20 Jahre Volkshilfe Seniorenzentrum St. Peter-Freienstein
Ein Seniorenzentrum mit viel Herz

Seit 20 Jahren besteht das Volkshilfe Seniorenzentrum in St. Peter-Freienstein. Für Gabriela Gschwandl und die Bewohner ein Grund zu feiern.
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  • hochgeladen von Astrid Höbenreich-Mitteregger

Seit 20 Jahren ist das Volkshilfe-Seniorenzentrum fixer Bestandteil der Marktgemeinde St. Peter-Freienstein. Ein Jubiläum, das gebührend gefeiert wurde.
ST. PETER-FRST. „Pflege mit Herz, das ist es, was uns durch die Jahre getragen hat. Pflegen und betreuen kann man aus dem Lehrbuch erlernen, das Menschliche, das Familiäre allerdings, das in der Praxis von größter Wichtigkeit ist, das muss jedem einzelnen Mitarbeiter eines Seniorenzentrums gegeben sein. Hier das richtige Team zusammenzustellen, ist eine der größten Herausforderungen im Führen eines solchen Hauses“, erzählt Gabriela Gschwandl, Haus- und Pflegedienstleiterin. Und diese Herausforderung zu meistern, ist offensichtlich gelungen. 27 Mitarbeiter – davon 26 weibliche – bilden derzeit das Volkshilfe-Team in St. Peter-Freienstein.

28 Bewohner

Betreut werden aktuell 28 Bewohnerinnen und Bewohner mit einem Durchschnittsalter von rund 85 Jahren, denen viele Aktivitäten wie etwa Mobilitäts- oder Gedächtnistraining geboten werden. Grundsätzlich seien weibliche Bewohner in der Mehrzahl, obwohl es momentan gerade eine Ausnahme von der Regel gebe. „Männer werden üblicherweise, so lange es geht, von ihren Frauen zu Hause betreut“, erklärt Gschwandl. Acht Mitarbeiterinnen und sie selbst seien von Anbeginn, also seit 20 Jahren, im Haus tätig. „Ich habe geholfen aufzubauen, bin mitgewachsen, habe mitgestaltet und entwickelt, und in diesem kontinuierlichen Prozess der Neuerungen ist die Zeit nun so schnell vergangen“, blickt Gschwandl auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück.

Bedürfnisse und Emotionen

Neben ständigen Entwicklungen im Pflegebereich habe sich auch die Verwaltung enorm verändert. Kontrollen und genaueste Dokumentation stehen an der Tagesordnung. „Im Vordergrund steht die Pflege, im Hintergrund stehen aber immer Bedürfnisse und Emotionen – von Bewohnern und Angehörigen. Es ist eine große Herausforderung, für jeden den passenden individuellen Weg zu finden.“ Was Gabriela Gschwandl sehr wichtig ist, ist der familiäre Umgang zwischen Mitarbeitern und Bewohnern sowie deren Angehörigen. „Ich agiere gerne nach einem Zitat, nämlich, die Menschen an der Hand zu nehmen, ohne sie festzuhalten und sie loszulassen, ohne sie fallen zu lassen. Kurz: Den Weg zu zeigen und mitzugehen.“

Steigender Pflegebedarf

In den vergangenen Jahren sei der „Pflegebedarf stark gestiegen“, so Gschwandl. Vor allem Demenz werde ein immer größeres Thema. „Hatten wir früher großteils Bewohner mit der Pflegestufe eins oder zwei, liegt der Durchschnitt heute bei fünf bis sieben. Einer der Gründe dafür ist die bessere Gesundheitsversorgung und eine damit verbundene längere Lebenszeit. Viele Menschen werden lange zu Hause betreut, erst wenn das Krankheitsbild es nicht mehr zulässt, kommen sie zu uns.“ Was Gschwandl auch immer wieder erlebt, ist, dass so manche ehemalige St. Peter-Freiensteiner im Alter wieder in ihre Heimatgemeinde zurückkommen.

Zukünftige Projekte

Ein künftiges, großes Projekt, das im Herbst an den Start geht und die Schulung aller Mitarbeiter umfasst, ist das Hospiz- und Palliativprojekt, das ein würdiges Sterben zum Inhalt hat. „Für die Zukunft ist es auch eine große Aufgabe, den Standard des Hauses so zu erhalten, wie er ist und das Team auf eine neue Führung vorzubereiten, Stabilität und Sicherheit zu geben“, sagt Gschwandl, die in zwei Jahren in den Ruhestand gehen wird, abschließend.

Im Alter in vertrauter Umgebung

Anita Weinkogl, Bürgermeisterin von St. Peter-Freienstein, ist "überglücklich über dieses kleine, feine Heim im Ort", wie sie anlässlich des 20-jährigen Jubiläums betont. "Mitarbeiter, Angehörige und Bewohner des Seniorenzentrums sind wie eine Familie, es gibt Liebe, Wertschätzung und Zuneigung, die die Bewohner dort erfahren und das macht mich stolz. Ich bin selbst oft dort, um mit den Menschen zu plaudern", sagt Weinkogl. Erst kürzlich hat die Gemeinde beim Seniorenzentrum einen Naschgarten mit verschiedenen Beerensträuchern gepflanzt. "Durch die Früchte, durch das Ernten werden die älteren Menschen in ihre Kindheit und Jugend versetzt. Es ist so wichtig, dass sich die Bewohner wohl fühlen." Was Weinkogl auch besonders wichtig ist, ist, dass die Bewohner weiterhin in ihrem vertrauten Umfeld und ins Gemeindeleben integriert bleiben. "Es sollte Aufgabe jeder Gemeinde sein, neben einer Schule auch ein Heim für ihre Bewohner zu haben", betont die Bürgermeisterin, die eine Pflegeversicherung für sehr sinnvoll halten würde.

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