Schnupperlehre bei Spar Spruzina
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Schnupperlehre bei Spar Spruzina: Ein anstrengender Tag, an den ich mich noch lange erinnern werde.
Ganz unüblich für das Leben eines Redakteurs, klingelte mein Wecker vergangenen Mittwoch bereits um 4.30 Uhr. "Worauf habe ich mich denn da schon wieder eingelassen", ärgerte ich mich kurz über mich selbst, noch nicht wissend, dass ich am Ende des Tages um eine wichtige Erfahrung reicher sein würde. Eine Schnupperlehre bei Spar Spruzina in Hadersdorf stand am Programm.
Nicht enden wollendes Bücken und Strecken
Als ich meinen Dienst um 6 Uhr morgens antrete, werden von den Mitarbeitern bereits die ersten Waren verräumt, hinter der Feinkosttheke wird Wurst geschnitten und alles für die Öffnung vorbereitet. Mein erster Auftrag von Geschäftsführer Mathias Spruzina führt mich zum Kühlregal, wo bereits zahlreiche Warencontainer warten, die so schnell wie möglich eingeräumt werden müssen. "First in – first out" lautet die Faustregel, die mich heute den ganzen Tag begleiten wird. Waren mit einer zeitnaheren Mindesthaltbarkeit müssen vorne stehen, die neu angelieferten Waren hinten eingeräumt werden. "Das ist einer der wichtigsten Grundsätze, da es sonst zu viel mehr Verschwendung kommen würde", erklärt Spruzina.
Schon nach kurzer Zeit am Kühlregal bemerke ich, dass mein Körper diese Arbeit so gar nicht gewöhnt ist. Das viele Bücken, Strecken und die exakte Verräumung sind Bewegungen, an die ich mich wohl erst gewöhnen muss. Mithilfe meiner topmotivierten Kollegen ist das Kühlregal aber nach einer guten Stunde prall gefüllt. In der Zwischenzeit wurde auch schon der Laden geöffnet und die ersten Kunden streifen durch die Gänge. "Wo finde ich denn...?", werde ich ihnen heute den ganzen Tag über nicht beantworten können.
Die Kräfte schwinden
Als ich und mein Rücken sich schon die erste Pause wünschen, heißt es plötzlich, ich soll Lehrling Mathias bei den Getränken helfen. "Okidoki", rufe ich voll motiviert, ehe ich bemerke, dass Milchprodukte zu schlichten noch zu den körperlich einfacheren Arbeiten zählte. Jetzt heißt es Kisten und Paletten "schupfen". Wieder gilt die Regel "First in – first out". Das Schwinden meiner Kräfte macht sich bemerkbar als mir eine Flasche Limonade aus der Hand fällt und diese sich sogleich über den gesamten Fußboden verteilt. "Mach dir nichts draus, viel schlimmer ist es, wenn es dir mit Sirup passiert", scherzt Mathias. Wenige Sekunden später steht auch schon Alex mit Wasser und Wischfetzen bereit – eine Hand greift in die andere.
Nachdem ich mein Chaos beseitigt habe, unterstütze ich die 15-jährige Jessica, die gerade erst vor einem Monat mit ihrer Lehrer begonnen hat, beim Essiggurkerl schlichten. "Auch wenn es anstrengend ist, mir taugt's voll, alle sind voll nett", schwärmt sie von ihrem ersten Job.
Ich kann vor der gesamten Belegschaft nur meinen Hut ziehen. Die körperliche Anstrengung ist enorm. Das Arbeiten mit der Maske macht die Sache nicht gerade leichter und zudem soll man auch noch freundlich zu den Kunden sein – Respekt! Völlig zusammengeschunden erlöst mich das Schichtende am frühen Nachmittag und lässt mich wieder hinter meinen Schreibtisch zurückkehren. Der Applaus an die Systemerhalter ist mittlerweile zwar leise geworden, mein persönlicher war allerdings noch nie so laut wie nach dieser Erfahrung.
Mein Arbeitstag bei Spar Spruzina
"Die Lehrlinge sind unsere Zukunft"
Bei Spar Spruzina werden derzeit fünf Lehrlinge ausgebildet. Geschäftsführer Mathias Spruzina würde noch gerne mehr aufnehmen: "Für mich ist es wichtig, dass wir unseren Kindern eine Zukunft geben. Deswegen stehen wir dahinter, dass wir so viele Lehrlinge ausbilden. Wir brauchen Fachkräfte – die Lehrlinge sind unsere Zukunft. Wenn wir keine Lehrlinge mehr ausbilden, werden wir so ein Geschäft wie wir das führen, irgendwann nicht mehr betreiben können." Bewerbungen sind jederzeit herzlich willkommen.
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