Mettenschicht im Herzen des Berges

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EISENERZ. Quitschend und ratternd fährt der Grubenzug in den Erzberg ein. Innen ist es zu dieser Jahreszeit deutlich wärmer als draußen, kein Wunder, außerhalb der Mine nagt der Winter an der Kleidung, findet die Kälte einen Weg in die Knochen. Im Inneren des Berges herrschen ganzjährig Plusgrade. Ein- oder vielleicht sogar zweihundert Menschen haben sich hier beim Barbarawinkel im Herzen des Berges eingefunden um gemeinsam an der Mettenschicht teilzunehmen.

Ursprung liegt im Dunkeln

Die Mettenschicht hat in Eisenerz eine lange bergmännische Tradition. Wie lange genau, darüber schweigen sich die Geschichtsbücher und Archive aus. Bereits 1941 soll der damalige Leiter des Grubenbetriebes eine Weihnachtsandacht mit den Arbeitern unter Tage abgehalten haben. Geschichtlich gesehen ist die Mettenschicht die letzte Schicht vor Weihnachten, ehe die Kumpels für einige Tage von den Gefahren der Grube in den sicheren Schoß der Familie zurückkehrten. In ihrer heutigen Form gibt es die Mettenschicht in Eisenerz seit 1984 - damals ließ Bergrat Anton Manfreda diesen Brauch wieder aufleben. Mit der Organisation der Mettenschicht ist seit 1984 der Montanhistorische Verein Österreich (MHVÖ) - Arbeitskreis Innerberg - sowie der Knappschaftsverein Eisenerz-Radmer-Vordernberg betraut.
Die heilige Messe, integraler Bestandteil in jedem Jahr, wurde heuer von Pfarrer Anton Reinprecht gestaltet und vom Barbarachor Eisenerz (AGV Stadtchor) sowie vom Bläserensemble des Musikvereins Bergkapelle Eisenerz musikalisch umrahmt.
Natürlich gehören nicht nur stille Kontemplation und Einkehr zu diesem Brauchtum. Im Anschluss an die heilige Messe im Barbarawinkel des Franz Stollens lud der MHVÖ noch zum geselligen Beisammensein in das Innerberger Gewerkschaftshaus wo neben weiteren musikalischen Beiträgen genannter Gruppen auch noch ein Festvortrag sowie natürlich die offizielle Begrüßung folgte.
"Dem Bergmann reicht man gern die Hand", lautet der Text eines alten Knappenliedes. In Eisenerz noch heute.
SP

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