Coronavirus
Corona-Schnelltests mit Mürztaler Beteiligung
Die Artichoke Computing GmbH mit Sitz in Göstling in Niederösterreich preschte vergangene Woche mit einer Meldung in Bezug auf die Testung von Corona-Verdachtsfällen nach vorne. Nun hat das Land Niederösterreich bereits die Testung der Bevölkerung in Auftrag gegeben.
Das Unternehmen, bei dem der Mürztaler Landwirt und Unternehmer Raphael Zöscher (Alt-Hadersdorf in St. Lorenzen) als kaufmännischer Gesellschafter tätig ist, möchte in wenigen Tagen mit einem Schnelltest auf den Markt kommen. "Mit unserem Verfahren lässt sich innerhalb von 40 Minuten feststellen, ob jemand infiziert ist oder nicht", erklärt Zöscher. Innerhalb einer Stunde können insgesamt etwa 100 Proben durchgeführt werden.
Die Testung basiert auf einem Verfahren, welches bereits bei der Sars-Krise 2008 zum Einsatz gekommen ist. Dieses wurde nun weiterentwickelt. Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass es sich um einen RNA-Schnelltest und nicht um einen Antikörper-Test handelt.
"Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat unser System erfolgreich getestet. Von 100 Proben waren nur einige unzureichend, das ist ein ähnlich gutes Ergebnis als bei HIV-Tests, die als die verlässlichsten Virentests gelten. Damit haben wir auch das GO der Bundesregierung", erklärt Zöscher. Die Tests werden mittels Nasenschleimsekrete durchgeführt. Erforscht und entwickelt wurde das System von der japanischen Firma "MIRAI Genomics".
"Unser System ist mobil und dezentral. Die Vorteile liegen auf der Hand. Wir organisieren die Testungen mittels mobilen Labors in Containern und Bussen", so Zöscher weiter.
Land Niederösterreich beauftragt Testung
Eine umfangreiche Testung soll so rasch wie möglich vorgenommen werden: "Wir wollen, dass die Menschen so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen können."
Laut Zöscher hat das Land Niederösterreich die Testung bereits in Auftrag gegeben. Am kommenden Freitag soll der erste Container in Ardagger im Bezirk Amstetten aufgestellt werden. "Es handelt sich dabei um einen Hotspot, an dem wir demonstrieren wollen, dass wir dezentral ohne viel Infrastruktur testen können. Ab der ersten und zweiten April-Woche wollen wir in jedem Bundesland vertreten sein. Neben den Containern werden Busse zu Labors umfunktioniert. Dahingehend befinden wir uns gerade in der Finalisierung", erklärt Zöscher. Eine Probe beläuft sich auf Kosten von 80 Euro.
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