Liezen
Gemeinnütziger Verein "pro humanis" sucht Ehrenamtliche

- Der Verein hofft auch auf Teilnehmende im Bezirk Liezen.
- Foto: Julie Ladina
- hochgeladen von Nathalie Polz
Der Verein pro humanis bildet zweimal jährlich Freiwillige zu ehrenamtlichen Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleitern aus, die Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen. Für die nächste Schulung ab 3. Oktober werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht.
LIEZEN. „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Dieses Sprichwort beschreibt sehr treffend zwei grundlegende Bedürfnisse des Menschen: das Bedürfnis, sich mitzuteilen und das Bedürfnis nach Gemeinschaft. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist es oft nicht einfach, sich diese Bedürfnisse zu erfüllen. Häufig haben sie Schwierigkeiten damit, Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten. Das fehlende soziale Netz kann ihren gesundheitlichen Zustand noch weiter verschlechtern.

- Wie die gemeinsam verbrachte Zeit gestaltet wird, bleibt den Klienten und Begleiterinnen und Begleitern selbst überlassen.
- Foto: pro humanis
- hochgeladen von Patricia Reiterer
Der Verein pro humanis setzt an dieser Stelle an und bildet zweimal pro Jahr ehrenamtliche Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleiter aus, die sich nach ihrer Einschulung regelmäßig mit psychisch erkrankten Personen treffen, um sozialer Isolation entgegenzuwirken. Die nächste Schulung startet mit 3. Oktober – Anmeldungen sind bereits möglich. Dabei hofft der Verein auch auf Teilnehmende im Bezirk Liezen.
Unbeschwertes Kaffeetrinken
„Unsere Klienten wünschen sich oft nichts sehnlicher als wieder mit jemandem auf einen Kaffee gehen und unbeschwert reden zu können“, erzählt Birgit Golds-Duarte, klinische Psychologin und Freiwilligenkoordinatorin bei pro humanis. Die Treffen mit den Sozialbegleiterinnenund Sozialbegleitern würden für viele ein Stück Unbeschwertheit und Lockerheit wiederherstellen, das ihnen ansonsten fehle. „Das Besondere an Sozialbegleitung ist, dass es keinen Veränderungsanspruch an die Betroffenen gibt“, erklärt Golds-Duarte. „Sie müssen nicht gesund werden und bei jedem Treffen Erfolge vorweisen. Sie dürfen auch einfach bleiben, wie sie sind. " Das nehme ihnen Druck und gebe ihnen das Gefühl, auch dann in Ordnung zu sein, wenn es ihnen schlecht geht.

- Der Verein pro humanis bildet zweimal jährlich Freiwillige zu ehrenamtlichen Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleitern aus, die Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen.
- Foto: Verein pro humanis
- hochgeladen von Julia Gerold
„Niemand möchte am Rand der Gesellschaft stehen“
Für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die oft mit geringem Selbstwertgefühl kämpfen, sei das eine sehr wichtige Botschaft. „Niemand möchte am Rand der Gesellschaft stehen. Wir alle brauchen das Gefühl, akzeptiert und gemocht zu werden und irgendwo dazuzugehören“, meint Golds-Duarte. „Einsamkeit und Ausgrenzung beginnen oft schon sehr früh im Leben. Wir wollen dem ein bisschen entgegenwirken. “
Wer sich für die dreiteilige Schulung im Herbst anmelden oder mehr erfahren möchte, kann unter office@prohumanis.at oder 0316 / 82 77 07 ein unverbindliches Erstgespräch vereinbaren.
Termine für die Schulungen im Herbst
• Teil 1: Freitag, 3. und Samstag, 4. Oktober 2025
• Teil 2: Freitag, 14. und Samstag, 15. November 2025
• Teil 3: Freitag, 28. und Samstag, 29. November 2025
Veranstaltungsort: Hotel Ibis Graz Messe, Waltendorfer Gürtel 8, 8010 Graz
Auch interessant:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.