„Mürztal trennt schlau“
Künstliche Intelligenz rettet Recyclingrohstoffe aus Restmüll

Pierre Graf (Müllaufleger Saubermacher); Peter Friesenbichler (LKW-Fahrer Saubermacher); Manfred König (Vertriebsdirektor Saubermacher); Helmut Prade (AWV Mürzverband); Rudolf Hofbauer (Bürgermeister Langenwang); Regina Schrittwieser (Bürgermeisterin Krieglach); Christian Sander (Bürgermeister Kindberg); Jochen Jance (Bürgermeister Sankt Barbara); Heinz Brunnhofer (Sales Manager Saubermacher). | Foto: Klaus Morgenstern
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  • Pierre Graf (Müllaufleger Saubermacher); Peter Friesenbichler (LKW-Fahrer Saubermacher); Manfred König (Vertriebsdirektor Saubermacher); Helmut Prade (AWV Mürzverband); Rudolf Hofbauer (Bürgermeister Langenwang); Regina Schrittwieser (Bürgermeisterin Krieglach); Christian Sander (Bürgermeister Kindberg); Jochen Jance (Bürgermeister Sankt Barbara); Heinz Brunnhofer (Sales Manager Saubermacher).
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Sechs steirische Gemeinden engagieren sich gemeinsam mit Umweltpionier Saubermacher intensiv für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft in der Region. Ziel ist es, die hohen Fehlwürfe im Restmüll zu reduzieren, das Recycling zu verbessern und das Umweltbewusstsein zu erhöhen.

MÜRZTAL. Saubermacher und sechs Gemeinden im Mürztal arbeiten aktiv für Klimaschutz und die Kreislaufwirtschaft in der Region. Seit rund einem Jahr läuft das Pilotprojekt mit dem Wertstoffscanner. Dieser analysiert mit Hilfe von KI die Materialien im Restmüll und gibt den Bürgerinnen und Bürgern direktes Feedback zur Trennqualität. Nach rund einem Jahr ist die Mülltrennqualität in allen sechs Gemeinden gestiegen.
Durchschnittlich 41 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern trennen ihren Müll gut. Der häufigste Fehlwurf betrifft Leichtverpackungen.

Der richtige Umgang mit Müll trägt zum Klimaschutz bei. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Der richtige Umgang mit Müll trägt zum Klimaschutz bei.
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Bewusstsein schafft höhere Trennmoral

Seit April 2022 beteiligen sich sechs obersteirische Gemeinden gemeinsam mit Saubermacher an einem Pilotprojekt für mehr Recycling und Umweltschutz. In Kindberg, Krieglach, Langenwang, Sankt Barbara, Spital am Semmering und Stanz analysiert ein Wertstoffscanner im Müllfahrzeug mit Hilfe künstlicher Intelligenz die entsorgten Materialien im Restmüll. Mittels Direktfeedback an die Bürgerinnen und Bürger soll Bewusstsein für richtige Mülltrennung geschaffen und Fehlwürfe reduziert werden.

Neben dem Klimaschutz sind auch die EU-Kreislaufwirtschaftsziele ein wichtiger Treiber für das Projekt. Bis 2030 muss Österreich 60 Prozent und bis 2035 in Summe 65 Prozent aller Siedlungsabfälle recyceln. Obwohl Österreich beim Recycling bereits im EU-Spitzenfeld liegen, fehlen aus heutiger Sicht noch rund 350.000 Tonnen pro Jahr, die zusätzlich recycelt werden müssen. Dafür spielt die richtige Entsorgung von Wertstoffen wie Leichtverpackungen eine besonders wichtige Rolle.

Der Wertstoffscanner analysiert im Müllfahrzeug mit Hilfe künstlicher Intelligenz die entsorgten Materialien im Restmüll. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Der Wertstoffscanner analysiert im Müllfahrzeug mit Hilfe künstlicher Intelligenz die entsorgten Materialien im Restmüll.
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Allgemeine Verbesserung im Pilotgebiet

Nach über einem Jahr Projektlaufzeit zeichnet sich eine positive Entwicklung ab, in allen sechs Pilotgemeinden ist die Mülltrennqualität gestiegen. In den Gemeinden hat sich die Anzahl der guten Mülltrennerinnen und Mülltrennern seit Projektbeginn bis zu 24 Prozentpunkte erhöht. Durchschnittlich trennen aktuell etwa 41 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner ihren Müll gut.

