Planai-Chef Georg Bliem
"Wir befinden uns in volatilen Zeiten"

- Planai-Geschäftsführer Georg Bliem verabschiedet sich mit 1. Februar, direkt nach dem Nightrace, in den Ruhestand. Bis dahin müssen aber noch einige Großprojekte zum Abschluss gebracht werden.
- Foto: Schneeberger
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen investieren weiterhin kräftig: Neben der Errichtung der Achter-Sesselbahn "Mitterhausalm I" wird derzeit auch an einem Mitarbeiterhaus gebaut. Außerdem erfordert der Klimawandel regelmäßige bauliche Adaptierungen am Dachstein.
SCHLADMING. Im MeinBezirk-Interview spricht Planai-Chef Georg Bliem über den wachsenden Sommertourismus, die schnell fortschreitende Schneeschmelze am Dachstein, aktuelle Bauprojekte und seinen nahenden Pensionsantritt.
- Die Sommersaison hat bereits richtig Fahrt aufgenommen: Wie fällt das bisherige Fazit aus?
GEORG BLIEM: Der Mai war aufgrund des nassen Wetters bitter, dafür lief der Juni, auch wegen der vielen Feiertage, sehr gut – und auch der Juli läuft gut an.
- Im Vergleich zum Winter: Wie sieht mittlerweile das Umsatz-Verhältnis aus?
Der Sommer macht in Summe ungefähr 20 Prozent aus, obwohl die Nächtigungszahlen in etwa gleich sind. Der Winter muss also schon funktionieren, damit wir gut dastehen.
- Es wird immer heißer: Wird der Sommer-Tourismus am Berg in den kommenden Jahren noch wichtiger?
Der Sommer hat Potenzial, das ist klar. Vielen Urlauberinnen und Urlaubern ist der Regen auch "wurscht", sie erfreuen sich an den frischeren Temperaturen. Es ist aber auch so, dass die Leute sparsamer geworden sind, das Preis-Leistungsverhältnis muss passen. Wir befinden uns in volatilen Zeiten, da ist Sensibilität bei der Preisgestaltung gefragt.

- Ende November wird die neue "Mitterhausalm I" eröffnet. Die Baukosten für dieses Projekt belaufen sich auf 15 Millionen Euro.
- Foto: Pilz und Partner
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- Der Klimawandel nimmt also eine große Rolle in der Planung ein?
Wer nicht glaubt, dass der Klimawandel stattfindet, mit dem fahre ich auf den Dachstein. Der Klimawandel lässt dort den Permafrost auftauen, was uns vor Herausforderungen stellt. Beispielsweise wird für den Eispalast-Ausgang eine neue Stiege benötigt. Auch die Pistengeräte können nicht mehr in die Garage hineinfahren, weil Eis wegschmilzt und das Geröll dadurch nicht mehr zusammengehalten wird. Wir haben nicht gerechnet, dass das so schnell voranschreitet.
- Derzeit laufen zwei Projekte: die Errichtung einer Achter-Sesselbahn und die Realisierung eines Mitarbeiterhauses. Wie ist der Status quo?
Bei der Skischaukel "Mitterhausalm I" liegen wir gut im Zeitplan. Ich würde die neue Verbindung zwischen Hauser Kaibling (dort entsteht eine Zehner-Gondel, Anm.) und Planai als Meilenstein in der Vier-Berge-Skischaukel bezeichnen. Das Mitarbeiter-Aparthotel wird auf die Busgarage hinauf gebaut, es entstehen insgesamt 24 Garconnière. Wir haben zwar sehr viele einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber eben auch einige Saisonarbeiterinnen und -arbeiter. Beide Projekte sollen Ende November eröffnet werden.

- Das Mitarbeiter-Aparthotel wird auf die Busgarage der Planai-Hochwurzen-Bahnen hinauf gebaut.
- Foto: Pilz und Partner
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- Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen die Planai-Hochwurzen-Bahnen?
330 im Sommer plus 50 in Mautern in den Monaten Juli und August. Im Winter sind es 420.
- Sie gehen trotz laufenden Vertrags bis März 2028 im Februar 2026 in Pension. Ist Ihnen die Entscheidung leicht gefallen?
Ich habe lange überlegt, es war immer viel Herzblut dabei. Es war für mich persönlich keine einfache Entscheidung, aber ich bin dann schon im 69. Lebensjahr. Bis Februar werde ich noch Vollgas geben, aber es muss im Leben auch mal ruhiger werden (lacht).
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