Der Templerorden kommt nach Neuberg

Das Stift in Neuberg wird Ordenssitz der Templer in Österreich. | Foto: Steininger
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Die Templer in Neuberg: Der Orden hat nun seinen neuen Standort im Stift Neuberg an der Mürz bezogen.

Der Templerorden war zu seiner Zeit ein geistlicher Ritterorden. Der volle Name des Ordens lautet Orden der Armen Ritter vom salomonischen Tempel in Jerusalem. 

Kurz zur Vorgeschichte des Ordens: Der Orden der Templer oder Tempelherren entstand im Jahre 1118, als mehrere Ritter beschlossen, den bewaffneten Schutz der Pilger zwischen Ankunftshafen und Jerusalem zu übernehmen. Diese Ritter schlossen sich zum „Orden der armen Ritter Christi“ zusammen und wirkten als eine Art Polizei der Kreuzfahrer auf den Pilger Routen. Das Ordenshaus war der ehemalige Salomonische Tempel in Jerusalem, daher der Name „Templer“.

Der Orden bestand nach dem Verrat und seiner Zerschlagung durch Papst Clemens V. und Philipp IV. am 22.3. 1312 und der Zergliederung im Verborgenen in vielen Ländern teilweise auch unter geänderten Ordensnamen weiter.

Die Ordensregeln waren und sind nach wie vor zeitlos und haben seit jeher Menschen angesprochen. So wurden die von Bernard von Clairvaux dem Orden gewidmeten Ordensregeln über die Generationen bis in die Neuzeit weitergegeben.

Damals waren die Mitglieder des Ordens Ritter, die sich zu einem Leben als Mönche und zugleich Krieger entschlossen haben, heutzutage sind die Mitglieder Menschen mit Familien aus der Mitte der Gesellschaft. Sie sind in den unterschiedlichsten Berufen tätig fühlen sich aber von den einfach zu verstehenden Werten und Richtlinien des Ordens angesprochen, um diese in ihrem Leben anzuwenden und danach zu leben. Dies führt offensichtlich zu einigem Interesse, was uns der rege Zuspruch als auch die Neuzugänge bestätigen.

Die Templer hatten seit jeher eine große Nähe zu den Zisterziensern, daher leitet sich auch ihr weißes Gewand ab. Da die Templer auch Ritter und damit Krieger waren, trugen sie zum weißen Habit der Zisterzienser zusätzlich eben ihre Schwerter als Unterscheidungsmerkmal.
"Wir haben diese Werte und Richtlinien des Ordens übernommen und wenden diese Lebensregeln in unserem heutigen profanen Leben an, haben aber dabei auch unsere christlichen Wurzeln nicht vergessen", erzählt Großmeister Peter P. Canaris.

Warum Neuberg?

Das Stift Neuberg wurde von Herzog Otto dem Fröhlichen anlässlich der Geburt seines Sohnes Friedrich 1327 erbaut. Die ersten Mönche kamen aus dem Kloster Heiligenkreuz und begannen gemeinsam mit der Bevölkerung den Ort urbar zu machen.

Offensichtlich waren aber auch Nachfahren der Templer in der Gegend ansässig, sie dürften auch in den Gebäuden gewohnt haben, denn im gesamten Kirchenschiff, als auch in der Bernardi Kapelle, die ehrenhalber nach Bernard von Clairvaux benannt wurde, befinden sich Templerkreuze an den Wänden. Auch weist eine auf der Hinterseite des Haupt Altars befindliche Darstellung auf Bernard von Clairvaux hin. Eine ganz seltene Darstellung zeigt im Zentrum des Altarbildes einen Kelch mit der Hostie, über dem eine weiße Taube schwebt. Diese Symbolik verweist auf die Geschichte des Grals, der von Christus beim letzten Abendmahl verwendet wurde. In ihm soll der christlichen Überlieferung nach auch das Blut aus seiner Wunde aufgefangen worden sein. Diesem Kelch wurde seit jeher wundersame Kräfte zugesprochen, tatsächlich sind jedoch im Lauf der Geschichte die Spuren des Grals verloren gegangen.

