Rohrmoos informiert Bürger

Zahlreiche Rohrmooser wohnten der Bürgerversammlung in der Volksschule bei.
  • Zahlreiche Rohrmooser wohnten der Bürgerversammlung in der Volksschule bei.
  • hochgeladen von Tina Tritscher

Die Erweiterung des Talbach-Kraftwerkes sowie die Gemeindefusion mit Schladming und Pichl-Preunegg standen kürzlich auf der Tagesordnung der Rohrmooser Bürgerversammlung.

Neues Talbach-Kraftwerk
Bereits seit einigen Jahrzehnten wird in der Gemeinde Rohrmoos-Untertal über Wasserkraftwerke diskutiert. Einige Projektwerber stellten dabei ihre Ideen vor. Nun präsentierte der Verbund sein Vorhaben. Für das bestehende Kraftwerk, welches bereits im Jahr 1897 gebaut wurde, läuft mit 2027 die Konzession aus. Die Wehranlage sowie Druckrohrleitungen sind überholt und müssen dringend auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. "Wir möchten alles gleich lassen, nur die Bachfassung herausrücken", erlärte ein Projektplaner vom Verbund. Denn mitten in der Klamm eine Baustelle zu errichten sei ein zu hoher wirtschaftlicher Aufwand. Gegen eine Maximalnutzung des Kraftwerkes sprach sich Bürgermeister Hermann Trinker aus. "Wenn ich an den Tourismus denke als wichtige wirtschaftliche Ressource muss man sensibel umgehen mit Bächen und Flüssen", so das Gemeindeoberhaupt, das damit die "Wilden Wasser" ansprach.

Bedenken
Kritik und Bedenken wurden von Seiten der Bürger hinsichtlich der zu entnehmenden Wassermenge kundgetan. Der Obmann des Tourismusverbandes, Gottlieb Stocker, erklärte, dass man aus Sicht des Tourismus "keine Freude mit dem Projekt hat". Das Erlebnis sei ein tosendes "wildes Wasser". Diese Ansicht teilte auch Bürgermeister Hermann Trinker; das Wasserkraftwerk müsse auf jeden Fall naturverträglich und falls es neu errichtet wird, mit einer entsprechenden Beteiligung der Gemeinde sein. "Das ist keine Rohrmooser Angelegenheit, da muss auch mit der Schladminger Politik und Bevölkerung darüber gesprochen werden. Mein Nachbarkollege (Jürgen Winter) meint, das wird die Bevölkerung entscheiden müssen. Wir haben aber unsere eigenen Erfahrungen mit Demokratie gemacht", erklärt das Gemeindeoberhaupt.
Zu beruhigen versuchten die Herren des Verbundes: Das Projekt sei noch nicht eingereicht und sollten die Bürger der neuen Gemeinde gegen das neue Kraftwerk am Talbach sein, würde man nicht neu bauen, sondern das alte renovieren.
In der kommenden Rohrmooser Gemeinderatssitzung soll nochmals über das Thema gesprochen werden.

Fusion
Bürgermeister Hermann Trinker ließ die Geschichte der Gemeindestrukturreform - vom Schreiben an das Land über die Volksbefragung bis hin zum Urteil des Verfassungsgerichtshofes - Revue passieren. Die Klage beim Verfassungsgerichtshof ist abgewiesen. Den Kampf gegen die Selbstständigkeit könne man begraben.
Rohrmoos wird mit 1. Jänner 2015 mit Schladming und Pichl-Preunegg fusionieren. Derzeit werde emsig an der Umstellung der EDV, an der Zusammenführung des Personals, etc. gearbeitet, erklärte Amtsleiter Hubert Schwab. "Was den Kindergarten betrifft bin ich langfristig optimistisch. Auch bei der Volksschule bin ich mittelfristig überzeugt, dass sie erhalten werden kann", so Trinker.

Fragen
Die erste Bürger-Frage zum Fusions-Thema brachte wohl die gesamten Bürger im Turnsaal der Volksschule zum Schmunzeln. "Was ist denn nun Demokratie?" Die Demokratie sei ein hohes Gut, aber wie in Österreich mit dem Thema umgegangen wird, ist fraglich, erörterte der Bürgermeister.

Gemeindepolitisch
Die FPÖ, so Gottlieb Stocker, führe bereits Gespräche mit den Nachbargemeinden. Die Bürgerliste (Hermann Trinker) wollte sich dazu nicht äußern. Es wird miteinander gesprochen, sagen wolle man allerdings nichts.
Ob Trinker zur Gemeinderatswahl antrete, weiß er noch nicht. Das wurde aus dem Publikum mit einem "Du musst. Vielleicht wirst du ja Schladminger Bürgermeister" kommentiert.

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