Debatte über CO2-Ausstoß
„Bäuerliche Familienbetriebe sind keine Klimasünder“

- Der Landwirtschaft wird in Bezug auf den Klimawandel oft die Schuld zugeschoben.
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Bäuerinnen und Bauern werde mit ihren tierischen Produkten immer öfter der schwarze Peter beim Klimawandel zugeschoben – so auch in einem Magazin der SPÖ Trofaiach. ÖVP-Nationalratsabgeordneter Andreas Kühberger findet es „gefährlich“, die Landwirtschaft als Klimasünder darzustellen.
BEZIRK LEOBEN. Die Landwirtschaft, vor allem die Milch- und Fleischproduktion, steht in Bezug auf den Klimawandel oft in keinem guten Licht. Solch ein „Bashing“ sieht ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Landwirt Andreas Kühberger auch im neuen Magazin „Klima, Küche, Kabinett“ der SPÖ Trofaiach – unter anderem werden darin Fleisch, Milch und Milchprodukte als „CO2-Bomben“ bezeichnet.

- Andreas Kühberger bewirtet selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Obersteiermark.
- Foto: KK
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„Unsere Bäuerinnen und Bauern als Klimasünder darzustellen, ist nicht nur grundfalsch, sondern auch gefährlich. Gerade in unseren Bergregionen sind tierische Produkte besonders wichtig, denn wir Menschen können weder Gras essen, noch können wir auf unseren Almen Bananen oder Avocados ernten. Wenn wir also auf regionale, tierische Produkte verzichten, gefährden wir damit nicht nur die Existenz unserer Bäuerinnen und Bauern. Landwirte sichern Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Bereichen, die weit über den Agrarsektor hinausgehen, wie beispielsweise Tourismus und Gastronomie. Darum ist es von einer Partei gerade in unserer Region verantwortungslos, derartige Meldungen zu verbreiten”, hebt Kühberger die Bedeutung tierischer Produkte für die gesamte Region hervor.
„Verglichen mit anderen Bereichen geht die Landwirtschaft beim Klimaschutz mit gutem Beispiel voran. Daher ist es für mich unverständlich, dass gewisse Gruppen uns Bäuerinnen und Bauern bei jeder Gelegenheit den schwarzen Peter beim Klimaschutz zuschieben wollen.“
Andreas Kühberger, ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Landwirt
Als einziger produzierender Sektor habe es die Landwirtschaft geschafft, ihre Emissionen seit 1990 um 16,3 Prozent zu reduzieren, heißt es in der Aussendung der Leobener Volkspartei. Im Vergleich dazu seien die Emissionen im Sektor Verkehr im selben Zeitraum um 50,7 Prozent gestiegen. Weiters könne nur die Landwirtschaft aktiv CO2 im Wald und Boden binden.
Regionalität im Fokus der Debatte
Auch beim Thema Regionalität stoßen die Aussagen in der SPÖ-Zeitschrift auf Kühbergers Widerstand: So wird in der Rubrik „Saisonalität und Regionalität“ empfohlen, außerhalb der Saison nicht zu regionalen Äpfeln zu greifen, da diese klimaschädlicher als Importware seien. „Auch diese Aussage ist leider nicht sehr durchdacht. Denn durch unsere hohen Produktionsstandards produzieren unsere Bäuerinnen und Bauern viel nachhaltiger und umweltfreundlicher als es in den meisten anderen Ländern der Fall ist. Dies betrifft den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, die Haltungsbedingungen von Tieren, aber auch die Arbeitsbedingungen von Arbeitskräften. Ganz zu schweigen von den viel kürzeren Transportwegen“, zeigt Kühberger auf.

- Die Landwirtschaft gehe laut Kühberger im Klimaschutz mit positiven Beispiel voran.
- Foto: Pixabay/Pete Linforth
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Dem Nationalratsabgeordneten zufolge gäbe es viele andere Bereiche, bei denen die Menschen viel einfacher CO2 sparen könnten: „So verursacht ein Hin- und Rückflug von Wien nach Bali mehr CO2-Emissionen als 1.000 Rindersteaks. Ich bin aber der Meinung, dass wir, anstatt uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben, gemeinsam nach praktikablen, sinnvollen Lösungen suchen sollten“, so Kühberger abschließend.
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