Aktueller Plan
Neue Details für das Leitspital Liezen veröffentlicht

Das Leitspital für den Bezirk Liezen soll in der Gemeinde Stainach-Pürgg entstehen und im Sommer 2028 in Betrieb gehen. Nun wurden neue Details zum Bau bekannt. | Foto: ARGE F&S MJM
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  • Das Leitspital für den Bezirk Liezen soll in der Gemeinde Stainach-Pürgg entstehen und im Sommer 2028 in Betrieb gehen. Nun wurden neue Details zum Bau bekannt.
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Die Vorentwurfsphase ist abgeschlossen, der nächste Schritt in der Errichtung des Leitspitals für den Bezirk Liezen wird nun umgesetzt. Im Vergleich zum ursprünglichen Konzept wurden Hospiz-, Palliativ- und Intensivbetten erhöht und bei der Energieversorgung ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. Auch ein aktualisierter Zeit- und Kostenplan – vor allem aufgrund gestiegener Baukosten – liegt jetzt vor. Außerdem sollen ein Personalwohnhaus und Kindergarten entstehen.

STAINACH-PÜRGG. Die steirische Landesregierung strebt eine Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen an. Laut Regionalem Strukturplan Gesundheit Steiermark 2025 ist geplant, die drei bestehenden Krankenhausstandorte Rottenmann, Bad Aussee und Schladming zu einem gemeinsamen Leitspital zusammenzuführen. Für dieses sind 228 Betten, zehn ambulante Betreuungsplätze und 30 Beobachtungsplätze auf einer Nutzfläche von 18.600 Quadratmeter geplant.

Angebot soll erweitert werden

Im neuen Zentralkrankenhaus sollen an einem Standort mehr Fächer angeboten werden als heute an allen drei Spitalsstandorten zusammen. Dies soll eine direkte Zusammenarbeit der Fachbereiche vor Ort mit dem Vorteil einer zeitnahen und schnellen Diagnostik und Therapie für die Patientinnen und Patienten ermöglichen.

Hier auf diesem Grundstück in Niederhofen, Ortsteil von Stainach-Pürgg, entsteht das Leitspital. | Foto: KAGes_Iocustmedia
  • Hier auf diesem Grundstück in Niederhofen, Ortsteil von Stainach-Pürgg, entsteht das Leitspital.
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„Das Leitspital Bezirk Liezen ist ein ganz besonderes Projekt – ein modernes Krankenhaus, das Fachkompetenzen bündelt und durch seine gelungene Gestaltung die Behandlung optimal unterstützt. Gemeinsam mit den anderen Elementen der Gesundheitsversorgung, wie Gesundheits- und Facharztzentren und dem niedergelassenen Bereich, ist die Errichtung des Leitspitals in Stainach-Pürgg ein wesentlicher Schritt, um die Gesundheitsversorgung zukunftsfit zu machen", sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.

"Attraktiver Arbeitsplatz"

Die ÖVP-Politikerin fügt weiters an: "Auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird ein attraktiver Arbeitsplatz geboten, den sie selbst mitgestalten können. Mit dem Abschluss der Vorentwurfsphase haben wir nun einen weiteren Schritt dazu erfolgreich umgesetzt“, betont sie.

Die Errichtung des Leitspitals ist für Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß "ein wesentlicher Schritt, um die Gesundheitsversorgung zukunftsfit zu machen". | Foto: Land Steiermark/Kanizaj
  • Die Errichtung des Leitspitals ist für Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß "ein wesentlicher Schritt, um die Gesundheitsversorgung zukunftsfit zu machen".
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Nun traf sich der Projektlenkungsausschuss für das Leitspital zu seiner siebenten Sitzung. Thema war dabei der aktuelle Projektstand inklusive aktualisiertem Zeit-und Kostenplan. Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark meint dazu: „Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat als Errichter für das Leitspital mit den Vorentwurf auch einen aktualisierten Kosten- und Terminplan vorgelegt."

Kosten steigen um 70 Millionen Euro

Er ergänzt: "Der Mehrbedarf im Vergleich zum ursprünglichen Kostenplan aus dem Jahr 2021 liegt bei rund 70 Millionen Euro, wobei diese nicht nur durch deutlich gestiegene Baukosten, sondern auch durch eine Erhöhung um vier Hospiz- und zwei Intensivbetten, eine Energieversorgung über Erdwärme statt mit Gas, Elektrotechnik-Änderungen und Planungsschwankungen zustande kommen. Aus Sicht der begleitenden Kontrolle, die die Mehrkosten geprüft hat, sind diese zur Gänze nachvollziehbar und plausibel.“

Innenansicht des geplanten Krankenhauses: Der Spatenstich für das Leitspital für den Bezirk Liezen könnte im Herbst 2024 erfolgen. | Foto: ARGE F&S MJM
  • Innenansicht des geplanten Krankenhauses: Der Spatenstich für das Leitspital für den Bezirk Liezen könnte im Herbst 2024 erfolgen.
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Mit Landtagsbeschluss vom 6. Juli 2021 wurden für die Errichtung des Leitspitals Bezirk Liezen 261 Millionen Euro beschlossen. Laut dem nun vorliegenden Vorentwurf erhöhen sich die Errichtungskosten auf 334 Millionen Euro. Abzüglich der Grundstückskosten von drei Millionen Euro, die nicht im Landtagsbeschluss enthalten waren, ergibt sich somit ein Mehrbedarf von rund 70 Millionen Euro.

