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Jetzt wird gefeiert
60 Jahre Skigebiet Brunnalm Hohe Veitsch

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Im Jänner 2020 ist das Skigebiet Brunnalm Hohe Veitsch 60 Jahre alt. Aus diesem Anlass gibt es am Samstag, dem 25. Jänner einen Festakt.

Der Skibetrieb startet regulär am Samstag um 9 Uhr. Wer sich den Spaß erlaubt und an diesem Tag wie vor 60 Jahren gekleidet auf die Piste geht, erhält auf die Tageskarte 60 Prozent Rabatt.  Der Festakt beginnt um 10 Uhr mit einem Konzert der Werkskapelle Veitsch und einer Ansprache durch Bürgermeister Jochen Jance.

Weitere Programmpunkte:

  • Segnung durch den Pfarrer und eine Ehrung langjähriger verdienter Funktionäre.
  • Beim Skiverleih kann man sich mit Material von vor 60 Jahren vertraut machen und es ausprobieren, natürlich steht auch jede Menge modernes Material zur Verfügung.
  • Fasstauben-Promirennen.
  • Malerbewerb der Malerinnung mit einem Kunstwerk unter dem Sessellift im Schnee.
  • Wie schnell bin ich? Bewerb beim Muldenlift mit Zeitnehmung.
  • Live-Musik bei der Gamsmugl-Bar und vieles mehr ...


Vor 60 Jahren gegründet

Ein jahrelanger Wunsch der Veitscher Skirennläufer, die in den 50ern zusammen mit den Schladmingern und den Eisenerzern zur steirischen Elite zählten, wurde durch Zufall verwirklicht.

Kaum hatte sich der Wintersportverein Veitsch im Jahr 1957 als selbständiger Verein etabliert, stieß der ehemalige Betreuer des Graf-Meran-Schutzhauses und der Pflanzlhütte, Rudolf Scheikl, mit seinem Gasthausprojekt direkt auf der Brunnalm die Idee zu einem Skiliftprojekt an:

„...bauts ihr van Winterspurtverein an Skilift, i bau jetzt a Gosthaus in da Brunnolm. I kaun ma an Skilift nit zusätzli leisten, ohne Skilift bin i oba daschoussn.“

Er machte so sein Gasthausprojekt von einem funktionierenden Liftbetrieb abhängig. Als Vorbildprojekt für die Liftidee diente ein Skiliftprojekt in Weiz, wo quasi mit sehr wenig Geld ein Skilift errichtet werden konnte.

Montagearbeiten der Stützen vom Betonieren bis zur Fertigstellung der Stütze 7. | Foto: T. Schadauer
  • Montagearbeiten der Stützen vom Betonieren bis zur Fertigstellung der Stütze 7.
  • Foto: T. Schadauer
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Nach jahrelanger administrativer Vorarbeit und Verhandlungen mit den Grundbesitzern durfte 1959 auf der Brunnalm schließlich ein Ski-Schlepplift errichtet werden. Der Doppelmayr-Lift wurde in nur fünfmonatiger Bauzeit errichtet. Zudem wurde ein Parkplatz für 100 PKWs angelegt.

430 Skisport-Freunde leisteten 12.500 freiwillige Arbeitsstunden, wodurch den Veitschern der Lift um rund 400.000 Schillinge billiger kam, als wären bezahlte Arbeiter beschäftigt worden. Die Gemeinde Veitsch hat das Projekt mit einer Subvention aus einem Goldberger-Fonds unterstützt, ebenso wie die Veitscher Magnesitwerke, welche mit einem drei-prozentigen Darlehen halfen. Insgesamt konnte der WSV Veitsch damals 450.000 Schillinge zum Bau des 776 Meter langen Brunnalm-Liftes, der 282 Höhenmeter überwindet, auftreiben.

Lifteröffnung am 23.01.1960. Bürgermeister Karl Probst (links) und DDr. Gerhard Rosenberg. | Foto: E. Klemm
  • Lifteröffnung am 23.01.1960. Bürgermeister Karl Probst (links) und DDr. Gerhard Rosenberg.
  • Foto: E. Klemm
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In den darauffolgenden Jahren wurde die Waldabfahrt gerodet, eine Mannschaftshütte für Skiveranstaltungen und Werkzeuglagerung gebaut, die Straße auf die Brunnalm auf Kosten des Wintersportvereins Veitsch zum Teil neu angelegt, verbreitert und asphaltiert. In die Straße wurden damals 500.000 Schillinge investiert.

1967 erhöhte man die Liftkapazität von 340 auf 600 Personen pro Stunde und schaffte ein Pistengerät an. Für letzteres wurde ein Darlehen in der Größenordnung von 230.000 Schillingen aufgenommen. Elf Vereinsfunktionäre mussten dafür die persönliche Haftung übernehmen. Damit hatte sich das vorher einige Jahre lang notwendige Pisten-Treten erübrigt.

Nach dem Umbau des Skiliftes kamen einige schneearme Winter. Der Firmenvorstand der Veitscher Magnesitwerke AG half damals dem WSV Veitsch diese Durststrecke zu überwinden.

