Tragödie in Trieben
Polizei nimmt Stellung zu Gerüchten rund um Tatverdächtigen
Nachdem es in der Polizeidirektion Trieben am vergangenen Montag zur tödlichen Schussabgabe auf den 59-jährigen Inspektionskommandanten gekommen ist, nimmt Landespolizeidirektor Gerald Ortner in einer Aussendung zu den Vorwürfen zur Person des 46-jährigen Tatverdächtigen Stellung.
STEIERMARK/LIEZEN. Die steirische Polizei sei nach dem tragischen Vorfall am Montag, 27. Februar, tief betroffen. "Ich bin mit meinen Gedanken in allererster Linie bei der Familie, den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen und biete meine volle Unterstützung an", betont Landespolizeidirektor Gerald Ortner.
Der getötete Inspektionskommandant habe die Führung der Dienststelle vor wenigen Monaten übernommen, nachdem er dort zuvor viele Jahre als Stellvertreter des Inspektionskommandanten gewirkt habe.
"Er führte die Polizeiinspektion ausgezeichnet. In schwierigen Zeiten bedarf es außergewöhnlicher Menschen, die Führungsverantwortung übernehmen. Der Verstorbene war einer davon. Ich möchte dem verstorbenen Kollegen meinen absoluten Respekt zollen und der Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen."
Gerald Ortner, Landespolizeidirektor
Während die Landespolizeidirektion zum einen volles Verständnis für das große Medieninteresse zeige und von Beginn an transparent kommuniziert habe, bittet man zugleich um Verständnis, dass zum laufenden Verfahren keine weiteren Auskünfte erteilt werden können. Die Staatsanwaltschaft Leoben führe aktuell ein Ermittlungsverfahren zum Verdacht des Mordes.
Keine disziplinären Beanstandungen bekannt
Aktuell würden viele Gerüchte zur Person des Tatverdächtigen kursieren. Fakt sei, dass der 46-Jährige am 1. Dezember 2000 in den Exekutivdienst eingetreten ist und zuletzt in der Polizeiinspektion Trieben seinen Dienst versehen hat. "Der Dienstbehörde sind keine disziplinären Beanstandungen bekannt. In seinen 22 Jahren Dienst hat er auch kein Verhalten gesetzt, dass Anlass für disziplinäre Maßnahmen gegeben hätte. Es lagen keinerlei Hinweise vor, die die Exekutivdiensttauglichkeit in Frage gestellt hätten", führt Landespolizeidirektor Ortner aus.
Im Jahr 2022 habe es eine Beschwerde wegen einer geführten Amtshandlung nach den Covid-Bestimmungen gegeben. Diese sei bei der Volksanwaltschaft eingelangt und werde geprüft. Im Februar 2023 habe es zudem Erhebungen seines unmittelbaren Dienstvorgesetzten zum Verdacht eines Amtsdeliktes gegeben. Nichts desto trotz nehme die Landespolizeidirektion Steiermark die medialen Hinweise sehr ernst.
"Auch wenn aus den bisherigen internen Akteninhalten keine Unzulänglichkeiten ersichtlich sind, wurde von mir eine interne Überprüfung sämtlicher Vorwürfe aus der Bevölkerung und dem Kollegenkreis beauftragt, um diese lückenlos und transparent aufzuklären. Diese wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen."
Gerald Ortner, Landespolizeidirektor
Hinsichtlich der gesundheitlichen Aspekte des Tatverdächtigen werde von der Staatsanwaltschaft Leoben - als Teil des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens – ein psychiatrisches Gutachten beauftragt.
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