Hoher Geburtstag
Fitte Veitscherin erzählt von ihren letzten 100 Jahren

Geburtstagskind Klara Schrittwieser nach unserem Gespräch. | Foto: Bernhard Hofbauer
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Die gebürtige Kindbergerin Klara Schrittwieser feierte am 1. August ihren 100. Geburtstag. Ich habe sie getroffen und bei einem Gespräch erzählte sie mir von ihrem langen Leben.

ST. BARBARA-VEITSCH. Mit 100 Jahren kann Klara Schrittwieser auf ein überdurchschnittlich langes Leben zurückblicken. Ihre Schulzeit fand in der Kindberger Volksschule statt. Liebend gerne wäre sie im Anschluss daran weiter zur Schule gegangen, aber sie wurde als helfende Hand auf der familiären Landwirtschaft gebraucht. „Wir mussten schon vor der Schule zuhause helfen, die Kühe versorgen oder Äpfel und Birnen ernten."

Eigentlich war es ihr Traum Lehrerin zu werden, denn neue Dinge zu lernen, war und ist immer noch ihre Leidenschaft – einer von vielen Punkten die ihre geistige Fitness im hohen Alter erklären. 

Zwischen Klara Schrittwieser und Woche Mürztal Praktikantin Clara Kranabether liegen ganze 84 Jahre. | Foto: Bernhard Hofbauer
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Die Kriegszeit war von Angst bestimmt

Vom Krieg bekam sie nicht viel mit, aber sie erinnert sich noch deutlich an Sätze wie „Die Russen kommen, versteckt euch!“. Ihre Familie wusste nur von Unruhen in der Regierung und alle hatten dementsprechend Angst vor den Angriffen. Ein paar Jahre nach dem Krieg kam die damals 27-Jährige beruflich in die Veitsch und nennt den Ort seit 1949 ihr Zuhause.

Ein wahres Hobby, dass ihr seit ihrer Kindheit geblieben ist, ist das Lesen. Schon als sie klein war und noch nicht einmal richtig lesen konnte, mochte sie Bücher schon über alles. Ihr wichtigstes Kriterium für ein gutes Buch ist, dass es spannend sein muss. Deshalb ist Klara ein großer Fan von alten Krimis. Generell mag sie alte Bücher von früher lieber als heutige Romane. "Manche meiner Bücher lese ich schon zum zweiten oder dritten Mal", so Schrittwieser. 

Auf die Frage was denn prägend in ihrem Leben war, erzählte sie von einer Flugreise, wo sie ihre Heimat von oben bewundern konnte.

Ihre Sicht auf die heutige Zeit

"Geht mich ja nichts an, einer ist gescheiter als der andere ", meint Schrittwieser auf die Frage, was sie von den nachfolgenden Generationen hält. Ihr persönlich ist heute alles zu modern. Die aktive Pensionistin bleibt lieber ihrem täglichen Spaziergang am Vormittag und dem selber Brot backen treu.

Die tägliche Mischung

Als sie in der Vergangenheit einmal länger krank war, rieten ihr viele Bekannte, sie solle Wein trinken, da es ihr helfen würde. Seitdem sie den richtigen Riesling für sich gefunden hat, trinkt sie jeden Vormittag eine weiße Mischung. Dieses Ritual sowie die tägliche Bewegung, sind ihre Tipps, um die 100 Jahre zu erreichen. 

Heute lebt Klara Schrittwieser gemeinsam mit mehreren Verwandten in der Veitsch. Zur Seite steht ihr vor allem ihre Tochter. Diese erledigt auch alle Besorgungen, weshalb die Corona-Zeit inklusive Lockdowns im Leben der Pensionistin nicht viel verändert haben.

Das Mürztal war immer ihr Zuhause, sie wollte weder früher noch heute weg. Die wissbegierige Frau schätzt an der heimischen Region vor allem die Ruhe, die Gemütlichkeit und die gute Luft, aber auch die Umgebung mit dem Wald und der Alm. "Nirgends ist es so schön wie zuhause", sagt die rüstige Rentnerin mit Überzeugung. 

Gesundheitlich ist sie mit sich zufrieden, sie hat keinerlei Erkrankungen und die Beine funktionieren auch immer noch gut. Ihr wichtigster Tipp an die Jugend ist, dass man immer Spaß haben und lachen sollte. „A Gaude muast hom, des is wichtig!“

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