Die Fraktionen beim falsch entsorgten Abfall decken sich in allen sechs Projektgemeinden. Der häufigste Fehlwurf ist Leichtverpackung, gefolgt von Papier, Biomüll und Metall.

Hans Roth, Saubermacher Gründer freut sich über die Erfolge: „Gemeinsam können wir mithilfe digitaler Unterstützung viel für den Klima- und Umweltschutz bewegen. Es gibt noch ein großes Potential und eine große Chance, die wir nützen sollten. Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern im Mürztal, die hier so fleißig mitarbeiten und mehr Bewusstsein auf die Mülltrennung legen.“

Welche Gemeinde trennt besser?

Die Gemeinde Stanz ist Mülltrennmeister. Bereits im Mai 2022 haben 47 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner ihren Abfall gut getrennt, ein Jahr später sind es schon 51 Prozent. Besonders ins Zeug gelegt haben sich die Bürgerinnen und Bürger von Spital am Semmering. Im Vergleich zu 2022, wo 15 Prozent gute Mülltrennerinnen und Mülltrenner waren, trennen im Mai 2023 bereits 39 Prozent den Müll gut.

Mülltrennqualität in den sechs Projektgemeinden im Mürztal per Juni 2023. | Foto: Saubermacher
  • Mülltrennqualität in den sechs Projektgemeinden im Mürztal per Juni 2023.
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„Durch den Wertstoffscanner kommt es zu Verbesserungen bei der Mülltrennung, weil die Bürgerinnen und Bürger die Information der Fehlwürfe regelmäßig bekommen. Selbstverständlich unterstützen wir als Gemeinde die Bürgerinnen und Bürger bei der Installierung der Daheim App und informieren regelmäßig, wie Müll richtig getrennt wird. So kommt es somit zu einer Bewusstseinsbildung, dass richtiges Trennen ein Beitrag zum Umweltschutz ist“, erkennt Maria Fischer, Bürgermeisterin der Gemeinde Spital am Semmering, den Nutzen des Wertstoffscanners.

„Über unsere beiden engagierten Umweltberater und zwei Dipl. Umweltpädagoginnen durften wir im vergangenen Schuljahr über 1.400 Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen mit 74 Gruppen beziehungsweise Klassen zum Thema 'Wertstoffscanner' informieren. Mit viel Witz, Charme und tollen Geschichten werden den Kindern die Wichtigkeit der Mülltrennung, des Recyclings und der Ressourcenschonung nähergebracht. Die Kinder sind hochmotiviert und tragen ihr Wissen als Wertstoffexperten in weiterer Folge mit nach Hause. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und wir sehen sie als Multiplikatoren für richtige Mülltrennung“, unterstützt auch Andreas Zöscher vom AWV Mürzverband das Pilotprojekt.

In der Stanz wird der Müll am Besten getrennt. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • In der Stanz wird der Müll am Besten getrennt.
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Erfolgsfaktoren Aufklärungsarbeit und Kommunikation

Eine wichtige Rolle kommt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden und des Abfallwirtschaftsverbandes zu. Im täglichen Gespräch, Bürgerverkehr und in allen Medien der Gemeinden und des Verbandes wie Gemeindezeitung, Website, Social Media etc. wird regelmäßig auf das Projekt hingewiesen und über die aktuelle Mülltrennqualität berichtet. Öffentlichkeitsarbeit, Briefe an die Bürgerinnen und Bürger und Aushänge in Mehrparteienhäusern lenken immer wieder die Aufmerksamkeit auf das Thema Recycling. Die dafür notwendigen Unterlagen stellt Saubermacher zur Verfügung.

Gleichzeitig wird der Wertstoffscanner immer weiterentwickelt. Neben Österreich ist der Wertstoffscanner auch in zwei deutschen Städten für verschiedene Abfallfraktionen im Einsatz. Mit Gewerbekunden laufen bereits erste Gespräche.

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