Spendenaktion

"Sie haben beim Tsunami alles verloren"

LEOBEN. Als am 28. September das erste Erdbeben die Küstenstadt Palu auf der indonesischen Insel Sulawesi erschütterte, verließen die Schwägerin und der kleine Neffe der Wahlleobenerin Yani Sumarni Taferner ihr Haus. Das kurz darauf folgende noch schwerere Beben sowie ein Tsunami zerstörten das Gebäude, wie Tausende andere auch, komplett. „Zu diesem Zeitpunkt haben sich meine Schwägerin Indah und ihr sechsjähriger Sohn Rayyan zum Glück bereits gemeinsam mit einer Gruppe auf einen Hügel in Sicherheit bringen können. Mein Bruder Edi ist derzeit nicht bei der Familie, er arbeitet auf der Insel Ambon, die von Palu mit dem Schiff in rund zwei Tagen erreicht werden kann. Ihm geht es gut“, erzählt Yani Sumarni Taferner, die aus dem indonesischen Mitteljava stammt, jedoch mit ihrem Mann und zwei Kindern seit 20 Jahren in Leoben lebt. Tausende andere Menschen auf Palu hatten nicht soviel "Glück" wie Indah und Rayyan.

Sehr betroffen

Die Naturkatastrophe in ihrer Heimat macht Yani Taferner sehr betroffen. Gleichzeitig ist sie glücklich und dankbar, dass die Familie ihres Bruders mit dem Leben davongekommen ist. „Nur, sie haben leider alles verloren. Mein Bruder und seine Frau haben ihr Haus erst vor wenigen Jahren gebaut, der Kredit dafür läuft noch acht Jahre. Jetzt stehen sie vor dem Nichts. Derzeit leben meine Schwägerin und ihr Sohn in einem Zeltlager und warten darauf, von einer Hilfsorganisationen in den nächsten Ort Makassar ausgeflogen zu werden, von wo aus sie hoffentlich ein Flugzeug nach Java zu meinen Eltern und Geschwistern nehmen können“, sagt die 42-Jährige. Dafür würden sie aber Geld benötigen, das nicht vorhanden ist.

Spendenaktion

Aus diesem Grund hat Yani Taferner nun eine Spendenaktion gestartet, um ihre Familie aus dem vom Erdbeben zerstörten Gebiet herauszuholen und ihnen einen Neuanfang in Java zu ermöglichen. „Sie müssen sich eine komplett neue Existenz aufbauen“, sagt sie. Um Geld zu betteln liege ihr fern, in diesem Fall jedoch – um der Familie ihres Bruders beim Start in ein neues Leben zu helfen – habe sie die Spendenaktion initiiert. „Jeder noch so kleine Betrag ist hilfreich“, betont sie. Wenn sich die Lage in Indonesien – auf Sulawesi ist nun auch noch ein Vulkan ausgebrochen – nicht verschlimmert, fliegt Yani Taferner kommenden Sonntag nach Java zu ihren Eltern und Geschwistern. „Ich bleibe vier Wochen und hoffe so sehr, dass es während dieser Zeit gelingt, meine Schwägerin und meinen kleinen Neffen nach Java holen zu können.“
Wer Yanis Familie unterstützen möchte, bitte auf das Konto: Sumarni Sumarni, IBAN: AT62 1100 0109 1659 9300, Verwendungszweck: Tsunami Indonesien.