"Wir wollen d' Leut auch erreichen"

Der Frauenberger Herbert Wölger ist seit 1. März 2012 leitender Direktor des jüngsten österreichischen Nationalparks im Gesäuse. | Foto: Hollinger
  • Der Frauenberger Herbert Wölger ist seit 1. März 2012 leitender Direktor des jüngsten österreichischen Nationalparks im Gesäuse.
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In der Serie "Business-Talk" unterhalten wir uns mit den Verantwortungsträgern der Leitbetriebe unserer Region. Der Nationalpark Gesäuse ist einer der sieben Nationalparke Österreichs. Die Idee für ein Naturschutzprojekt dieser Größenordnung entstand bereits einige Zeit vor der Jahrtausendwende. Gestartet wurde das Projekt mit dem Nationalpark Gesäuse Verein und der Nationalpark Gesäuse Planungs GmbH. Die Gründungsphase des jüngsten österreichischen Nationalparks gestaltete sich aufgrund der klaren Besitzverhältnisse des Schutzgebietes (99,3 Prozent Land Steiermark/ Steiermärkische Landesforste) relativ kurz. Am 26. Oktober 2002 wurde der Nationalpark Gesäuse eröffnet. Zum "kleinen Jubiläum" von bald 15 Jahren haben wir Herbert Wölger, den Direktor des Nationalparks Gesäuse, zur Entwicklung befragt.

Wie viele Leute arbeiten im Nationalpark?
Herbert Wölger: Wir haben 21 hauseigene Angestellte, neun Personen sind bei den Steiermärkischen Landesforsten tätig, weitere 15 Ranger auf freiberuflicher Basis und zirka zehn weitere Personen sind für Gelegenheitsarbeiten fallweise beschäftigt.

Wie viele Besucher nehmen das Angebot des Nationalparks jährlich in Anspruch?
Im Jahr 2004 haben zwischen 9.000 und 10.000 Besucher das Gesäuse besucht und ein Angebot des Nationalparks in Anspruch genommen. Die aktuelle Besucherzahl beläuft sich auf 70.000 Personen pro Jahr.

Durch welche Medien gelangt die Werbung für dieses Erholungsgebiet an die Gäste?
Das Thema "homepage" sowie die Nationalparks Austria Image-Werbung wird zur Zeit gezielt durch Facebook-Werbung ergänzt. Das ist ein Medium, das man sehr zielgruppen-spezifisch einsetzen kann. Andreas Hollinger (Leiter Fachbereich Kommunikation) war in der Anfangsphase sehr viel mit Vorträgen "on tour". Mit diesen wurden jährlich bis zu 40.000 Leute erreicht.

Wie beschreibt sich die Zielgruppe des Nationalparks?
Der Nationalpark, glaube ich, hat nicht unbedingt eine konkrete Zielgruppe. Man kann aber sagen, welcher Typus sich das Gesäuse gerne anschaut. Das sind Menschen mittleren Alters, nicht unbedingt klassische Familien - zwar auch, aber sie werden von den sportlich ambitionierten Naturgenießern überholt. Für diese hat die Gegend am meisten Potential.

Woraus ergeben sich die Umsätze für den Nationalpark und wie teilen sie sich auf?
Von unserem Budget sind zwei Drittel Basisförderung. Ein Drittel kommt vom Land, ein Drittel vom Bund und ein weiteres Drittel müssen wir uns selbst erarbeiten. Das "Selbstverdienen" passiert zur Hälfte über EU-geförderte Projekte (ländliche Entwicklung), woraus wir jährlich zwischen 300.000 und 400.000 Euro aus dem EU-Budget in die Region bringen. Der Rest sind Eigenumsätze vom Holzverkauf aus Waldumwandlung und Borkenkäferbekämpfung und das Besucherprogramm. Das Schul- und Jugendprogramm (Essen, Übernachtungen, Ranger) lässt auch in etwa 150.000 Euro in der Region. Was wir direkt messen können, das sind die Nächtigungen, die wir durch unsere eigenen Programme herbringen. Das sind 2500 im Jahr.

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