Geschenke nicht "um jeden Preis"

"Schenken? Ja! Aber nicht um jeden Preis", meint Pfarrer Herbert Prochazka.
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  • hochgeladen von Markus Weilbuchner

Pfarrer Herbert Prochazka von der Pfarrgemeinschaft Irdning sprach mit der WOCHE über den "wahren Geist" von Weihnachten.

Das "Herzensfest"
"Weihnachten ist ja im Kirchenjahr nicht das höchste aller Feste", erklärt Pfarrer Herbert Prochazka aus Irdning. "Pfingsten und Ostern kommen eigentlich größere Bedeutung zu", setzt er fort. Es sei allerdings die besondere Ausprägung von Weihnachten, welche "das Fest" in den Herzen der Menschen zu etwas ganz Besonderem macht. "All die Lichter in der langen Winternacht, die Gerüche nach Zimt und Keksen, die Musik ... Das hat schon eine sehr einprägsame Wirkung. Ostern, Pfingsten können da nicht mithalten", ist der Kirchenmann überzeugt. „Ich glaube, dass man bereits als Kleinstkind die besondere Stimmung rund um den 24. mitbekommt", meint er.

Sinnverändert
Nachdenklich betrachtet Pfarrer Herbert Prochazka die Entwicklung, welche Weihnachten auf das "Geschenkemachen" reduziert. "Die Wirtschaft hat irgendwann die Beliebtheit des 'Festes der Freude und des Lichtes' erkannt und begonnen es maßlos auszunutzen", kritisiert er. „Wenn überhaupt, dann hat man am Weihnachtsabend früher Kleinigkeiten ausgetauscht, um seine Zuneigung zu zeigen", erklärt er. Von einem "Schenkfest", so wie es heutzutage betrieben wird, sei damals nie die Rede gewesen. "Man schöpfte, mitten im harten Winter, einfach nur Hoffnung auf die Zukunft – verkörpert durch die Ankunft des Erlösers – und freute sich, dass man von anderen Menschen geliebt wird", führt der geistliche Rat weiter aus.

"Gradmesser" Weihnachten
"Weihnachten, so wie es heute gefeiert wird, ist gleichzeitig ein Symbol für Hoffnung und Gradmesser für die ‚Schieflage’ einer Gesellschaft", philosophiert Herbert Prochazka. Die bedenkliche Verschiebung von Prioritäten vom Spirituellen hin zum Materiellen liege ganz und gar nicht "im Sinne des Erfinders", ist er sich sicher. "Oberflächlichkeit" und "Egoismus" seien Attribute, die so ganz und gar nicht zur ursprünglichen Bedeutung des "Festes der Liebe" passen. "Es soll nicht darauf ankommen so ausgiebig und teuer wie nur möglich beschenkt zu werden, sondern auf die Freude an der Gesellschaft", wünscht sich Herbert Prochazka.

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