Ursachen für die Preiserhöhung

  • Höherer IST-Baukostenindex von 06/2018 bis 05/2023 gegenüber Prognosewerten zum damaligen Landtagsbeschluss (27,91 Mio. Euro)
  • Übliche Planungsschwankung zum Status Vorentwurf (5,76 Mio. Euro)
  • Geringfügige Erhöhung der Bruttogeschossfläche um 4,4% aufgrund unter anderem von zusätzlichen Hospiz-, Palliativ- und Intensivbetten (11,15 Mio. Euro)
  • Energieversorgung mit Erdwärme (inkl. 72h-Vollversorgung mit Strom) statt Erdgas (19,33 Mio. Euro)
  • Photovoltaik-Anlage gemäß ProKlima+ (neue Gesetzeslage) (2,20 Mio. Euro)
  • Elektrotechnik (gesetzliche Änderungen, E-Ladestellen, etc.) (3,20 Mio. Euro

Der ursprüngliche Zeitplan für das Projekt sah eine Fertigstellung bis spätestens Anfang 2028 vor. Aufgrund der geänderten Marktlage, der Nachwirkungen der Pandemie und der Adaptierung der Energieversorgung – Erdwärme statt Gas – ergibt sich laut aktualisiertem Gesamtterminplan eine geringfügige Verschiebung der Fertigstellung auf Sommer 2028. Im Zuge der Fertigstellung beginnt zeitgleich die Überführung der drei Spitalsstandorte.

Spital wird gemeinsam betrieben

Das Leitspital soll von der KAGes, die die derzeitigen Krankenhäuser in Rottenmann und Bad Aussee führt, und der Klinik Diakonissen Schladming gemeinsam betrieben werden. Dazu wird derzeit die Gründung einer Betreibergesellschaft vorbereitet.

Die Klinik Diakonissen Schladming wird das neue Spital gemeinsam mit der KAGes betreiben. | Foto: Klinik Diakonissen Schladming/Christoph Huber
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Für die Anbindung des Leitspitals an das Straßennetz (B320) wurden insgesamt neun Projektvarianten untersucht. Die grundsätzliche Trassenführung über das Portal der Wanne Niederhofen sowie über eine neu zu errichtende Brücke über die Bahn wird derzeit als beste Variante beurteilt.
Die Anbindung des Leitspitals an die Grazer Straße soll durch eine vierarmige Kreisverkehrsanlage mit fünf Abfahrten erfolgen. Laut einer ersten Schätzung werden für die Zufahrt Kosten in der Höhe von 9,6 Millionen Euro anfallen, frühestmöglicher Baubeginn ist im Frühjahr 2025.

Bus- und Zughaltestellen geplant

Um einen möglichst guten Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz zu gewährleisten, sind an der Grazer Straße insgesamt drei Bushaltestellen geplant. Die Buslinien aus dem Ausseerland, Liezen und Gröbming werden bis zu diesen Bushaltestellen verlängert. Auch die Errichtung einer eigenen Zughaltestelle wird seitens der ÖBB geprüft, eine erste Potenzialanalyse zeigt ausreichendes Fahrgastpotenzial.
Für die erforderliche Intrastruktur des Grundstücks, die in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Stainach-Pürgg fallen, wird von Kosten in der Höhe von 2,3 Millionen Euro ausgegangen.

Drei Bushaltestellen sowie eine Zughaltestelle könnten neu errichtet werden. | Foto: Pixabay
  • Drei Bushaltestellen sowie eine Zughaltestelle könnten neu errichtet werden.
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Um den Mitarbeitenden möglichst gute Arbeitsbedingungen zu bieten, sind ein Personalwohnhaus und ein Kindergarten geplant. Diese sollen direkt am Leitspital-Grundstück beziehungsweise in unmittelbarer Nähe errichtet werden. Derzeit wird von einem Bedarf von zwei Kinderkrippen (für je 14 Kinder) und eine Kindergartengruppe (25 Kinder) ausgegangen. Zum Thema Kinderbetreuung laufen derzeit auch Gespräche mit der Gemeinde Stainach-Pürgg bezüglich etwaiger Kooperationen.

Im Herbst 2024 könnten die Bagger anrollen

Der Vorentwurf wurde im Juni fertiggestellt und im Juli seitens des Errichters (KAGes) und der Begleitenden Kontrolle plausibilisiert und überprüft. Der medizinische Bedarf wurde ebenfalls beim Landesrechnungshof eingereicht. Der Start der Bewilligungsplanung, weiterer Behördenverfahren und Rechnungshof-Einreichung des Baus ist ab Ende erstes Quartal 2024 geplant, der Spatenstich für Herbst 2024.

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