Starke Frauen, starke Netzwerke
In Eisenerz stand der Austausch im Fokus
Anlässlich des Weltfrauentages standen beim Wirtschaftsfrühstück in Eisenerz am Freitag starke Frauen auf der Bühne und berichteten von ihren Erfahrungen in der Berufswelt. Eins wurde deutlich, das Miteinander nimmt eine entscheidende Rolle ein.
EISENERZ. Ob bewusst oder unbewusst, die Wirtschaftsfrühstücke unserer Region sind oft von männlichen Wirtschaftstreibenden dominiert. Als Vizebürgermeister Markus Pump ihm von seiner Idee erzählt habe, beim Eisenerzer Wirtschaftsfrühstück am 8. März die Frauen der Region vor den Vorhang zu holen, habe Sigi Nerath sofort zugestimmt. "Wann, wenn nicht am Weltfrauentag", so Nerath, der für die Organisation der Wirtschaftsfrühstücke zuständig ist. So fanden sich letztlich die Namen von drei Vertreterinnen starker Frauenorganisationen im Bezirk auf der Einladung: Andrea Lassacher, die Vorsitzende von "Frau in der Wirtschaft" im Bezirk Leoben, Sara Bafaro als Vertreterin der "Iron Women" sowie Margot Pumpvon der ZPP Dentalmedizintechnik GmbH.
"Männer in der Minderheit"
Dass das Thema bewegt, zeigte die große Zahl an Gästen, die am Freitag den Weg ins Museum des Alten Rathauses in Eisenerz fanden. "Heute ist es einmal umgekehrt, heute sind die Männer in der Minderheit", schmunzelte Nerath. Es sei ein überaus wichtiges Thema, das heutzutage eigentlich gar kein Thema mehr sein dürfte, befand Bürgermeister Thomas Rauninger. "Ich kann von mir selbst sagen, ohne Frauen würde im Privatleben nichts funktionieren und es würde auch im beruflichen Leben nichts funktionieren", betonte der Bürgermeister. Dennoch sei ihm bewusst, dass es gerade in punkto Kinderbetreuung und Care Arbeit Aufholbedarf gebe.
Gegenseitige Unterstützung in Netzwerken
Dies bestätigte auch Andrea Lassacher, die Vorsitzende des Netzwerks "Frau in der Wirtschaft" im Bezirk Leoben. Sie selbst habe sich vor Jahren aufgrund von Betreuungspflichten für die Selbstständigkeit entschieden, sehe die Selbstständigkeit aber generell als große Möglichkeit für Frauen. "Das ist eine Riesenchance, sich die Arbeitszeiten selbst einzuteilen. Es ist machbar. Traut's euch drüber, macht das", ermutigte sie die anwesenden Frauen. "Frau in der Wirtschaft" biete direkte Unterstützung, verfüge aber auch über nützliche Kontakte.
In die selbe Kerbe schlug auch Sara Bafaro, die das Frauennetzwerk "Iron Women" vorstellte. Mit dem Netzwerk wolle man Frauen gezielt stärken, und habe sich dazu vier Schwerpunkte gesetzt: "Zum einen geht es um den Bereich Wirtschaft", erklärt Bafaro und ergänzt, dass man sich hierzu künftig mit dem Verein "Frau in der Wirtschaft" vernetzten wollte.
"Es geht uns auch um das Zuzugsmanagement, um Frauen aktiv in die Region zu holen, sie abzuholen und sie innerhalb der Region zu vernetzen. Des weiteren ist uns Kultur ein wichtiges Anliegen, dort wollen wir aufzeigen, was Frauen in dieser Region bisher so gemacht haben und wozu sie imstande sind. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Care Arbeit, aber nicht nur das Kümmern um Kinder sondern auch wenn es dann ins Alter geht."
Sara Bafaro, Mitglied der "Iron Women"
Gerade im Alter sei die Gefahr groß, zu vereinsamen. "Wir wollen dem Ganzen etwas entgegensetzen und auch im hohen Alter Frauen zusammenbringen", so Bafaro. Auf spontane Einladung von Sigi Nerath richtete auch Gerhild Stadtschnitzer-Kolb, die neue Leiterin von Abenteuer Erzberg, ein paar Worte an die Frühstücksgäste und betonte, dass man als berufstätige Mutter definitiv ein gutes Zeitmanagement brauche.
Es geht nur miteinander
Zeitmanagement, der Austausch und das Miteinander nehmen auch im Leben von Margot Pump, mehrfache Mutter und Prokuristin der ZPP Dentalmedizintechnik GmbH, eine zentrale Rolle ein. Das Unternehmen habe nur durch die Unterstützung von beiden – Markus und Margot Pump – wachsen können und auch bei der Kinderbetreuung sei man ein Team. "Manchmal hat er 300 Prozent gearbeitet und ich zehn Prozent und dann gab es Zeiten, wo er zehn Prozent gearbeitet hat und ich 300", so Margot Pump.
Zuletzt sei jede und jeder dann am erfolgreichsten, wenn er oder sie Dinge mache, die man liebe und für die man sich begeistere, erklärt der Vizebürgermeister. Sigi Nerath wiederum fügte hinzu, dass es letztendlich um die Persönlichkeit und um den Menschen gehe. "Nur mit Menschlichkeit kommt man weiter", so Nerath.
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