Ein Tag im Museum
Im MuseumsCenter Leoben wird die Geschichte von hinten aufgerollt
Das MuseumsCenter Leoben bahnt dem Besucher über sieben Schienen den Weg in die Vergangenheit. Doch auch für die Zukunft gibt es mit dem neu etablierten Kulturquartier große Pläne.
LEOBEN. Wenn es nach Susanne Leitner-Böchzelt, Leiterin des MuseumsCenters Leoben, geht, ist das Museum mit einer Bildungseinrichtung vergleichbar. Es geht darum, dem Besucher immer wieder etwas Neues zu bieten, ihn Neues entdecken zu lassen und ihn dazu zu bringen, wieder zu kommen. Neben wechselnden Sonderausstellungen hat das MuseumsCenter Leoben mit "Schienen in die Vergangenheit" ein Format geschaffen, in dem sich historisch bedeutende Schlaglichter aus 1.100 Jahren Stadt-, Regional- und Montangeschichte, aber auch wesentliche Phänomene aus der Ur- und Frühgeschichte zu einem Mosaik verbinden, aus dem sich die Stadt Leoben erhebt.
Sieben Schienen in die Vergangenheit
Das Besondere daran ist der gewählte Zugang der verkehrten Chronologie, wie Susanne Leitner-Böchzelt erklärt: "Wir beginnen in der Gegenwart und gehen in die Vergangenheit zurück". Auf diese Weise möchte man dem Besucher das Einordnen von Ereignissen in der Geschichte erleichtern und auch den jüngeren Besuchern ein besseres Gefühl für Zeit zu vermitteln. Museumspädagogik und das altersgerechte Aufbereiten von Inhalten spielen im MuseumsCenter Leoben generell schon lange eine wichtige Rolle. Die Kinder versucht man mit speziellen Kidsboxen zu erreichen und im Zuge von Workshops für die Geschichte der Stadt zu begeistern. "Weniger ist mehr" gilt dabei als zentraler Leitsatz, denn man will die Besucher nicht mit einem Überangebot überfordern, erklärt Susanne Leitner-Böchzelt. Von 18.000 Exponaten wird deshalb nur ein Bruchteil ausgestellt. Es werden gezielt jene Objekte herausgegriffen, die eine Geschichte erzählen und damit Bilder in den Köpfen der Besucher erzeugen.
Treffpunkt Kulturquartier Leoben
Stillstand gibt es im MuseumsCenter Leoben nicht. Neben ersten Überlegungen für die nächste Sonderausstellung dreht sich derzeit vieles um das sogenannte Kulturquartier – die Gesamtheit aus Stadtbibliothek, Kunsthalle und MuseumsCenter, die künftig auch abseits der größeren Veranstaltungen und Museumsbesuche ein Ort zum Verweilen werden soll. Im Frühjahr sollen dafür im Außenbereich Sitzgelegenheiten kommen und auch eine kleine Bühne für Lesungen und Veranstaltungen aller Art ist geplant. Laut Susanne Leitner-Böchzelt geht es darum, das Kulturquartier als Treffpunkt zu etablieren, an dem sich Menschen treffen und gerne Zeit verbringen.
Kommt bald der virtuelle Rundgang?
Derzeit arbeitet das Team des MuseumsCenters im Hintergrund gerade intensiv daran, eine digitale Bibliothek aller Objekte zu erstellen. Steiermarkweit sei man mit der Bestandserfassung bisher am Weitesten, wobei in Leoben mit den Gemälden angefangen wurde und man sich mittlerweile zu den Textilien vorgearbeitet hat. Alle Objekte werden zuerst von einem Restaurator begutachtet bevor sie mitsamt des vorhandenen Info- und Recherchematerials in die digitale Kartei aufgenommen werden können. All dies könnte vielleicht bald einen virtuellen Rundgang durchs Museum ermöglichen.
MuseumsCenter Leoben
Kirchgasse 6
8700 Leoben
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag : 09.00 - 17.00 Uhr
Samstag: 10.00 - 17.00 Uhr
Sonntag: geschlossen
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.: +43 (0) 3842 / 4062-408
E-Mail: kunsthalle@leoben.at
Homepage: www.museumscenter-leoben.at
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