Feinstaubmessungen im Bezirk
Biomasse ist nicht nur nachhaltig und "grün"

Die Projektverantwortlichen der FH Joanneum Kapfenberg möchten mit wissenschaftlichen Daten mehr Bewusstsein für Feinstaub schaffen. | Foto: FH Joanneum
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  • Die Projektverantwortlichen der FH Joanneum Kapfenberg möchten mit wissenschaftlichen Daten mehr Bewusstsein für Feinstaub schaffen.
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Das Mürztal hat immer noch eine gute Luft. Damit dies so bleibt, braucht es mehr Bewusstsein für Feinstaub.

In den letzten drei Jahren untersuchten Wissenschaftler der FH Joanneum in Kapfenberg in Kooperation mit einem internationalen Projektteam die nachhaltige und feinstaubarme Nutzung von Biomasse in Haushaltsheizungen. Dazu wurde ein sogenannter Black Carbon Monitor zunächst in Thörl, anschließend in Bruck/Mur aufgestellt. Dieser maß während den Heizperioden 2019/20 und 2020/21 die Feinstaubkonzentration der Luft in der Umgebung und ordnete diese den verschiedenen Ursprungsquellen zu. Der Standort Thörl zeichnete sich durch seine verkehrsberuhigte Lage aus. Dafür war eine höhere Konzentration an Biomasseheizungen zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu ist der Feinstaub in Bruck klar auf das Vekehrsaufkommen zurückzuführen.

Luft noch immer gut

Allgemein werden dem Bezirk gute Luftwerte bescheinigt, doch die Projektverantwortlichen weisen auch darauf hin, dass hinsichtlich der Biomasseverbrennungen noch viel getan werden muss, damit dies auch so bleibt. "Aufklärung und Bewusstsbildung waren ein wichtiger Aspekt des gesamten Projekts, denn meist werden Biomasseheizungen nur mit nachhaltiger und „grüner“ Wärmeerzeugung verbunden, der in Zuge dessen entstehende Feinstaub aber nicht berücksichtigt. Dabei kann vor allem durch richtiges Heizen und sorgfältige Auswahl des Heizmaterials der Feinstaubausstoß wesentlich reduziert werden", so die Proojektverantwortlichen. Wie das genau funktioniert, wird in mehreren vom österreichischen Projektteam erstellten Broschüren einfach erklärt. Informationen dazu finden Sie gesammelt auf www.alpine-space.eu/projects/bb-clean.
Neben Wege zum feinstaubarmen Heizen wurden auch technische Möglichkeiten zur Reduktion des Feinstaubausstoßes erforscht. Die Wissenschaftler möchten die Energieeffizienz von Biomasseheizungen weiter steigern. Für kreative und innovative Lösungsansätze wurde hierzu
eine Crowdsourcing Plattform installiert, welche es jedem und jeder ermöglichen soll, sich aktiv am Projekt zu beteiligen.


Alle können beobachten

Aktiv an den Feinstaubmessungen in der Region beteiligt haben sich auch zahlreiche Schüler und Schülerinnen aus dem Mürztal, die mit kleinen tragbaren Feinstaubsensoren, den sogenannten AirBeam 2 Sensoren, ausgestattet wurden. Diese können an Kleidungsstücken oder Rucksäcken befestigt werden und messen so die Feinstaubkonzentration, die ein
Bürger tagtäglich erlebt. Das Hauptziel ihres Einsatzes war dabei aber nicht die Messung selbst, sondern das Schaffen des nötigen Bewusstseins in der Bevölkerung. Um dieses weiter voranzutreiben wurde auch eine App entwickelt, welche den Abruf der momentanen Feinstaubkonzentration ermöglicht und sogar eine Vorhersage der zukünftigen Feinstaubkonzentration bietet. Die BB‐Clean App ist aktuell nur für Android
verfügbar, aber es wird an einer Web‐Version gearbeitet, die in Kürze online gehen soll.

Die Wissenschaftler werden den Feinstaub in der Region weiter beobachten und hoffen, dass auch die Bevölkerung ein waches Auges darauf hat und alles tut, um die Belastung so gering wie möglich zu halten.

Die Projektverantwortlichen der FH Joanneum Kapfenberg möchten mit wissenschaftlichen Daten mehr Bewusstsein für Feinstaub schaffen. | Foto: FH Joanneum
Der Messcontainer wird weiterhin in der Region im Einsatz sein. | Foto: FH Joanneum
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