Lebenshilfe Mürztal
"Alltag" während der Corona-Krise

Blick in die Adventwerkstatt: Begleiterin Sabine Wawruschka, die mit dem Kunden Christoph Leitner einen Adventkranz bindet. | Foto: LH Mürztal
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Lebenshilfe Mürztal: Der Tagesablauf soll während der Corona-Pandemie für die Kunden so normal wie möglich gestaltet sein.

Die Corona-Pandemie wirkt sich auf das gesamte gesellschaftliche wie wirtschaftliche Leben aus – für alle eine herausfordernde Zeit. So auch für die vielen Einrichtungen, die Betreuungshilfe leisten. Wir haben bei der Lebenshilfe Mürztal nachgefragt, wie es ihnen in dieser herausfordernden Zeit geht. “Die Sicherheit unserer Kunden, derer Angehörigen wie auch unserer Mitarbeiter steht seit Pandemiebeginn im Zentrum all unserer Aktivitäten. Dabei achten wir stets auf eine Verhältnismäßigkeit, um gemeinsam mit unseren Kunden den Alltag so 'normal' wie möglich zu gestalten", sagt die geschäftsführende Obfrau der Lebenshilfe Mürztal, Anita Köck.

Schutzmaßnahmen

Schon im Frühjahr wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die Maßnahmen zur Risikominimierung einer Covid-19- Infektion, in Abstimmung mit der Fachabteilung 11 des Landes Steiermark sowie den Bundesempfehlungen, festlegt und umsetzt. Das Tragen eines Mund-Nasenschutzes für Betreuer und Kunden, wenn es aufgrund ihrer Behinderung zumutbar ist, ist verpflichtend. Auch die Einhaltung eines Mindestabstands von zwei Metern, eine tägliche Temperaturmessung und das mehrmals tägliche Desinfizieren von Händen wie auch von hochfrequentierten Räumen und Oberflächen sowie die Verwendung von Schutzausrüstungen im Pflegebereich werden umgesetzt.

Kommunikation schwieriger

Vor allem die Kommunikation mit den Kunden sei durch das verpflichtende Tragen von FFP2-Masken der Mitarbeiter sowie des nötigen Abstandhaltens eingeschränkter als sonst. "Alle Kunden werden mehrmals täglich hinsichtlich Corona-Symptomatik kontrolliert. Die persönliche Auseinandersetzung mit der Pandemie ist vielfältig: Manche fertigen Zeichnungen vom Corona-Virus an, andere suchen Gespräche über die Pandemie mit ihren Begleitern", erzählt Köck.

Selbstbestimmtes Leben

Hannah Sabitzer ist Mitarbeiterin der Lebenshilfe Mürztal und vorwiegend in der extramuralen SeniorInnenbegleitung tätig. Auch wenn es noch so eine herausfordernde Zeit ist, sei es eine der wichtigsten Aufgaben in der Begleitung, Sicherheit zu vermitteln. "Wir im inklusiven, pädagogischen Arbeitsfeld sprechen ständig von Selbstbestimmung mit all den Rechten und Pflichten für unsere Kunden. Und plötzlich wird auch uns selbst dieses Recht auf Selbstbestimmung und Individualität genommen. Fiebermessen vor Arbeitsbeginn, das ständige Tragen von MNS und das Mitführen eines Bescheides, dass man in der Pandemiezeit zu den Schlüsselarbeitskräften zählt – ein beklemmendes und beängstigendes Gefühl. Für mich war es wichtig, meine Unsicherheiten bei Arbeitsbeginn hinten anzustellen, um den Kunden Sicherheit zu vermitteln. Vielleicht hat die Situation bei einigen ein Umdenken bezüglich der Priorität der Selbstbestimmung unserer Kunden veranlasst. Denn die kleinen Dinge des Lebens fallen erst auf, wenn sie nicht mehr da sind. Und meist realisieren wir erst dann, welche Bedeutung sie für jeden Einzelnen haben."

Lebenshilfe Mürztal

In den Einrichtungen und Betrieben der Lebenshilfe Mürztal werden 150 Kunden (Menschen mit Behinderung) mit rund 100 Mitarbeitern an mehreren Standorten im Mürztal betreut. Ziel der Lebenshilfe ist es, Menschen mit Behinderung unabhängig von ihrem Unterstützungsbedarf ein selbstbestimmtes Leben sowie gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Leistungen sind auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt.
In der Werkstätte am Standort Kindberg werden derzeit 38 Menschen mit Behinderung im Arbeitskontext begleitet und unterstützt. Die Dienstleistung vollzeit- und teilzeitbetreutes Wohnen nehmen derzeit 35 Kunden in Kindberg in Anspruch. Die Leistungen der Mobilen Dienste (Freizeitassistenz, Wohnassistenz, Familienentlastungsdienst) nehmen 76 Menschen mit Behinderung in Anspruch.

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