Nicht nur zu Halloween
„Einmal gruseln, bitte!“: Das Kriminalmuseum in Wien

Allerhand Schauerliches liegt im Kriminalmuseum in Wien.
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  • Allerhand Schauerliches liegt im Kriminalmuseum in Wien.
  • hochgeladen von Sonja Hochfellner

Der Mann an der Kasse verspeist genüsslich sein Gulasch und überreicht uns die Eintrittskarten. Und schon sind wir mittendrin und begeben uns auf die Spuren historischer und Aufsehen erregender Kriminalfälle aus Österreich. Mahlzeit.

Die Geschichte

Zu finden ist das Museum in der Großen Sperlgasse 2 in Wien Leopoldstadt. In einem der ältesten Häuser des Stadtteiles, dem sogenannten „Seifensiederhaus“, welches im Jahre 1685 errichtet wurde, ist das Wiener Kriminalmuseum untergebracht. Es wurde 1991 mit dem Bundespolizeidirektion Wien (ehem. k.k. Polizeimuseum) zusammengeführt und erstreckt sich auf 20 Räume. Vom Mittelalter bis in die jüngere Kriminalgeschichte Österreichs findet man Exponate und kann in Vitrinen und mit Schautafeln versehen jeden Fall nachverfolgen.

Der Kopf

Gleich am Beginn der Tour, vorbei am Mittelalterlichen Strafgericht, erblickt man eine Säule. Darauf ein Glasbehälter, darunter ein Kopf mit verzerrtem Gesichtsausdruck und blondem Haar. Man erwartet so etwas in einem Gruselkabinett, gefertigt aus Pappmaché, dieser Kopf ist allerdings echt. Er gehörte Franz von Zahlheim, einem Raubmörder, der für seine Tat am 10. März 1786 hingerichtet wurde. Sein Kopf wurde abgetrennt und mumifiziert.

Exponate

Dies ist nicht das einzige Körperteil in der Sammlung des Museums. Es geht vorbei an etlichen Totenschädeln und Masken nebst zahlreichen Mordwaffen. An Fällen aus der k.u.k Zeit wie die Verhinderung eines Attentates auf Kaiser Franz Josef, eines Falles einer Frau die als Tatwaffe einen Fleischwolf verwendete oder einem berüchtigten Räuber und seinen Ausrüstungsgegenstände. Zahlreiche originale Beweisstücke, wie etwa ein großer Korb in dem man eine zerstückelte Leiche fand, sind jedenfalls nichts für Zartbeseitete.

Der Häfenliterat

Abschließend ein Fall aus jüngerer Vergangenheit wie etwa jener von Jack Unterweger, von den Medien als der „Häfenliterat“ betitelt, lassen einen noch einmal tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken. Der schon wegen Mordes verurteilte Unterweger wurde im Zuge eines Resozialisierungsversuches 1990 in die Freiheit entlassen. Beging allerdings, nach einer steilen Karriere im Fernsehen und als Literat, erneut Morde an neun Frauen. Der Versuch war gescheitert, einige Beweisstücke von Damals sind in einem Schaukasten zu sehen.

Da es sich hier um echte Objekte und um kein Wachsfigurenkabinett handelt, ist es schon etwas gruselig. Die Örtlichkeit tut ihr Übriges. Spannend ist es aber dann doch, gehört doch auch dies zur Geschichte Österreichs. Infos zum Kriminalmuseum gibt es hier.

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