Jedes Grün kann auch ein Garten sein

Robert Blachfellner, Johanna Cerncic, Eva Maria Lipp, Ilse Blachfellner-Mohri und Judith Nestler haben die Initiative "genussgärtnern" ins Leben gerufen.
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  • hochgeladen von Simon Pirouc

LEOBEN. Wer in diesem Sommer schon einmal an der "Frischen KochSchule" von Eva Maria Lipp in Leoben vorbeispaziert ist, dem werden wahrscheinlich die riesigen Kürbisranken aufgefallen sein, die sich da mitten in der Stadt auf den Gehsteig ausbreiten. Der Gartenkenner wird vielleicht auch noch die mannshohen Topinambur-Pflanzen erkannt haben, oder sonst eines von zahlreichen Kräutern. "Irgendwann kam mir die Idee auf dem Grünstreifen vor der Kochschule Kürbisse zu pflanzen, das ist dann daraus geworden", schmunzelt Lipp. "Die Idee dahinter ist zu zeigen, dass im Grunde genommen jede grüne Fläche einer Stadt zum Garten werden kann. Theoretisch kann sich hier auch jeder beim Gemüse bedienen."
Man kann also sagen, das "Urban Gardening" welches man bereits aus Städten wie Graz kennt, hat auch Leoben erreicht.

Aus dem Garten naschen lernen...

"Garteln" geht im Grunde genommen überall und selbst angebautes zu verkochen ist eine besondere Freude, so Lipps Ansatz, wenn es um's Gemüse geht.
Auch für Naturpädagogin Judith Nestler, Obfrau des "Waldgarten Tripstrü" in Kraubath, geht die Arbeit im Garten über alles. Mit ihrer Tochter Marion hat sie den Waldgarten gegründet mit dem Ziel, der nächsten Generation die Liebe an der Gartenarbeit und den Wert von selbst angebauten Lebensmitteln beizubringen. "Der Waldgarten ist 5000 Quadratmeter groß, dazu kommen noch rund zwei Hektar Wald. Wir bauen auf zwei Standbeinen auf, dem Garten, wo es Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und vieles mehr gibt, und den Erlebnispark.", beschreibt Judith Nestler das Areal. "Unsere Idee war es einen Garten zu schaffen, wo Kinder ab dem Kindergartenalter die Nähe zur Natur kennenlernen können. Deswegen auch die vielen Beerensorten bei uns - die Kleinen sollen lernen, dass es möglich ist, einfach mal in den Garten zu gehen und zu naschen. Viele Kinder haben diesen Bezug heute einfach nicht mehr, wir wollen ihnen helfen, dass sie wieder einen kriegen." Kindergärten und Schulen sind jederzeit herzlich eingeladen, im Waldgarten vorbeizuschauen - doch die Einladung geht im Grunde genommen ohnehin an jeden Gartenliebhaber da draußen.

Initiative "genussgärtnern"

Ob es nun um den Gemüseanbau in der Stadt geht, um den Gemeinschaftsgarten wo man die Natur wieder kennenlernen kann oder auch nur um den Genuss - so viel Freude am garteln will man weitergeben. So haben die "Frische KochSchule", der "Waldgarten Tripstrü", die "KinderGärtnerei" St. Michael, Gemeinschafts- und Schulgarten mit Obmann Robert Blachfellner und die Kulinarikinitiative "GenussReich um Reiting & Eisenstraße" mit Obfrau Ilse Blachfellner-Mohri gemeinsam die Idee des "genussgärtners" ins Leben gerufen.
"Wir wünschen uns, dass irgendwann jede Schule und jeder Kindergarten in der Leaderregion Steirische Eisenstraße so einen Beerengarten bekommt, in dem die Kinder mit der Unterstützung von Naturpädagogen Beeren und auch Gemüse anpflanzen können. Daher wollen wir auch in den nächsten Tagen Kontakt mit den Gemeinden aufnehmen und versuchen, nachhaltige Ideen zu entwickeln", so Nestler.
"Natürlich wär's aber auch eine geniale Entwicklung, wenn man irgendwann in Leoben an der Murpromenade öffentlich zugängliches Gemüse ernten kann", wirft Ilse Blachfellner-Mohri noch lachend ein.

Grünes Wissen bündeln

Die Beerengärten sollen der erste Schritt sein, führt Lipp die langfristigen Pläne der Initiative aus. In Zukunft will man dann rund um die essbaren Plätze eine Plattform schaffen um Pädagogisches und Seminarangebote zu bündeln und Wissen zum Gartln, zu Kräutern und dem Kochen mit unserem Obst und Gemüse weiterzugeben.
"Viele werden sich von unserem Tun inspirieren lassen und selber aktiv werden", ist Robert Blachfellner überzeugt. "Wir dürfen Verantwortung übernehmen und Nachhaltiges gestalten, die Gemeinden werden hoffentlich mit guten Beispiel voran gehen und wir werden die Unterstützung durch Mitwirkende und Sponsoren finden."
SP

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