Mit der Errichtung des Sonnkogelliftes durch die Guts- und Forstverwaltung Kunert auf deren Grundstück trug die zehnjährige Pionierarbeit des WSV Veitsch Früchte. Der Lift wurde vom Brunnalm-Gasthof Scheikl bis zum Lahnboden auf 1.500 Metern Seehöhe 1968 errichtet und hat seither eine Förderlänge von 1.000 Metern. Neue Abfahrtstrassen wurden geschlägert und gerodet, die bisherige Familienabfahrt zum Gasthof Scheikl wesentlich verbreitert. Später wurde dann der Lift an die Agrargemeinschaft Brunnalm verkauft. 1973 baute die Gemeide Veitsch mit dem WSV Veitsch die Straße von Großveitsch zur Brunnalm aus, sodass diese vom Land Steiermark übernommen wurde.

Einmillionster Fahrgast im Jahr 1974

Der 28. Dezember 1974 war ein denkwürdiger Tag für die Veitscher Ski-Pioniere: Da wurde der einmillionste Fahrgast beim Brunnalm-Lift erwartet. Hans Zehenter – ein Segellehrer aus Mörbisch im Burgenland – gewann einen Geschenkskorb.

28.12.1974 - Einmillionster Brunnalmlift-Fahrgast. Hans Zehenter aus Mörbisch.
  • 28.12.1974 - Einmillionster Brunnalmlift-Fahrgast. Hans Zehenter aus Mörbisch.
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Mit dem Liftumbau 1975 auf Selbstbedienung konnte die Lift-Leistung auf 700 Personen pro Stunde und 1977 infolge der klaglosen Funktion der automatischen Anhängevorrichtung auf 1.200 Personen pro Stunde erhöht werden. Auch die Abfahrtspisten wurden verbessert. Die Abfahrt hinter der Halterhütte wurde zu einer FIS-tauglichen Strecke homologiert und die ganze Streckenlänge verkabelt. Mit Teilen des umgebauten Brunnalm-Liftes konnte 1978 in zweieinhalb Monaten Bauzeit als Ergänzung der Muldenlift errichtet werden, für den abermals 15 Funktionäre des WSV Veitsch mit ihrem persönlichen Vermögen hafteten. Zur Sicherheit der Skilift-Gäste wurde oberhalb der Muldenlift-Bergstation eine Lawinen-Auffangmulde gebaut.

Gründung der Veitscher Freizeitbetriebe

Im Zuge der Gründung der Freizeitbetriebe Veitsch 1999/2000, die die drei Lifte Sonnkogel-, Mulden- und Brunnalm-Lift übernommen haben, kam es zur Modernisierung des Skigebietes mit einer modernen Beschneiungsanlage. Um an die Bedarfszuweisungen durch das Land Steiermark zu kommen, musste die Gemeinde Veitsch die Freizeitbetriebe Veitsch übernehmen, erklärte der damals zuständige Bürgermeister Erwin Dissauer. Für den Erhalt des Skisports in der Region sei dies essenziell gewesen. Das Land Steiermark baute dann 2004 eine neue Zufahrtsstraße auf die Brunnalm, die die Gemeinde Veitsch übernahm.

Glück im Unglück war ein Lawinen-Abgang, der das Lifthäusl des Muldenliftes wegriss. Denn die Lawine ging in der Nacht um 4 Uhr ab. Dies hatte zur Folge, dass der Muldenlift um ein Drittel gekürzt werden musste und ein großer Damm als Schutzmaßnahme errichtet werden musste. Seit damals ist auf der Brunnalm, zur Sicherheit aller Gäste, eine Lawinenkommission im Einsatz, die die Situation täglich evaluiert und bei Gefahr gegebenenfalls die Schranken schließt.

Ein neuer Sessellift half schließlich 2008/09 das Angebot auf der Brunnalm an moderne Standards anzupassen. Mittlerweile wird an einem Winter-Sommer-Betriebskonzept gearbeitet.

Frühe Entwicklung des sportlichen Skilaufs auf der Veitsch

Waren es in den 30ern die Naturfreunde Veitsch, die mit dem Abfahrtslauf von der Pyramide der Hohen Veitsch bis zum alten Radwirtshaus und Langlaufbewerben die ersten skisportlichen Wettbewerbe durchführten, waren es nach dem Krieg die Naturfreunde zusammen mit der ASKÖ-Wintersportgruppe Veitsch, die diese Wettkämpfe fortführten. Als erster Veitscher, der im In- und Ausland in den Disziplinen Abfahrtslauf sowie Tor-, Lang- und Sprunglauf erfolgreich war, galt Hubert Kotschy. Im Gedenken an den im zweiten Weltkrieg Gefallenen, gab es ab 1947 den Kotschy-Gedenklauf, zuerst als Abfahrtslauf durch die Schallerrinne und später als Riesentorlauf. In den Nachkriegsjahren wurde sogar eine Sprungschanze errichtet, der Schanzenrekord lag bei 59,5 Metern.


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