Stifterbilder wieder zu Hause
Zwei kunsthistorisch wertvolle Stifterbilder kehrten in die Neuberger Stiftskirche zurück.
Freunde des Neuberger Münsters, die Pfarre und die Bevölkerung von Neuberg/Mürz nahmen am 18. Mai aus Anlass der vor 60 Jahren ausgelagerten und jetzt wieder heimgekehrten Stifterbilder Otto des Fröhlichen und seiner Ehefrau Elisabeth von Bayern an einem Festgottesdienst teil.
"Großer ideeller Wert"
"Wir wollen allen danken, die sich um die Heimkehr der Stifterbilder, die im Eigentum der Pfarre stehen und einen großen ideellen Wert haben, bemühten", sagte Pfarrer Dariusz Rot. Beide Bilder, wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert, wurden vor sechs Jahrzehnten als Leihgabe an das ehemalige kaiserliche Jagdmuseum gegeben. 2006 wurde das Jagdmuseum geschlossen und 2008 das gesamte Objekt, zu dem mit Ausnahme des Münsters der Kreuzgang und das Dormitorium zählen, von den Bundesforsten an eine private Immobilienfirma verkauft. Der neue Besitzer war der Meinung, die Bilder mitgekauft zu haben, was aber von der Pfarre und den Freunden des Neuberger Münsters widerlegt werden konnte. Unmittelbar vor einem bereits anberaumten Prozesstermin hat der neue Besitzer der ehemaligen Klosteranlage die Bilder rückerstattet. Dafür, dass es zu dieser Rückkehr der Bilder kam, wurde Dieter Litschauer, Andreas Nierhaus, Rechtsanwalt Hans Kröppel, Heinz Ertl und Pfarrer Dariusz Rot für ihren Einsatz gedankt.
Otto der Fröhliche und Ehefrau Elisabeth von Bayern
Beide Bilder, nicht vergleichbar mit jenen im Kreuzgang, zeigen Herzog Otto den Fröhlichen (1301 - 1339) und seine erste Gemahlin Elisabeth von Bayern. Otto der Fröhliche gilt als Gründer des Klosters, in dem er 1327 mit Zisterzienser Mönchen aus dem Kloster Heiligenkreuz den Grundstein zum Bau legte.
Große historische und touristische Bedeutung
Die Stiftsanlage mit dem Münster ist für das Mürzer Oberland ein Kleinod von großer historischer und touristischer Bedeutung, besonders wegen des geschichtlich bedeutenden "Teilungsvertrages von Neuberg" (1379) oder der Architektur: gotischer Hallenkirchenbau mit dem größtem Holzdachstuhl einer Kirche in Österreich. 1786 wurde das Kloster von Kaiser Josef II. aufgelöst.
Den Festgottesdienst mit Segnung der beiden Bilder hat im Beisein von Bgm. Peter Tautscher der ASB "Maienzeit" mit Chorleiter Reinhard Knaus umrahmt. Heinz Veitschegger
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