Ort der Kraft
Kindberger Georgiberg besitzt eine besondere Aura
Seit 25 Jahren steckt der Georgibergverein viel Herzblut in die Erhaltung des geschichtsträchtigen Ortes.
Der Georgiberg zählt zu den geschichtlich wohl interessantesten Orten Kindbergs. Nicht nur, dass die dort errichtete Kirche als ältestes Bauwerk des mittleren Mürztals gilt, ein Fundstück, die sogenannte Spiegelhalterin, gab den Herren von Chindeberch und somit Kindberg seinen Namen. Urkundlich erwähnt wurde die Georgibergkirche erstmals im Jahre 1232, Bestattungen haben dort aber bereits im Frühmittelalter stattgefunden. Archäologische Grabungen vom Landesmuseum Joanneum haben gar Erkenntnisse hervorgebracht, die eine erste Besiedelung des Georgibergs schon im vierten Jahrtausend vor Christus bestätigen.
Erhaltung eines Denkmals
Um den historischen Schatz in Kindberg zu erhalten, hat sich vor nunmehr 25 Jahren der Georgibergverein gegründet, der seither viel Leidenschaft in die Sanierung und Erforschung der ehemaligen Kirche hineinsteckt und sich gegen den Verfall des denkmalgeschützten Bauwerks einsetzt. Obmann Helmut Salzmann und rund 15 weitere aktive Mitglieder kümmern sich beinahe täglich darum, die Georgibergkirche in Schuss zu halten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Spricht man mit den Beteiligten, merkt man sofort, wie viel Herzblut in der Sache steckt. Das Team, welches viele verschiedene handwerkliche und künstlerische Talente vereint, sorgt trotz finanzieller Knappheit Schritt für Schritt dafür, dass der Georgiberg und seine Kirche als kreativer und spiritueller Ort überhaupt genutzt werden kann.
In den letzten 20 Jahren wurden viele Veranstaltungen am Georgiberg abgehalten. Es gab Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Familien- und Firmenfeiern, Kinder wurden getauft, Menschen gaben einander das Ja-Wort und CDs wurden aufgenommen. "Vor allem kunstschaffende und feinfühlige Menschen bestätigen immer wieder, dass die ehemalige Georgibergkirche eine besondere Aura hat bzw. ein Ort der Kraft ist", erzählt Helmut Salzmann.
Ein Vierteljahrhundert
Anlässlich des 25. Jubiläums des Georgibergvereins rückt das älteste künstlerische Werk des mittleren Mürztals, die sogenannte Spiegelhalterin, die in den 60er-Jahren in der Georgibergkirche freigelegt wurde, ins Zentrum. Künstler Franz Krammer, der schon viele Projekte am Georgiberg realisiert hat – unter anderem stehen im Vorgarten die bildnerischen Umsetzungen der Mürztaler Sagenwelt – und aktiv an der Erhaltung mitarbeitet, sorgt mit einer Ausstellung am 16. Mai in der Galerie K sozusagen für den Start in den Veranstaltungsreigen des Jubiläumsjahres. 28 Künstler werden dabei ihre Interpretation der Spiegelhalterin präsentieren. "Vielleicht finden wir dadurch einen kleinsten gemeinsamen Nenner des Votivsteins aus der Römerzeit, denn bislang weiß niemand wofür das 'norische Mädchen' auf der freigelegten Grabplatte steht", freut sich Krammer auf die Kunstwerke.
Am Freitag, den 17. Mai, findet dann der Georgiberg-Festakt statt, bei dem die von da an permanente Ausstellung "Kindberger Georgiberg - ein Kultplatz im Mürztal" eröffnet wird. Zudem wird in der Kirche ein Soundritual mit Maria Gstättner und Karl Ritter stattfinden. Am Samstag darauf findet schließlich noch das "Fest der Spiegelhalterin am Georgiberg statt". Zu den Führungen durch die Ausstellung und den Skulpturengarten gesellt sich auch eine Turmbesichtigung sowie eine Multivision mit Video, Musik und Texten.
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