Traditionsbetrieb Autohaus Pfleger in Liezen hört auf

Thomas Pfleger sieht aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen im Automobilhandel langfristig kaum attraktive Zukunftschancen. | Foto: Pfleger
  • Thomas Pfleger sieht aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen im Automobilhandel langfristig kaum attraktive Zukunftschancen.
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Fast täglich erreichen uns Meldungen von Betriebsschließungen und in Zeiten wie diesen wackeln viele Arbeitsplätze in ganz Österreich. Ein Gerücht über das Ende eines Traditionsbetriebes in Weißenbach bei Liezen ließ aber aufhorchen. Nun steht es jedoch fest – Auto-Pfleger beendet den Betrieb.

Negative Entwicklung

Der Eigentümer des über den Bezirk hinaus bekannten Opel- und Suzuki-Händlers hat sich aufgrund der allgemeinen negativen Entwicklung im stationären Autohandel zur Einstellung des Geschäftsbetriebes im August entschlossen. "Natürlich hat auch bei uns die Corona-Krise Spuren hinterlassen. Entscheidend für unseren Entschluss, den Betrieb zu schließen, war aber die sich schon länger abzeichnende, fehlende Zukunftsperspektive für den stationären Autohandel. Die Autohersteller konzentrieren sich seit Jahren immer mehr auf den Direktvertrieb im Internet und entziehen den lokalen Händlern ihre über Jahrzehnte aufgebaute Geschäftsgrundlage. Da ist es besser, gleich selbst und in eigener Entscheidung aufzuhören", so Thomas Pfleger, Eigentümer des seit 1945 bestehenden Traditionsunternehmens.

Faire Betriebsschließung

Die Marke Opel, seit vielen Jahrzehnten Vertragspartner von Auto-Pfleger, wurde 2017 vom französischen PSA-Konzern übernommen. Seither wurden laut Pfleger die Arbeits- und Vertragsbedingungen für lokale Händler immer schlechter und unattraktiver.
"Der Umgang des mittlerweile in ‚Stellantis‘ umbenannten Autokonzerns mit seinen Händlern ist in der Branche nicht gerade als partnerschaftlich bekannt. Es gibt immer mehr Händler, die sich das nicht mehr gefallen lassen und so sind auch bereits diesbezügliche Gerichtsverfahren gegen Stellantis anhängig oder bereits zugunsten der Händler entschieden worden".

Zu großem Dank verpflichtet

Pfleger selbst ist es in diesem Zusammenhang ein großes Anliegen, die Betriebsschließung für seine eigenen Mitarbeiter und Geschäftspartner in jedem Bereich planbar, fair und geregelt umzusetzen. „Unseren langjährigen Mitarbeitern und Kunden bin ich – auch im Namen meiner Eltern und meines Großvaters – zu großem Dank verpflichtet. Ich möchte sicherstellen, dass für alle Beteiligten das Betriebsende so sanft wie möglich vollzogen wird. Unser Unternehmen wird noch bis zum Ende des Sommers den Betrieb wie gewohnt aufrechterhalten und dann geregelt beendet“, führt Pfleger weiter aus.
Ein Hinweis – das gleichnamige Unternehmen „Auto-Pfleger Haus GmbH“ in Haus im Ennstal ist rechtlich unabhängig, hat andere Eigentümer und ist daher von der Schließung von Auto-Pfleger in Liezen nicht betroffen.

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