Von hohen Zinnen und tiefen Gräben
Mit alten Gemäuern geizt keine steirische Region. Auch der Bezirk Liezen hat dahingehend einiges zu bieten.
BEZIRK LIEZEN. Die Burgen und Schlösser der Steiermark erzählen ihre eigenen Geschichten. Manche davon werden durch ihre neuen Bewohner wiederbelebt, andere müssen erst unter Ruinen ausgegraben werden.
Um 1125 von den Grafen Wolkenstein erbaut und 1168 erstmals urkundlich durch „Ulrich von Wolchinstein“ zum ersten Mal erwähnt, thront die Ruine Wolkenstein heute hoch über Wörschach im zentralen Ennstal. Bis ins 17. Jahrhundert diente die mächtige Anlage als Sitz des Landgerichtes in der Region. Als die Gerichtsbarkeit nach Irdning verlegt wurde, begann der Verfall der ehemals mächtigen Anlage.
Die Ruine befindet sich heute in Privatbesitz, wird aber vom Wörschacher Burgverein mit sehr viel Idealismus und großem Arbeitsaufwand restauriert und gepflegt. Es ist zu einem nicht unwesentlichen Teil den freiwilligen Männern und Frauen zu verdanken, dass sich die Natur den Burgfelsen über Wörschach nicht zur Gänze zurückerobern konnte.
Verfallen, verwunschen, verzaubert
Historie wie diese gibt es unzählige, doch nicht alle enden so "märchenhaft". Davon kann auch der Präsident des steirischen Burgenvereines Dietrich Herzog, ein Lied singen: "Die meisten Menschen, die tatsächlich ein Schloss oder eine Burg erwerben, haben keine Ahnung, was sie sich damit antun.
Das Leben in diesen alten Mauern stellt man sich so schön romantisch vor, doch die Romantik endet dann schnell im Winter, wenn man die Räumlichkeiten nicht erheizt", berichtet Herzog, der – Name verpflichtet – schon in zweiter Generation die Geschicke des Burgenvereins leitet: Dabei geht es in erster Linie um die Erhaltung von wertvollen Schlössern, Burgen und Ruinen; und das mit eher beschränkten Mitteln von Bund und Land. Denn den Traum vom eigenen Schloss können sich nur die wenigsten erfüllen und so selbst die Erhaltung gewährleisten.
Wie viele Bauwerke es steiermarkweit gibt, die als Burgen oder Schlösser durchgehen, kann und will Herzog übrigens nicht seriös beantworten: "Es sind sicher mehrere hundert, aber kein Mensch weiß, wo überall noch sich vielleicht Reste einer alten Burgfeste verbergen".
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