Klimaschutz muss zur Mode werden

Lučka Kajfež Bogataj bei ihrem Vortrag im Stockschloss Trofaiach. | Foto: Freisinger
  • Lučka Kajfež Bogataj bei ihrem Vortrag im Stockschloss Trofaiach.
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TROFAIACH. Zur vierten und letzten Veranstaltung der Serie „The Lounge“ im heurigen Jahr im Trofaiacher Stockschloss, konnten die Veranstalter nach Altkanzler Wolfgang Schüssel, Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein und Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee, eine weitere hochrangige Persönlichkeit begrüßen.
Die slowenische Klimatologin, Spezialistin für Agrarmeteorologie und 2007 – gemeinsam mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore – mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Lučka Kajfež Bogataj.
Sie warf vor der hochkarätigen Runde, die u.a. aus österreichischen Topmanagern, der ehemaligen Justizministerin Karin Garstinger und Führungskräften bestand die Frage auf, „ob wir so mit der Welt in der wir leben zufrieden sind?“

Planet Erde

Lučka Bogataj verwies auf eines von vielen Problemen auf dem Planet Erde, den Ökosystemen, „die wir langsam aber sicher zerstören“. „Der Planet kann nicht weiter wachsen; es gibt heute genau so viel Wasser und Sauerstoff auf diesem Planeten, wie zur Zeit Julius Cäsars“, so Bogataj und appellierte daran, den Anteil der erneuerbaren Energie dringend zu erhöhen, denn die natürlichen Ressourcen die es gibt, drohen langsam zu versiegen. Zudem befinden sich die Quellen der Ressourcen nicht in Europa, sondern in Asien und in den Entwicklungsländern. „Daher stellt sich auch die Frage, ob uns beispielsweise China immer die notwendigen Elemente die wir brauchen zur Verfügung stellen wird oder ob es zu Engpässen in der Versorgung kommen könnte“, so Bogataj.

Klimawandel

Für sie sind das Klima und der Klimawandel das größte – globale – Problem „und trotzdem verschließt sich die Politik davor, global zusammen zu arbeiten“, so Bogataj. „Der Planet Erde kann nicht wachsen und kann auch nicht mehr zur Verfügung stellen, als er hat“. So dürften beispielsweise nur 15 Prozent der fruchtbaren Erde weltweit bearbeitet werden, heute schon werden zwölf Prozent bearbeitet. Weiters stellt die Übersäuerung der Meere – der Beginn der Nahrungskette – ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, denn ein Viertel des CO₂-Ausstoßes senkt sich in den Ozeanen ab. Es sei höchste Zeit zu reagieren, meinte Lučka Bogataj, denn dem Klimawandel könne man nicht entkommen. So gab es im Jahr 1980 weltweit 400 extreme Wetterereignisse, heute sind es bereits 800.

Verschmutzungsfaktor

„Der Klimawandel ist etwas, das uns heute betrifft und nicht erst unsere Kinder oder Enkelkinder. Wir bekommen die Rechnung präsentiert“, so Bogataj, aber „die ökologischen Probleme können nicht gelöst werden, wenn die sozialen Probleme nicht gelöst sind“ so Lučka Bogataj, die die Armut als größten Verschmutzungsfaktor weltweit bezeichnet. 13 Prozent der Weltbevölkerung hungern, jeder fünfte Erdbewohner muss ohne Strom auskommen.

Flüchtlingswellen

Heute sind es politische Flüchtlingswellen, dann werden es Menschen sein, die wegen fehlender Nahrung und fehlendem Trinkwasser flüchten werden und nicht zuletzt jene, die auf Grund des Anstieges des Meeresspiegels flüchten werden müssen; wo sollen die dann leben? fragt Lučka Bogataj und mit Blick auf die nächstjährige Klimakonferenz in Paris meint sie: „Wenn es dort keinen großen Druck geben wird, schauen wir einer dunklen Zukunft entgegen“.

Politische Lösungen

Klimaschutz müsste ihrer Meinung nach zur Mode werden, damit dieser ernsthaft durchgeführt wird, meint Bogataj, zudem müssten auch Ingenieurlösungen für alternative Energien von politischen Lösungen unterstützt werden und „wir müssen auch lernen, bescheidener zu werden“.

Quelle: art-of-reconciliation

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