Das Stift wurde vor Jahren von einer Immobilien Gesellschaft von den Bundesforsten gekauft und revitalisiert und präsentiert sich in voller Pracht, obwohl noch sehr viele weitere Baumaßnahmen vorzunehmen sein werden.

Der Orden hat aufgrund der langen Geschichte des Gebäudekomplexes und der Verbindung mit der Templer Tradition die Möglichkeit aufgegriffen, sich in dem Gebäude anzusiedeln und hier mit den unterschiedlichsten Aktivitäten tätig zu werden.

Der Orden öffnet seine Türen nicht nur Männern, sondern bietet auch interessierten Frauen im Sinne der Gleichberechtigung offene Türen und ein eigenes Damen Priorat. Einzelne Mitglieder des Ordens sind an einer Universität in Forschung und Lehre im Bereich der Salutologie, das ist die Lehre von Gesundheit, tätig. Dieses spezielle Wissen, das über die Schlafforschung, Ernährung, Epigenetik, Umweltmedizin, Sport und noch vielen anderen Facetten, die zur Gesundheitserhaltung notwendig sind, soll den Menschen, die sich dafür interessieren oder einen Bedarf haben, näher gebracht werden. 

Sportliche Betätigung

Der Orden möchte in Abstimmung mit Bürgermeister Peter Tautscher einen Bogenschützen Platz errichten. Dazu wurde beim steirischen Bogenschützenverband den Templer Bogenschützen Club angemeldet. Ein geeigneter Platz soll allen Bürgern zur Verfügung stehen, wird aber auch anderen Vereinen zu Wettbewerben eröffnet. Grundsätzlich wird mit englischen Langbögen geschossen werden. Dies war seinerzeit die traditionelle Waffe, dies entspricht auch der Geschichte und Tradition der Templer.

Vortragsreihen über verschiedene Themen

Der Orden wird weiters in Neuberg und der weiteren Umgebung Vorträge über die Themen Salutologie – die Lehre vom Gesundsein organisieren. Diese Vortragsreihen werden von Ärzten, Therapeuten, Umweltmedizinern, Schlaf-Coaches und anderen Kollegen des ChronoInstitutes gehalten und haben den Zweck, mehr Verständnis über das eigene Immunsystem, den Zusammenhang von Ernährung und einem gesunden Körper zu lehren und so einen wesentlichen Beitrag zur eigenverantwortlichen Gesundheitserhaltung zu leisten.

Weiters wird der Großmeister des Ordens Vorträge zum Thema „Sind ritterliches Gedankengut, ritterliche Tradition und christliche Lebensweise noch zeitgemäß?“ halten und den Orden, seine Werte, Ziele, Traditionen, sowie die Menschen, die sich dem Orden angeschlossen haben, vorstellen. Im Zuge dieser Veranstaltungen wird er alle Fragen der Besucher beantworten. Damit bekommen alle Besucher die Informationen über den Orden aus erster Hand.

Kulturveranstaltungen

Das letzte Jahr hat den gesamten Kulturbetrieb lahmgelegt, die meisten Künstler sind seit dieser Zeit nicht mehr aufgetreten. "Wir haben uns daher entschlossen, in Zusammenarbeit mit Sängern, Musikern und Schauspielern eine eigene Agentur zu gründen, die diesen und auch befreundeten Künstlern und Kollegen die Möglichkeiten zu Auftritten bietet – entweder live im Stift oder über das Internet. Wir zählen Opernsänger, Kammermusiker, Pianisten, und Schauspieler zu unserem Freundeskreis und werden in Kürze das Veranstaltungsprogramm präsentieren", so Peter Canaris.

Der Orden wird auch die Bernardi-Kapelle wieder beleben und diese befreundeten Orden und Organisationen für ihre als auch gemeinsame Feiern zur Verfügung stellen. Diese Möglichkeit wird den verschiedenen Brüder- und Schwester Orden in Deutschland, Schweiz, Skandinavien, aber auch Italien und Spanien, England, Schottland angeboten werden.

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