Sorgen um ihr "Heimatgewässer" machen sich dieser Tage nicht nur die Fischer des oberen Ennstales.

- <b>Stauraumspülungen</b> "verschlammen" das Flussbett und gefährden die Fischpopulationen im oberen Ennstal.
- Foto: KK
- hochgeladen von Markus Weilbuchner
(mw) "Es geht uns nicht allein um den Ertrag der Fischerei in der Enns - in erster Linie möchten wir in Hinblick auf kommende Generationen das Naturjuwel Enns erhalten..." So, und damit sämtlichen "Eigennutz-Kritikpunkten" vorgreifend, eröffnete Herbert Lettmayer, Mitinitiator einer Petition gegen die geplante Gewässerschutzverordnung des Landes Steiermark, das Gespräch mit der WOCHE.
Auf's erste Hinhören klingt diese "Konstellation" seltsam - "Naturschützer, die gegen eine Gewässerschutzverordnung optieren?" Aus der Luft gegriffen ist der Protest der Oberlandler allerdings nicht.
Besagte Gewässerschutzordnung sieht vor, die Enns über weite Strecken im Oberland als "Gewässerstrecke besonderer Bedeutung oder besonderer ökologischer Funktion mit hohem energetischen Potential und / oder bestehenden Wasserkraftnutzungen" zu klassifizieren. Und im letzten Wort dieses Verordnungsexzerptes liegt für die "Freunde der Enns" die Bedrohung: "Wasserkraft".
"Wir erleben schon heute regelmäßig und direkt, wie die bestehenden Wasserkraftwerke dem Fluss schaden", stimmen Herbert Stocker, Herbert Lettmayer, Engelbert Fischer und Franz Stocker überein. Vor allem durch die alljährlichen "Stauraumspülungen" der bestehenden Kraftwerke in den Seitentälern werde der betroffene Unterlauf nachhaltig geschädigt. "Der Flussboden verschlammt und der Fischbestand leidet...", erklärt Herbert Lettmayer. Des weiteren verstehen die Unterzeichner der Petition nicht, wieso man hunderttausende von Euros in die Renaturierung der Enns investierte, während man nun "den Kraftwerkbetreibern Tür und Tor öffnet...".
Gemeinsam leben
Entgegen vergangener Berichterstattung stellen die "Petitionäre" klar: "Wir sind nicht gegen die Ennswasserentnahme zu Beschneiungszwecken!" Teil des Le-bens sei der Tourismus im Enns-taler Oberland und außerdem sei man in die Planungssitzungen der Skiberge miteingebunden. Des weiteren wären die, für den Wintersport entnommenen Wassermengen, ökologisch vertretbar.



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