Vorurteile gegen die Jagd

Die Jagd ist untrennbar mit der Erhaltung des Forstes verbunden. | Foto: fotolia
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Was viele nicht wissen: Jäger sind nicht nur für das Wild zuständig, sie tragen gemeinsam mit Förster und Almbauer auch maßgeblich zur Erhaltung eines gesunden Waldes bei. Grundsätzlich gibt es viel Unwissen und zahlreiche Vorurteile gegenüber der Jagd. Zu den zehn häufigsten nimmt Helmut Kure, Zweigstellenobmann des Steirischen Jagdschutzverbandes, Stellung.

Jäger sind Tiermörder
Jäger sind viel weniger Tiermörder als etwaige andere Berufsgruppen. Bei der Jagd wird nur der natürliche Überhang an Wild abgeschöpft und dieser Abschuss ist gesetzlich festgelegt. Dabei geht es nicht um’s Schießen, sondern darum, die Zahl er Schalenwildarten, die fast keine natürlichen Feinde mehr haben, zu regulieren. Dass es soweit gekommen ist, daran trägt der Mensch selbst Schuld.

Natürliches Gleichgewicht in der Natur auch ohne Jagd
Der Mensch hat die Lebensräume des Wildes zum Großteil durch Verbauung, durch Straßen oder etwa durch Wirtschaftswälder, die zu 80 Prozent nur noch aus Fichten bestehen, selbst zerstört. Es bleiben dem Wild nur noch eingeschränkte Flächen. Ohne das Zutun der Jägerschaft wäre ein Gleichgewicht nicht mehr möglich. Würde man die Jagd weglassen, würde sich das Schalenwild stark vermehren, es würde zu Krankheiten und starken Wildschäden an der Vegetation kommen.

Jagd ist Tierquälerei
Das Ansinnen eines Jägers ist es, ein Tier so rasch und schmerzfrei wie möglich zu erlegen. Meist stirbt das Tier einen Sekundentod, ist es nicht so, ist der Jäger verpflichtet, das Tier so rasch wie möglich zu erlösen.

Lust am Schießen
Im Schnitt gibt ein Jäger nur bei fünf bis zehn Prozent aller Pirschgänge einen Schuss ab. Die Häufigkeit des Schießens ist im Gegensatz zur anderen Arbeit des Jägers verschwindend gering. Mit Lust am Schießen hat Jagd also nichts zu tun. Das Wichtigste für Jäger ist es, Zeit in der Natur zu verbringen und dazu beizutragen, dass die Lebensräume verbessert werden oder zumindest so bleiben, wie sie sind.

Die Waffe ist Statussymbol des Jägers
Die Waffe ist nur Werkzeug, um einen kleinen Teil der Jagd auszuüben. Der Jäger hat weit öfter Schaufel und Hammer in der Hand, um etwa Äsungsflächen anzulegen, Obstbäume einzuzäunen, neu zu pflanzen, alte Bäume für die Vogelwelt zu erhalten, Wiesen zu düngen oder Reparaturarbeiten durchzuführen.

Der Wald gehört dem Jäger allein
Wald ist frei zugänglich für jedermann, es gibt aber gewisse Regeln, an die sich Jäger als auch Naturnutzer halten müssen, wie etwa Ruhe, ein Sammellimit bei Pilzen und Leinenpflicht für Hunde.

Bedrohte Tierarten werden gefährdet
Wenn Tierarten aussterben, dann aus Profitgier. Nicht die Jagd gefährdet Tierarten, genau das Gegenteil ist der Fall. Tierarten, die massiv zurückgehen, weil ihr Lebensraum immer kleiner wird, dürfen nicht oder nur sehr sparsam bejagt werden. Dazu zählen Raufußhühner sowie der Auer- und Birkhahn.

Trophäenjagd
Der Abschuss passiert nach Plan, geringe Teile davon sind vergeben. Mit diesen Einnahmen wird der Jagdbetrieb aufrecht erhalten, Berufsjäger und Förster müssen in großen Betrieben bezahlt werden.

Jagd ist überflüssig
Jagd bedeutet so viel mehr als Schießen. Jagd ist untrennbar mit Grund und Boden verbunden. Die Jagd hat eine Verbesserung der Natur zum Ziel und die Erhaltung des Wildes in seiner Artenvielfalt. Bei der Jagd geht es nicht nur um die bejagbaren, sondern um alle Tiere in der Natur. Um das Gleichgewicht zu erhalten, ist Jagd unerlässlich.

Wildgatter als Jagdrevier
In der Steiermark sind Jagd- oder Wildgatter verboten. Bei uns gibt es nur Gatter, in denen Tiere direkt zum menschlichen Verzehr gezüchtet werden oder jene, in denen Rotwild zu bestimmten Zeiten gefüttert wird, um Schälschäden an Bäumen zu verhindern. Gejagt darf in den Gattern nicht werden.

Die Jagd ist untrennbar mit der Erhaltung des Forstes verbunden. | Foto: fotolia
Helmut Kure, Zweigstellenobmann des Steirischen Jagdschutzverbandes. | Foto: Thallmann
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