 96 steirischen Gemeinden hin. Im Bezirk Leoben wurden sechs "Verkehrs-Hotspots" markiert, an denen sich Userinnen und User Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wünschen. Als Gründe wurden dafür am häufigsten die hohe Unfallgefahr und das hohe Tempo des Verkehrs genannt. Der VCÖ startete diese Initiative unter anderem für eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Es soll Gemeinden und Städten erleichtert werden, Tempo 30 in ihrem Gemeindegebiet dort einzuführen, wo es die Gemeinde für wichtig hält.
Hier ist besondere Vorsicht geboten
Doch wo befinden sich nun konkret die Verkehrs-Hotspots innerhalb des Leobener Stadtgebiets? Wir haben uns die Einträge und Beschreibungen der Userinnen und User genauer angeschaut.
- Kärntner Straße
Mit drei Einträgen zählt die Leobener Kärntner Straße zu jenen Verkehrsadern, mit dem größten Gefahrenpotenzial. Genannt wird hier etwa die Radüberfahrt in Leoben-Lerchenfeld als "jährlicher Unfallpunkt". Tatsächlich ereignete sich im Kreuzungsbereich Kärntner Straße/Am Lerchenfeld erst kürzlich ein tragischer Unfall zwischen einem Radfahrer und einem Lkw, der eine Diskussion um die Verkehrssicherheit entfachte (wir berichteten). In der Bevölkerung wurde die Forderung nach einer getrennten Ampelschaltung für Radfahrerinnen und Radfahrer laut, auch zusätzliche bauliche Maßnahmen wurden als mögliche Schritte gefordert. Die Polizei kündigte an, sich den entsprechenden Kreuzungsbereich genauer anzuschauen.
Zu schnell sei man aktuell auch in der Kärntner Straße zwischen Josef-Heißl-Straße und Bahnstraße unterwegs, weist ein User hin. Die bestehenden Verkehrsinseln und Abbiegespuren zugunsten beidseitiger Radwege aufzugeben und das Tempo auf 30 zu reduzieren, würde nach Ansicht des Users die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrerinnen und Radfahrern verbessern.
- Vordernberger Straße, Leoben-Donawitz
Eine besondere Unfallgefahr aufgrund des hohen Tempos ist laut User-Eintrag auch entlang der B115 Vordernberger Straße in Leoben-Donawitz gegeben. Die Kurve bei den ehemaligen Wassertürmen sei in den vergangenen Wochen immer wieder Unfallpunkt gewesen. "Dort ist Tempo 60 trotz der unübersichtlichen Kurve mit Kuppe. Die Geschwindigkeit sollte dort überwacht und gedrosselt werden", heißt es in der Beschreibung.
- Lorberaustraße, Leoben-Donawitz
Nicht unweit befindet sich eine weitere "Stecknadel" in der virtuellen Karte, und zwar in der Lorberaustraße. Ausgenommen der Durchfahrtsstraße gelte fast im gesamten Stadtteil Donawitz Tempo 30. In der Lorberaustraße jedoch von Norden bis hin zur Pfarrkirche nicht, und das, obwohl dort ein unübersichtlicher enger Knick, die Lebenshilfe, eine Ärztin und nur ein einseitig vorhandener Gehsteig sei, führt der User aus. "Es ist eine Gefahr für kreuzende Fußgänger und Radfahrer", heißt es im Kommentar.
- Zeltenschlagstraße, Leoben-Stadt
Eine Person fordert in der Zeltenschlagstraße bei der Bahnhofskreuzung eine "Umwidmung der Abbiegespur stadteinwärts in einen Radweg" inklusive Überfahrt. Auf diese Weise könnte ein Lückenschluss des Murradwegs zum Bahnhof erreicht werden.
Alternativ kannst du uns auch gerne ein Mail an redaktion.leoben@regionalmedien.at schicken!
Hier geht es zur Karte des VCÖ: map.vcoe.at/verkehrsberuhigung/
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