Mysterium in Langenwang
10.000 Mediterrane Weinbergschnecken weg
Eigentlich wäre jetzt die Zeit für Familie Traxler, ihre Mediterranen Weinbergschnecken vom Kühlschrank wieder ins Sommer-Quartier zu übersiedeln. Doch im Herbst sind quasi von heute auf morgen 10.000 Schnecken wie vom Erdboden verschwunden. Noch heute ist Martin Traxler ratlos. Nun beginnt er die Zucht wieder von neuem, mit den 1.000 übrig gebliebenen Babyschnecken.
LANGENWANG. Der Frühling ist da, eigentlich Zeit, dass Elke und Martin Traxler aus Langenwang ihre Mediterranen Weinbergschnecken vom Kühlschrank wieder in das Schneckengehege entlassen. Doch in den Kühlschrank haben es seine Tiere im Herbst nicht mehr geschafft. Von heute auf morgen waren 10.000 Schnecken wie vom Erdboden verschluckt. Übrig geblieben sind 1.000 Babyschnecken, mit denen sich der Restaurant-Besitzer, Saibling,-Schaf-, und Bienenzüchter seine Schneckenzucht nun wieder langsam aufbauen möchte.
Schnecken "studiert"
Schon vor vier Jahren hat Traxler damit begonnen, das Leben, aber vor allem die Zucht von Schnecken zu "studieren". "Bis heute ist unklar, was mit unseren 10.000 Schnecken passiert ist. Ich habe drei Tage vorher noch gesehen, dass alle Schlafbretter voll waren, dann waren plötzlich alle Bretter leer", erinnert sich Traxler. Speisefertig waren die Schnecken noch nicht, eine Saison hätten sie noch gebraucht.
"Kollektive Flucht vorbereitet?"
Traxler glaubt nicht, dass die Schnecken jemand gestohlen hat. Zwar gebe es natürliche Räuber wie Mäuse oder Maulwürfe, die würden aber die Gehäuse übriglassen. "Es gibt dann noch Drosseln, die die Schnecken ganz wegtragen in ihre Drosselschmieden – ich habe hier heroben aber noch nie eine gesehen."
Und daran, dass große Tiere wie ein Fuchs als Räuber in Frage kommen, glaubt er auch nicht. Die hätten wohl mindestens eines der nur angelehnten Schlafbretter bei der Diebestour umgeschmissen. "Und das sie kollektiv geflüchtet sind, glaube ich auch nicht wirklich", so Traxler. Immerhin würde die Schnecken daran ein Schweinefettrand mit Salz hindern, der rund um das Gehege aufgetragen ist.
Schneckengehege umgegraben
Das Wahrscheinlichste für Martin Traxler war die Vermutung, dass sich die Schnecken vergraben haben weil ein Kälteeinbruch gekommen ist. "Ich habe mit meinem Mitarbeiter aber das ganze Gehege einen halben Meter tief umgegraben und keine einzige Schnecke gefunden. Ich bin nach wie vor ahnungslos", betont Traxler.
Austausch mit anderen Züchtern
Und jetzt? Jetzt fängt Traxler mit seiner Schneckenzucht quasi wieder bei null an, es dauert wieder zwei bis drei Jahre, bis sich essfertige Mediterrane Weinbergschnecken im Gehege tummeln. "Ich möchte jetzt zuerst andere Schneckenzüchter in Italien, in der Slowakei und in Tirol besuchen, um mich mit ihnen auszutauschen", erzählt Traxler. Und vielleicht findet dabei ja doch noch mögliche Antworten auf das plötzliche Verschwinden seiner 10.000 Schnecken.
Hier gehts zur Homepage vom "Pretul Saibling" in Langenwang!
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