"In meinem Judo hat jeder Platz"

Die jüngste Teilnehmerin bei den Judoeinheiten ist Romy. Mit Regina hat sie den perfekten "Wurf" gelandet. | Foto: Holzinger
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Judo ist eine japanische Kampfsportart. Die sogenannte "Wissenschaft des Windes und des Baumes" findet seinen Ursprung bei den Samurai und bedeutet Siegen durch Nachgeben. Mit acht Jahren hatte die 42-jährige Judotrainerin das erste Mal Kontakt mit dieser Kampftechnik. Heute ist die Judoka, die als Betreuerin in einer Integrationsklasse tätig ist, mindestens einmal wöchentlich als Judotrainerin im Judoklub Rottenmann im Einsatz. Mit drei weiteren Trainern gibt sie ihr Wissen an Menschen aller Altersgruppen weiter.

Wie bist du zum Judo gekommen? Seit wann betreibst du es?

REGINA HOLZINGER: Mein Vater, der auch heute noch der Obmann des Judoklubs Rottenmann ist, ist Judotrainer. Also habe ich da schon immer speziell viel Kontakt gehabt und bin da so hineingerutscht. Ich hatte dann eine Pause von einigen Jahren, einerseits während der Lehrzeit und danach habe ich meine Konzentration auf meinen Sohn gerichtet. Also bleiben gute 20 Jahre, die ich im Judo aktiv bin.

Du hast als Judotrainerin und Österreichische Behindertensportreferentin den Anspruch Judo für alle zugänglich zu machen. Wie funktioniert das in der Praxis?
Bei uns gibt es keinen Ausschluss. So ist zum Beispiel meine kleinste Judoka 2,5 Jahre alt. Wir haben altersgerechte Einheiten, aber sonst gibt es da keine Auflagen. In unseren Trainings haben alle Platz. Die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen ist eine absolute Ergänzung in den Trainings. Das gegenseitige Rücksichtnehmen ist eine massive Aufwertung des Kampfsportes. Zurzeit sind neun Sportler mit Beeinträchtigung im Training mit dabei.

Was bewirkt das Judotraining bei deinen Schülern?
Es lehrt Aufmerksamkeit. Es ist eine geistige Herausforderung, weil du dir viel im Vorhinein überlegen musst. Man bekommt Ausdauer, es wird so gut wie jeder Muskel beansprucht. Es lehrt auch Geduld, wenn die Schüler aufgrund der Gruppengrößen auch einmal warten müssen.

Die Sichtbarmachung des Erfolges im Judo sind ja bekanntlich Gürtel. Wie funktioniert das System genau?
Man beginnt mit dem weißen Gürtel und arbeitet sich bis zum Braunen hoch. Danach gibt es sogenannte DAN-Grade, die Meistergrade, die man sich erarbeiten kann. Diese DAN-Grade beginnen mit dem schwarzen Gürtel. Insgesamt gibt es davon zehn.

Gibt es im Judo in Österreich auch Wettkämpfe?
Natürlich. Judo-Wettkämpfe gibt es auf Landes-, Bundes- und natürlich internationaler Ebene. Hier gibt es dann für beeinträchtigte Sportler auch die Möglichkeit, an G-Judo (gehandicapt Judo)-Wettkämpfen teilzunehmen. Wir vom Judoklub Rottenmann fahren regelmäßig zu Wettkämpfen und erzielen auch tolle Erfolge. Zum Beispiel kommt Sven Füg, ein Weltmeister im G-Judo, aus unserem Klub. Am 7. April findet auch ein G-Judo-Wettkampf bei uns in Rottenmann statt und wir freuen uns gerade auch bei diesen Bewerben auf zahlreiche Zuseher.

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